Das UNESCO-Weltkulturerbe Regensburg und 6 seiner besten Sehenswürdigkeiten
Regensburg mit seinen Sehenswürdigkeiten ist eine Stadt, die du mit Sicherheit lieben wirst. Sie liegt am nördlichsten Punkt des Donaulaufs, wo die Donau in den Fluss Regen mündet. Im Mittelalter war die Stadt in Bayern ein wichtiges Handelszentrum. Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel entlang der Romantischen Straße. Außerdem zählt die Altstadt von Regensburg mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Als eine der ältesten Städte Deutschlands bietet Regensburg heute einen mittelalterlichen Charme, den man in vielen Städten des Landes nicht mehr findet. In der Stadt zeugen fast 1500 Denkmäler von der jahrhundertelangen Geschichte.
Außerdem war sie eine der wenigen deutschen Städte, die im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurde und damit ihr originales Bild bewahrt hat.
Trotz all dieses mittelalterlichen Charmes ist Regensburg aber auch ohne Zweifel eine aufstrebende und moderne Stadt. Problemlos gelingt ihr der Spagat zwischen alten Traditionen und Hightech-Unternehmen.
Regensburg trägt den Beinamen „nördlichste Stadt Italiens“. Das wirst du sicher verstehen, wenn du erst einmal selbst durch die wunderschönen kleinen Gassen läufst. Die ganze Stadt könnte nämlich genau so auch in der Toskana stehen.
Bei so vielen Sehenswürdigkeiten ist es aber schwierig zu wissen, wo man am besten anfängt. Aber das ist kein Problem. Wir haben nämlich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zusammengefasst, damit du dir einen Überblick verschaffen kannst.
Der Regensburger Dom
Der gotische Regensburger Dom ist eines der Wahrzeichen von Regensburg. Ein Besuch ist also auf alle Fälle ein Muss. Der Dom ist eines der besten Beispiele, zu welchen Meisterleistungen die süddeutschen Kirchenbauer in der Lage waren.
Der Bau der Kirche wurde zwar 1275 begonnen, aber das heutige Aussehen hat sie erst seit 1869. Der neueste Teil des gigantischen Bauwerks sind die beiden jeweils 105 Meter hohen Türme, die du von allen Ecken der Stadt sehen kannst.
Schon das Äußere des vollständig erhaltenen Bauwerks bietet viele wunderschöne Details. Das reicht von Ornamenten an dem Hauptportal, der Fassade und den Türmen bis hin zu faszinierenden Bauelementen wie dem Eselsturm. Das ist ein romanischer Turmrest des alten Doms an der Nordseite.
Das Innere des Regensburger Dom ist recht karg und dunkel. Die einzige Abweichung ist der prächtige Hochaltar aus Silber. Wie viele andere Kirchen in Deutschland wurden nämlich auch im Regensburger Dom alle barocken Ergänzungen entfernt. Dahinter steckte die Absicht, das Ensemble dem im Mittelalter üblichen wieder anzunähern.
Ein besonders schöner Teil sind die Glasfenster. Sie erhellen den Kirchenraum mit ihrer ursprünglichen mittelalterlichen Schönheit. Einige von ihnen wurden aber erst nachträglich angebracht. Verantwortlich dafür war der deutsche Glasmaler und Kunstprofessor Josef Oberberger.
An den schönen Kreuzgang aus dem 14. Jahrhundert schließt sich die romanische Allerheiligenkapelle mit ihren wunderbaren Wandmalereien an. Auf der Nordseite befindet sich hingegen die Stephanskapelle, die auf das Jahr 800 nach Christus zurückgeht.
Berühmt ist der Dom vor allem für seinen Knabenchor, die Domspatzen. Aber auch die Hängeorgel ist ein Höhepunkt eines jeden Besuchs. Übrigens ist es die größte ihrer Art auf der Welt. Ebenfalls sehenswert ist die Domschatzkammer mit ihren erstaunlichen Gold- und Textilausstellungen aus dem 11. bis 20. Jahrhundert.
Der Haidplatz
Der Haidplatz ist ein dreieckiger Platz im Zentrum der Altstadt und war im Mittelalter der Schauplatz von Ritterturnieren. Das dominierende Gebäude ist das Goldene Kreuz, ein Patrizierhaus. Die ältesten Teile stammen aus dem 13. Jahrhundert.
Die Liste der berühmten Persönlichkeiten, die sich in diesem Gebäude aufhielten, ist lang. Sie umfasst auch den römischen Kaiser Karl V. In den 1530er und 1540er Jahren war er dreimal hier.
Markant ist auch die Neue Waag, ein ehemaliges Bürgerhaus. Im 15. Jahrhundert wurde es von der Stadt erworben und zum Waaghaus umgebaut. Die Arkaden im unteren Stockwerk stammen aus dem Jahr 1575.
In der Mitte des Haidplatzes befindet sich der Justitiabrunnen von 1656. Er wurde von dem Bildhauer Leoprand Hilmer erschaffen, um die Stadt mit Wasser zu versorgen. Gespeist wurde er über eine Leitung, die von dem im Westen von Regensburg gelegenen Dechbetten bis zu dieser Stadt führte.
Die Alte Kapelle
Die Stiftskirche Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle ist die älteste römisch-katholische Kirche Bayerns. Meist wird sie aber einfach nur „Alte Kapelle“ genannt. Einige Teile der Kirche auf dem Alten Kornmarkt gehen bis ins Jahr 1002 zurück. Der Bau wurde damals von Heinrich II, dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, in Auftrag gegeben.
