Island – Wandern in einzigartigen Naturkulissen
Weißt du schon, wo dich dein nächstes Abenteuer hinführt? Wie wäre es mit einer Reise nach Island zum Wandern? Das Land aus Feuer und Eis steckt voller malerischer Naturkulissen und ist durch seine landschaftliche Vielfalt ein Paradies für Ausflüge im Freien.
Wanderungen auf der Vulkaninsel führen dich vorbei an wunderschönen Wasserfällen, unberührten Fjorden, rauen Vulkanlandschaften und beeindruckenden Gletschern. Wo sonst kannst du dich in heißen Quellen inmitten der Natur von deinen Anstrengungen erholen und Kräfte für den nächsten Streckenabschnitt sammeln?
Ob du dich aufmachen möchtest zu entspannten Halbtagestouren oder herausfordernden Strecken über mehrere Tage hinweg, das Wandern in Island bietet unzählige Möglichkeiten, die Freiheit der Natur zu erleben.
Vor deiner Reise
Das Klima in Island ist aufgrund der Lage der Insel ozeanisch. Insgesamt schwanken die Temperaturen eher gering und auch die Winter sind aufgrund des Golfstroms recht mild. Dennoch sind nicht alle Regionen der Vulkaninsel ganzjährig zugänglich. Beschäftige dich daher vorab mit der für dich idealen Reisezeit, damit du deinen Trip in vollen Zügen genießen kannst!
Wandern im Hochland Islands
Beinahe das gesamte Innere Islands ist bedeckt durch das Hochland. Es ist eine unbewohnte Region, die zu den ursprünglichsten Landschaften der ganzen Insel gehört. In dieser einsamen Weite stößt du auf Vulkane, Gletscher, Lavafelder und einiges mehr.
Landmannalaugar: Die Wege Laugavegur und Fimmvörduháls
Landmannalaugar ist eine wunderschöne Region inmitten des abgeschiedenen Hochlands und ein Paradies für Wanderungen. Der Name bedeutet „Bäder des Volkes“ und passend dazu findest du natürliche geothermische Quellen, die dich zum heißen Bad am Wegesrand einladen.
Doch Landmannalaugar’s Landschaft bietet noch einiges mehr: Auf deinen Touren begibst du dich auf versteinerten Lavafeldern vorbei an reißenden Flüssen und die sogenannten Ryolithberge bilden ein Farbenmeer aus Rot-, Lila- und Grüntönen.
Die meisten suchen Landmannalaugar für den Laugavegur auf, den sogenannten „Weg der heißen Quellen“. Dies ist einer der beliebtesten Wanderwege des ganzen Landes und er verläuft auf 55 km von Landmannalaugar nach Þórsmörk. Die Strecke führt dich in eine Landschaft aus bunten Lavafeldern, malerisch gelegenen Seen und schroffem Felsgestein. Das Highlight sind aber definitiv die heißen Quellen, die du auf deiner Tour passierst.
Im Voraus kannst du verteile Berghütten buchen, die als Übernachtungsmöglichkeit für diesen Trip von 2-4 Tagen für dich bereitstehen. Neben den Hütten warten aber auch angeschlossene Campingplätze auf dich, wenn du nach noch mehr Zeit in der Natur suchst.
Von Þórsmörk lässt sich die Strecke um 22 km nach Skógar verlängern. Diese Wanderung ist bekannt unter dem Namen Fimmvörduháls-Route, was „Hals der fünf Steinmänner“ bedeutet. Dieser zusätzliche Ausflug lohnt sich! Auf dem Fimmvörduháls erlebst du noch mehr der einzigartigen Natur Islands. Zwischen den beiden Gletschern Eyjafjallajökull und Mýrdalsjökull wanderst du vorbei an Eis, Wasserfällen und Vulkanspalten. Insgesamt dauert der Pfad 10-12 Stunden.
Drei weitere Touren in Landmannalaugar
Doch auch für kürzere Touren lohnt sich ein Trip nach Landmannalaugar. Vom Lavafeld Laugahraun beispielsweise lässt es sich innerhalb zwei Stunden super zum Brennisteinsalda wandern. Der Vulkan ist 855 m hoch und dunkelblaue Vulkanasche, grünes Moos und rotes Eisen machen ihn zum farbenfrohsten Berg in ganz Island.
Ein kurzer Ausflug führt auf den Bláhnjúkur, die „blaue Spitze“. Eine Mischung aus Schwarz- und Blautönen aufgrund abgelagerter Asche machen auch diesen 940 m hohen Berg zu einem Hingucker. Bei guter Sicht kannst du von der Bergspitze den Blick auf fünf verschiedene Gletscher genießen.
Zudem lohnt sich die vierstündige Strecke zum Ljótipollur, der neben dem Vulkan Brennisteinsalda liegt. Dieser Kratersee ist umringt von rotem und schwarzem Lavagestein und entgegen seinem Namen, der „hässliche Pfütze“ bedeutet, ist der tiefblaue Ljótipollur ein perfektes Fotomotiv.
Die Ostfjorde: Víknaslódir-Wanderwege
Die Ostfjorde zählen ebenfalls zu den besten Gebieten, um Island auf Wanderungen zu entdecken. In der Region Víknaslóðir kannst du auf ca. 150 km die Freiheit der Natur genießen und es lohnt sich, 5-10 Tage Zeit mitzubringen.
Eine sehr empfehlenswerte Strecke ist die Tour zwischen den Städten Eystri und Seydisjördur, auf der du auf 55 km mit allem versorgt wirst, was die Landschaft der Ostfjorde zu bieten hat: Farbenfrohe Berge und sattgrüne Täler wechseln sich ab mit wunderschönen Fjorden und weiten Blicken aufs Meer. Auch hier stehen Berghütten und daneben liegende Campingplätze als Unterkunft bereit.
