Camping in Frankreich
Camping in Frankreich ist ein echtes Abenteuer. In diesem Land ist das Campen schon seit sehr langer Zeit eine beliebte Freizeitaktivität. Vor allem ist es auch eine preiswerte Alternative zu vielen anderen Arten von Ferienunterkünften. Einerseits kannst du günstige Campingplätze finden und bekommst dafür nur die nötigste Ausrüstung bereitgestellt. Andererseits gibt es gehobene Plätze mit einem vollumfänglichen Komfort.
Auch, wenn Camping bei unseren westlichen Nachbarn sehr beliebt ist, darfst du es nicht überall auf dem französischen Staatsgebiet machen. Wie in jedem Land musst du dich auch hier an die Regeln und Vorschriften halten.
Damit du gegen keine Gesetze verstößt, geben wir dir gerne ein paar Tipps – Camping in Frankreich sollte einfach jeder mal gemacht haben.
Ist Camping in Frankreich erlaubt?
Im Folgenden werden wir dir erklären, wo und wie Camping in Frankreich erlaubt ist.
Beim Camping musst du nämlich zwischen verschiedenen Arten der Übernachtung unterscheiden. Beim Wildcampen übernachtest du fernab von ausgewiesenen Campingplätzen, wohingegen du beim klassischen Camping auf eben genau diesen Plätzen dein Lager aufschlägst.
Und genau hier liegt der Knackpunkt. Grundsätzlich ist Wildcampen in Frankreich erst einmal verboten – denn die meisten Gebiete sind Privateigentum.
Allerdings gibt es ein paar Möglichkeiten, wie du trotzdem quasi wildcampen kannst. Zwar nicht so wie du es in der Schweiz machst, aber dafür auf eine recht ähnliche Art und Weise. Wir nennen das dann immer Wildcampen light.
Camping in Frankreich ist also erlaubt. Wie du in Frankreich dein Lager einfach aufschlagen kannst, verraten wir dir im nächsten Punkt.
Ausnahmen für wildes Camping in Frankreich
Camping in Frankreich ist nur dann offiziell erlaubt, wenn der Eigentümer eines Privatgrundstücks damit einverstanden ist. Darüber brauchst du dir aber keine großen Sorgen zu machen. Die Menschen sind dort in der Regel ziemlich freundlich und aufgeschlossen gegenüber Reisenden. Einen Platz für dein Lager wirst du also recht schnell finden.
Allerdings gibt es dann immer noch Orte, wo du nicht wildcampen darfst. Das gilt in erster Linie für bestimmte Schutzgebiete wie Nationalparks und regionale Naturparks. Wenn du dich jedoch verantwortungsbewusst verhältst, wirst du keine größeren Probleme haben. Denn die Gesetze und Verordnungen dienen nicht dazu, um dir den Spaß am Camping zu verderben. Das Anliegen ist die natürliche Umwelt zu schützen, Kulturerbe Stätten zu bewahren und die Interessen der Anwohner zu verteidigen.
Die Kontrollen außerhalb von Reisegebieten und vor allem außerhalb der Hauptreisesaison ist generell weniger streng.
Sofern du also selbst diskret bleibst und dich eigenverantwortlich um die Beseitigung deiner Abfälle kümmerst, drücken die Beamten in Frankreich auch mal ein Auge zu.
Ebenso darfst du in der unmittelbaren Nähe von Sehenswürdigkeiten dein Lager nicht aufschlagen – das kann sonst ziemlich teuer werden.
In einigen Orten stehen ausgewiesene Stellplätze für deinen Wohnwagen zur Verfügung. Diese erkennst du an einem Hinweisschild mit der Aufschrift Camping réglementé, s´adresser á la mairie. Das heißt auf Deutsch übersetzt Campingplatz geregelt, bitte kontaktieren Sie das Rathaus. Du musst dich dann also an das Rathaus beziehungsweise den Bürgermeister wenden und nach einem Stellplatz fragen.