Etwa 400 Jahre später wurde die Alte Kapelle um einen hochgotischen Chor erweitert. Und um 1700 herum wurde das Innere der Kirche von Anton Landes, einem Meister der Wessobrunner Schule, völlig überarbeitet. So wurde eine der prächtigsten Rokokokirchen Deutschlands geschaffen.
Die 2006 hinzugefügte Kirchenorgel ist übrigens das einzige Musikinstrument, das jemals von einem Papst gesegnet wurde. Papst Benedikt XVI hat nämlich genau in diesem Jahr die Alte Kapelle besucht.
Das Alte Rathaus
Als Kaiser Friedrich II im Jahr 1230 Regensburg sein Privileg als Handelsstadt verlieh, errichteten die reichen Patrizier sofort ein repräsentatives Rathaus mit einem großen Festsaal. Das Gebäude wurde in den Jahren danach immer wieder erweitert. Da Regensburg zu den reichsten und größten Städten des Heiligen Römischen Reiches gehörte, wurde es schnell zu einem wichtigen Treffpunkt.
Die leuchtend gelbe Fassade des Alten Rathauses ist heute aber nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch geschichtsträchtig. Von 1594 bis 1806 war es Tagungsort des Heiligen Römischen Reichstags.
Hinter den Mauern des Gebäudes befindet sich auch eine ordentliche Portion Geschichte aus diesen Jahrhunderten. Denn im Inneren beherbergt das Alte Rathaus ein Museum, in dem du die prunkvollen Räume erkunden kannst. Ein besonderes Highlight dieser Tour ist der im Originalzustand erhaltene Kaiserthron.
Außerdem findest du dort eine der wenigen noch erhaltenen authentischen Folterkammern Europas. Die Folter oder auch Peinliche Befragung war vor allem Kapitalverbrechern vorbehalten und wurde bis 1770 praktiziert. Es ist wirklich erstaunlich, dass die vor 200 Jahren außer Betrieb genommene Kammer nicht abgerissen wurde.
Die Steinerne Brücke
Wie auch der Regensburger Dom ist die Steinerne Brücke eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Sie stammt aus dem Jahr 1135 und gilt als die älteste noch existierende Brücke Deutschlands.
Die Konstruktion löste die ältere Holzbrücke Karls des Großen ab und war bis in die 1930er Jahre der einzige Übergang der Stadt. Die Brücke ist eine wunderbare Ingenieursleistung.
In den vergangenen 900 Jahren hat die Brücke einige Veränderungen erfahren. Hauptsächlich hat sie die beiden Türme verloren, die in der Mitte und am anderen Ende standen. Außerdem saßen früher Mühlen auf den Sockeln unter den mächtigen Bögen. Beide gingen Mitte des 18. Jahrhunderts verloren und wurden nicht ersetzt.
Die 310 Meter lange Brücke ist heutzutage nur noch für Fußgänger zugänglich und eignet sich deswegen hervorragend für einen Spaziergang. Dabei kommst du in den Genuss eines wunderbaren Ausblicks auf die Donau. Außerdem hast du von diesem beeindruckenden Bauwerk den wohl besten Blick auf Regensburg.
Der Brückenturm ist der letzte erhaltene der drei Türme. Dort kannst du das Brückenturm-Museum besuchen. Zu den Highlights des offiziell kleinsten Museums der Stadt gehören Artefakte und Dokumente, die sich auf den Bau der Brücke beziehen. Des Weiteren kannst du auch die Turmuhr besichtigen. Diese zeigt schon seit 1652 zuverlässig die Zeit an.
Das Schloss Thurn und Taxis
Franz von Taxis war es zu verdanken, dass Ende des 15. Jahrhunderts ein für damalige Verhältnisse modernes Kuriersystem in Deutschland installiert wurde. Weil Nachrichten damals so wichtig war wie heute, stieg die Familie von Thurn und Taxis schnell zu einer der reichsten und bedeutendsten Adelsfamilien Deutschlands auf.
Als das Postwesen schließlich zur Staatsangelegenheit wurde, erhielt die Familie 1810 als Entschädigung die Gebäude des Klosters Sankt Emmeram in Regensburg. Die Familie verwandelte das mittelalterliche Ensemble in ein königliches Schloss, das einem Fürstengeschlecht angemessen war.
Heute ist das Schloss Thurn und Taxis das größte in Privatbesitz befindliche Schloss in Europa. Einige Mitglieder der Familie leben noch immer dort, vor allem das heutige Oberhaupt Mariae Gloria von Thurn und Taxis.
Das 1739 errichtete und nach dem Zweiten Weltkrieg völlig neu aufgebaute Schloss Thurn und Taxis beherbergt heute eine Reihe hervorragender Museen. Darunter sind auch die Fürstlichen Prunkräume des Schlosses.
Diese Sammlung von Räumen im Stil der Neorenaissance umfasst eine riesige, geschwungene Marmortreppe in der Nähe des großen barocken Ballsaals, das exquisite Blaue Kabinett und den Silbernen Salon sowie einen herrlichen Wintergarten.
Bemerkenswert ist auch das Kutschenmuseum in den Stallungen und der angrenzenden Reithalle mit seiner Sammlung einzigartiger Kutschen und Schlitten. Die Fürstliche Schatzkammer beherbergt eine Vielzahl von Möbeln, Porzellan und Waffen.
Fazit
Regensburg ist eine coole und moderne Stadt, die aber trotzdem ihren mittelalterlichen Charme beibehalten hat. Wenn du durch die Stadt läufst, wirst du regelmäßig denken, dass du gar nicht in Deutschland bist, sondern in der Toskana. Wir können dir versprechen, dass du dich in Regensburg auf keinen Fall langweilen wirst. Denn dafür hat die Stadt einfach zu viel zu bieten.
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