Reisen mit Hund in Frankreich

In Frankreich fällt Hundeliebhabern als Erstes auf, dass es viel mehr Hunde gibt als in Deutschland. Die Franzosen lieben ihre Fellnasen und auch an öffentlichen Orten kann man als Hundebesitzer mehr Freundlichkeit erwarten als in Deutschland. Wenn es um die Einreise mit Hund geht, kann es in Frankreich allerdings etwas kompliziert werden.

Erfahre hier, welche Bestimmungen du kennen solltest und mit welchen Tipps deine Reise mit Hund unvergesslich wird!

Eine Frau, die mit einem Hund auf einem Feld sitzt

Plateau d’Ambel, Omblèze, Frankreich (Foto von Jametlene Reskp auf Unsplash)

Die beste Reisezeit für Vierbeiner

Damit du eine angenehme Zeit mit deinem Hund verbringen kannst, solltest du auf das Klima achten. Die Regionen Bretagne und Normandie unterscheiden sich nicht besonders stark vom deutschen Klima, bis auf die höheren Temperaturen im Sommer.

In Südfrankreich herrscht ein mediterranes Klima mit vielen Sonnenstunden und hohen Temperaturen. Die angenehmste Zeit für einen Urlaub mit dem Hund in diesen Gebieten liegt zwischen Oktober und April. Die Alpenregion sowie die Pyrenäen zeichnen sich vor allem im Winter durch niedrigere Temperaturen aus und können mit Hund ganzjährig bereist werde.

Wusstest du, dass Böller an Silvester in Frankreich verboten sind? Wenn dein Hund bei den Feuerwerken zum Jahreswechsel in Deutschland unter dem Lärm leidet, ist Frankreich also ein echter Geheimtipp. Vereinzelt werden Feuerwerke genehmigt, diese lassen sich mit etwas Recherche aber umgehen. Wichtig zu wissen ist auch, dass das Elsass von dem Verbot ausgenommen ist.

Einreisebestimmungen für Hunde

Für die Einreise nach Frankreich mit Hund gelten die EU-Einreisebestimmungen für Hunde. Die Angaben in diesem Artikel sind ohne Gewähr und sollten auf offiziellen Seiten der französischen Behörden überprüft werden.

Folgendes benötigst du für die Einreise:

  • EU-Heimtierausweis: Das ist sozusagen der Reisepass für deinen Hund. Du bekommst ihn bei deinem Tierarzt ausgestellt – hier bitte unbedingt Wartezeiten einplanen.
  • Mikrochip: Dein Vierbeiner muss für die Einreise gechipt sein – das dient der Identifikation.
  • Impfung: Die Impfung gegen Tollwut ist ein Muss. Du kannst mit deinem Hund frühestens 21 Tage nach Abschluss der Impfung verreisen.
  • Eintrag im innerstaatlichen Register: Bei Langzeitaufenthalten von über 3 Monaten müssen Haustiere in ein innerstaatliches Register eingetragen werden.

Welpen dürfen erst ab einem Alter von 15 Wochen mitgenommen werden – und was die Anzahl der Hunde angeht, liegt das Maximum bei 5 Hunden.

Die Leinenpflicht wird von den Gemeinden geregelt. In Städten müssen Hunde meist angeleint bleiben, während sie in einigen ländlicheren Regionen auch frei laufen dürfen. Im Gegensatz zu manchen anderen Ländern wird vorwiegend auf eine Maulkorbpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln verzichtet.

Diese Rassen müssen zu Hause bleiben

Bestimmte Hunderassen gelten nach französischem Gesetz als Kampfhunde und dürfen nicht ins Land einreisen. Dazu werden die Hunde in zwei Kategorien unterteilt.

Hunde, die nicht oder nur mit Einschränkungen zur Einreise zugelassen sind:

  • Kategorie 1: Hunde ohne offizielle Stammbaumpapiere, deren Aussehen mit den Rassen Tosa, American Staffordshire Terrier („Pitbull“) oder Mastiff („Burbull“) übereinstimmt. Diese sind in Frankreich verboten.
  • Kategorie 2: Reinrassige Staffordshire Terrier, Mastiffs, Tosas und Rottweiler. Für diese gelten strenge Regulierungen.