Außerdem kannst du auch in der örtlichen Kirche nachfragen. Viele von ihnen verfügen in den Städten und Dörfern ebenfalls über private Grundstücke. Oft stellen diese auch gerne einen kostenlosen Platz zur Übernachtung verfügbar.
Zudem hat die französische Reisezentrale eine Regelung eingeführt. Du darfst überall dort stehen, wo das Parken im Allgemeinen erlaubt ist. Dies ist zum Beispiel an Rastplätzen auf den französischen Autobahnen der Fall. Die Übersicht über den Verkehr darf aber keineswegs beeinträchtigt werden.
Ist diese Voraussetzung erfüllt, darfst du bis zu sieben Tage mit deinem Wohnwagen dort stehen bleiben. Du solltest dann trotzdem nicht das typische Campingverhalten zeigen. Es ist also nicht erlaubt an diesen Orten Zelte, Stühle, Tische oder Schirme aufzustellen. Die Markise deines Wohnwagens darfst du nicht ausfahren.
Regeln zum Biwakieren in der Wildnis
Wenn es aber um die bloße Übernachtung im Fachjargon geht, dann sind die Regeln schon ein wenig lockerer. Der Fachjargon wird auch als Biwakieren bezeichnet, während das Nachtlager Biwak genannt wird. Auch wenn das Übernachten nicht grundsätzlich verboten ist, können jedoch einzelne Städte und Kommunen die Erlaubnis auf ein entsprechend ausgewiesenes Gebiet beschränken.
In Nationalparks und oberhalb der Baumgrenze wird ein Biwak in der Regel geduldet. In einem Nationalpark darfst du nur bis zu einer gewissen Entfernung zum Ausgang dein Lager aufschlagen. Als Faustregel solltest du dir merken, dass du ihn innerhalb von höchstens 60 Minuten zu Fuß erreichen musst.
An den Eingängen der Parks kannst du ablesen, wo es nicht erlaubt ist ein Nachtlager aufzuschlagen.
Camping auf ausgewiesenen Plätzen
Im Zweifelsfall solltest du dich aber am besten auf einem speziell ausgewiesenen Campingplatz niederlassen. Denn dann bist du auf der sicheren Seite und darfst offiziell dein Lager aufschlagen.
In Frankreich werden die regulierten Campingplätze ebenso mit einem Sternesystem klassifiziert, wie du es schon von Hotels kennst. Wie viele Sterne ein Campingplatz hat, hängt von der verfügbaren Ausstattung ab. Natürlich kostet ein Campingplatz mit vier Sternen deutlich mehr als einer mit nur einem Stern.
Unabhängig von den Sternen muss ein Campingplatz mindestens eine Dusche, eine Toilette und einen Waschplatz zur Verfügung stellen. Das ist sozusagen die Mindestanforderung, um als Campingplatz durchzugehen.
Campingplätze mit einem Stern bieten in der Regel nur einzelne Duschkabinen mit kaltem Wasser an. Außerdem gibt es dort Stellplätze mit mindestens 70 Quadratmetern Fläche.
Wenn du bei einem Zwei-Sterne-Campingplatz bist, kannst du auch mit Steckdosen für deine Elektrogeräte rechnen. Zudem hast du hier dein eigenes Waschbecken und es gibt garantiert warmes Wasser.
Noch besser wird es bei Drei-Sterne-Campingplätzen. Dann sind rund um die Uhr Aufseher anwesend. Die Böden in den Duschbereichen sind gefliest und es gibt zwischen den Stellplätzen Blumen und andere Bepflanzungen.
Des Weiteren sind auf Drei-Sterne-Campingplätzen auch Lebensmittelgeschäfte vor Ort, in denen du neben Lebensmitteln auch alkoholfreie Getränke kaufen kannst. Wenn du kein Französisch sprichst, solltest du mindestens diese Kategorie wählen. Denn erst ab dann ist es garantiert, dass das Personal Englisch versteht.
Auf einem Vier-Sterne-Campingplatz wird es richtig luxuriös. Neben den Vorzügen von einem Drei-Sterne-Campingplatz, bekommst du hier auch noch eine private Waschkabine mit Warmwasser, getrennte Becken zum Geschirrspülen und Wäschewaschen und natürlich auch deutlich größere Stellplätze.
Die Preise für einen Vier-Sterne-Campingplatz hängen vor allem davon ab, wann du anreist und wie lange du bleibst.
Neben den offiziellen Campingplätzen gibt es noch das Bauernhof-Camping. Das Label Camping à la ferme, auf Deutsch übersetzt Camping auf dem Bauernhof, weist darauf hin. Dies ist ein Label für Landwirte, die eine kleine Fläche ihrer Farm für Reisende zum Campen anbieten.
Die schönsten Campingplätze
Natürlich musst du diese Campingplätze aber auch erst einmal finden. Deswegen stellen wir dir jetzt drei der schönsten Campingplätze Frankreichs vor.
Moulin de la Geneste
Dieser Campingplatz erstreckt sich über eine Fläche von 10 Hektar und verfügt über etwa 45 Stellplätze. Es handelt sich hierbei um einen ländlichen Campingplatz, dessen Großteil aus nicht bewirtschafteten Waldstücken besteht.
Wenn du auf diesem Campingplatz dein Lager aufschlägst, kannst du spüren, wie zeitlos diese Gegend ist. Dich erwarten alte Wälder, wunderschöne Siedlungen und natürlich auch die entspannende Atmosphäre des Campens unter dem Sternenhimmel.
Im Campingbereich gibt es drei spezielle Zonen. In denen findest du sicher genug Platz, um dein Zelt aufzustellen oder deinen Wohnwagen für die Nacht zu parken. Außerdem werden bei immer mal wieder spontan verschiedene Veranstaltungen organisiert. Dazu zählen unter anderem Schatzsuchen oder einfach nur Abende mit einer Runde Basketball. Tagsüber laden die gepflegten Wanderwege zum Erkunden der Umgebung ein.
Natürlich musst du bei so viel Nähe zur Natur trotzdem nicht auf die Bequemlichkeiten unserer modernen Welt verzichten. Neben zwei Duschblöcken mit insgesamt fünf separaten Duschen und Toiletten gibt es auch noch zwei Waschmaschinen. Perfekt, wenn du nicht so viel eingepackt hast und daher zwischendurch deine Kleidung waschen musst. Außerdem stehen sogar gemeinschaftliche Kühlschränke parat. Dazu hast du an der Rezeption WLAN: Du bist also definitiv nicht von der Außenwelt abgeschnitten.
In der Nähe des Campingbereichs kannst du zudem die kleine Stadt Uzerche besuchen. Nicht ohne Grund wird sie als die „Perle“ der französischen Region Limousin bezeichnet. In dieser Stadt kannst du dem Stress unserer modernen und schnelllebigen Zeit entkommen. Für eine beiläufige Erkundung ist Uzerche bestens geeignet
Les Ormes
Hier erwartet dich einer der wohl vielseitigsten Campingplätze Frankreichs. Du kannst hier wirklich jede Art von Zelten genießen. Einige Deluxe-Zelte bieten sämtlichen Komfort des modernen Lebens. Dir ist jedoch eher nach einem authentischen Camping-Erlebnis? Dann gibt es auch auf einem schattigen Bereich der Wiese etwa ein hundert großartige Zeltplätze. Für das gesellige Beisammensein aller Gäste des Campingplatzes sorgt eine coole Bar. Hier findest du eine breite Auswahl aus der du leckere Drinks bestellen kannst.
Das Highlight des Campingbereichs sind jedoch die 25 Safari-Zelte. Sie liegen versteckt in alten Hainen und sind wirklich perfekt eingerichtet. Jedes von ihnen hat seine eigene Veranda, funkelnde Kandelaber und eine üppige Einrichtung mit einer Chaiselongue, frischen Blumen und Retro-Möbeln. Zudem ist in der Küche alles an notwendigen Geräten vorhanden – du kannst dich also komplett selbst versorgen. Du bist aber auch selbstverständlich herzlich dazu eingeladen, das Restaurant des Campingplatzes zu besuchen.