Für Hunde der Kategorie 2 (außer Rotweiler) muss auf der Reise ein Nachweis mitgeführt werden, dass das Tier im Stammbuch des internationalen Hundeverbandes eingetragen ist. Der Hund muss in Frankreich zu jedem Zeitpunkt von einer volljährigen Person an der Leine geführt werden und darf öffentliche Verkehrsmittel und Einrichtungen nicht betreten.

Badeurlaub mit Hund

Besonders in den Sommermonaten herrscht in Frankreich oft ein Hundeverbot an Badestränden. Davon sind vor allem große Promenaden oder Strände in Stadtlage betroffen. Zwischen Oktober und April sieht es schon besser aus und du kannst deinen Hund an mehr Strände mitnehmen. Teilweise werden die Bestimmungen auch in den Abendstunden gelockert.

Hundeverbote werden an französischen Stränden gut kenntlich gemacht und ausgewiesene Hundestrände sind leicht zu finden. Ein echter Geheimtipp sind die sogenannten „freien Strände“, unbewachte Strandabschnitte, zu denen Hunde das ganze Jahr über problemlos mitkommen dürfen. Diese gibt es in nahezu allen Regionen des Landes.

Die Regelungen sind an den Stränden im Süden an der Côte d’Azur meist strenger als am Atlantik. Während Hunde in Nizza und Cannes nur selten toleriert werden, gilt die Normandie als eine besonders hundefreundliche Region. In der Normandie lassen sich gut Orte finden, wo dein Hund ohne Leine im Meer baden darf.

Essen gehen mit Hund

Da in Frankreich deutlich mehr Hunde pro Einwohner gehalten werden als in Deutschland, ist die Toleranz für Hunde im öffentlichen Raum eine ganz andere. Während man hierzulande öfter genervte Blicke erntet, sind Hunde in den meisten Restaurants im Frankreich gern gesehene Gäste. Wenn es im Restaurant gerade ruhig zugeht, kann sogar eine Wasserschüssel für deinen Liebling herausspringen.

Restaurants, in denen Hunde nicht im Innenraum erwünscht sind, machen darauf meist durch entsprechende Schilder aufmerksam. Auch wenn Hunde größtenteils mitkommen dürfen, ist es am besten, kurz zu fragen, ob der Hund ins Restaurant darf. So entstehen auch oft freundliche Gespräche mit Einheimischen.

Die besten Orte für Frankreich-Reisen mit Hund

Bei der Auswahl einer Region für den Urlaub mit Hund solltest du dir keinen Stress machen. Alle Regionen haben viel zu bieten und ihren ganz eigenen Charme. Allerdings sind manche Orte besser für Hunde geeignet als andere, etwa weil Hunde dort besonders willkommen sind oder weil die Temperaturen stimmen.

Dazu gehören:

  • Bretagne und Normandie: Hier ist es im Sommer nicht zu heiß und Hunde können an viele Strände mitgenommen werden. Ein weiterer Vorteil für Hunde ist, dass diese Regionen im Sommer weniger überlaufen sind als Südfrankreich.
  • Provence: Bei milden Temperaturen im Frühling und Herbst können Hunde die ruhige Atmosphäre in den verträumten Dörfern der Provence genießen und sind auch in den meisten Restaurants willkommen.
  • Korsika: Auf der Fähre zu der französischen Trauminsel kann dich dein Hund ohne Probleme begleiten. Korsika bietet eine große Auswahl an Campingplätzen und hundefreundlichen Unterkünften.

Fazit

Auch wenn anfangs ein paar bürokratische Hürden aus dem Weg geräumt werden müssen, ist Frankreich ein hundefreundliches Land. Vor allem die Regionen Bretagne und Normandie sind für Hundebesitzer attraktiv. Im Frühling und Herbst ist auch Südfrankreich mit Hund eine gute Idee. Ein Frankreichurlaub zum Jahreswechsel ist außerdem eine echte Wohltat für schreckhafte Vierbeiner.

Ob Badeurlaub oder Camping in Frankreich, dir stehen viele Möglichkeiten offen. Worauf wartest du noch? Lasse dich von den hundeliebenden Franzosen freundlich empfangen!

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