Die Einrichtungen des Campingplatzes sorgen dafür, dass du immer beschäftigt bist. Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang und einem köstlichen Frühstück im ansässigen Café kannst du dich zum Beispiel zum Teich begeben. Wenn dir eher nach etwas Bewegung ist, gibt es auch je einen Platz für Tennis und Volleyball. Aber auch der Streichelzoo ist definitiv einen Besuch wert. Und von dem traumhaften aus schwarzem Granit erbauten Swimmingpool wollen wir erst gar nicht anfangen zu schwärmen.
Wenn du Lust auf einen Ausflug hast, dann lohnt sich vor allem der Besuch der Stadt Bergerac. Die Altstadt erstreckt sich über eine Reihe von sonnenüberfluteten Höfen zum Fluss und eignet sich hervorragend für einen Besuch am Morgen. Außerdem gibt es in der näheren Umgebung eine Reihe von mittelalterlichen Dörfern. Besonders Villeréal, Monflanquin und Monpazier sind einen Ausflug wert.
Du Bas Meygnaud
Der Campingplatz Du Bas Meygnaud liegt in einer typisch französischen Landschaft. Wir finden, er wird von den wohl freundlichsten Gastgebern des ganzen Landes betrieben. Eine Decke aus hohen Kiefern wirft einen kühlenden Schatten über die Hälfte des Campingplatzes. Gleichzeitig sorgen ihre Baumstämme dazu auf der Grasfläche für zahlreiche schattige Plätze. Die herrliche Sommersonne bricht durch das Blätterdach. Dieses Schauspiel und natürlich die farbenfrohen Zelte beleben diese braune und grüne Szenerie.
Insgesamt verfügt Du Bas Meygnaud über etwa 50 Zeltplätze sowie zwei Wohnwagen. Falls du kein eigenes Zelt hast, kannst du sogar eines mieten. Du wirst dich damit gemeinsam mit anderen Campern ganz sicher wie zu Hause fühlen. Vor allem in der Hitze der Mittagssonne ist es ein wahres Vergnügen, in dem Außenpool eine Abkühlung zu erleben.
Wenn dir nach etwas Bewegung ist, kannst du natürlich auch ein Fahrrad ausleihen und die 4 Kilometer nach Brantôme zu radeln. Die wunderschöne kleine Stadt wird oft als „Venedig der Dordogne“ bezeichnet und liegt am nördlichen Rand der Region.
Am Ufer des Flusses Dromme – etwas außerhalb von Brantôme – liegt Les Jardins Tranquilles: Der schöne Garten bietet dir eine Menge Ruhe. Er besteht aus im englischen Stil angelegten Beeten und verläuft entlang eines traumhaften Abschnitts des Flussufers entlang.
Fazit
Camping in Frankreich ist eine sehr schöne Sache, jedoch ist es in dem Land streng reguliert. Du solltest dich also vor deiner Reise mit den Gesetzen des Landes auseinandersetzen.
Wildcampen ist zum Beispiel in Frankreich überhaupt nicht erlaubt. Es wird aber außerhalb von typischen Reisegebieten gerne auch mal ein Auge zugedrückt – solange du dich rücksichtsvoll verhältst. Außerdem kannst du bei Erlaubnis des Grundstückbesitzers auf privatem Gelände übernachten.
Wenn du aber lieber auf der sicheren Seite bist, dann solltest du dein Lager auf einem ausgewiesenen Campingplatz aufschlagen. Je nach Komfort kostet dich das natürlich mehr.
Mit der entsprechenden Vorbereitung kannst du dich dann auf dein Camping-Abenteuer freuen. Denn es gibt nichts Schöneres, als die beeindruckenden Landschaften von Frankreich mit deinen eigenen Augen zu sehen. Camping in Frankreich wird dich einfach nur begeistern!
Frankreich
Lust auf mehr? Check jetzt unsere Frankreich Route ab.