Myvatn: Islands Wanderregion im Nordosten
Als viertgrößter See liegt der Myvatn im Nordosten Islands und seine einzigartige Umgebung ist ebenfalls eine beliebte Wanderregion, da die vielfältige Landschaft auch hier direkt begeistert! Dampfende Quellen, beeindruckende Kraterlandschaften und weite Seeblicke warten auf dich.
Eine lohnenswerte Strecke startet im Lavafeld Dimmuborgir, östlich des Myvatns. Wer weiß, vielleicht entdeckst du in den eigentümlichen Felsformationen ja die sagenumwobenen Trolle und Elfen Islands? Weiter geht es auf den Krater Hverfjall, dessen Rand du innerhalb einer Stunde erklimmen und umrunden kannst. Auf dem grauen Sand des Berges fühlt man sich wie in einer anderen Welt.
Nach dem Abstieg geht es weiter zur Grjotagja, in der ein dampfender See inmitten einer Felsenkluft liegt. Vielleicht kennst du diese kleine Höhle sogar als Kulisse aus der Serie „Game of Thrones“. Sie ist ein schöner Hingucker, bevor dich das Ende deiner Wanderung in das Städtchen Reykjahlíð bringt.
Das Hornstrandir-Naturreservat in den Westfjorden
Weiter geht es mit dem Naturreservat Hornstrandir in den Westfjorden Islands. Es zählt zu den abgelegensten Regionen der ganzen Vulkaninsel und mit schönen Buchten, malerischen Fjorden und windumtosten Klippen erlebst du hier die unberührte Natur.
Die Abgeschiedenheit macht das Wandern in Island hier erst so richtig spektakulär: Die Anreise nach Hornstrandir geht nur in einem Boot von den Orten Isafjördur oder Bolungarvík. Zudem ist die ganze Region so abgelegen, dass du alles, was du für deine Tage im Naturreservat benötigst, bereits in deinem Rucksack mitbringen solltest.
Nachdem du mit dem Boot im Reservat angekommen bist, bringt dich deine erste Tour von 15 km vom Hafen in Hesteyri in die schön gelegene Bucht Hlöduvík. Von hier aus solltest du einen Ausflug auf den Berg Skálarkambur nicht entgehen lassen, von dessen Spitze sich dir eine atemberaubende Sicht auf die umliegenden Fjorde eröffnet. Durch die Bucht Rekavík hindurch geht es für dich weiter nach Hornvík, wo sich das Gehöft Horn super zum Campen eignet.
Nicht weit von Horn entfernt, wartet mit den Hornbjarg-Vogelklippen ein absolutes Highlight Islands auf dich. Auf sattgrünen Wiesen wanderst du an den Klippen entlang, an deren Rand du aus 500 m Höhe auf den rauen Atlantik blickst. Die schroffe Felswand Kálfatindar wird von hunderttausenden Seevögeln umflogen und die meist starken Winde machen die Umgebung noch authentischer.
Für den Abschluss in Hornstrandir eignet sich eine Wanderung von der Hornvík-Bucht an den Fjord Veidileysufjördur, von dem aus du mit einem Boot zurück auf das Festland gelangst. Im Naturreservat verteilt findest du Hütten als Übernachtungsmöglichkeiten oder auch mehrere Campingplätze.
Sicher ist: Das Gefühl von Freiheit und Abenteuer wirst du in dieser abgelegenen Region definitiv finden!
Drei Nationalparks laden in Island zum Wandern ein
Island beherbergt drei Nationalparks. Auch wenn diese Gebiete noch weit mehr Wanderungen zu bieten haben, erfährst du hier ein paar unserer Empfehlungen.
Der Þingvellir-Nationalpark
Der Nationalpark Þingvellir liegt östlich von Reykjavík im Südwesten Islands und das Besucherzentrum des Parks ist der Ausgangspunkt für Entdeckungstouren in der Region. In einem Rundweg von 2,5 h kannst du einige Erlebnisse mitnehmen: Breite Wege führen dich zunächst zu einem Aussichtspunkt, von dem aus du eine Sicht auf den größten See Islands hast, den Þingvallavatn.
Nach deinem Abstiegt erwartet dich eine weitere der Sehenswürdigkeiten Islands. Im Þingvellir-Nationalpark treffen die europäische und die nordamerikanische Kontinentalplatten aufeinander. Dieses einzigartige Naturspektakel kannst du in der gut ausgebauten und scharfkantigen Schlucht Almannagjá auf deiner Wanderung begutachten. Nach 15 Minuten kannst du zudem noch den beeindruckenden Wasserfall Öxarárfoss bestaunen, ehe du dich zurück zum Besucherzentrum aufmachst.
Der Snaefellsjökull-Nationalpark
Im Westen Islands, auf der Halbinsel Snaefellsness, befindet sich der Snaefellsjökull-Nationalpark, der sich rund um den gigantischen Vulkan Snaefellsjökull erstreckt. Auch hier ist es die vielfältige Flora und Fauna, die Wanderungen zu Abenteuern macht.
Von einem Parkplatz unten am Snaefellsjökull erklimmst du den Vulkan von 1446 m zu Fuß in ca. 1,5 Stunden und dieser Trip lohnt sich! Die Bergspitze besteht aus einem Gletscher, von dem aus du bei guter Sicht einen wunderschönen Blick aufs Meer hast und sogar die Hauptstadt Reykjavík erspähen kannst.
Zudem lohnen sich Wanderungen zu den Aussichtspunkten Gatklettur und Hellnar View Point, die dir eine einmalige Sicht über die felsige Küstenlandschaft und den schneebedeckten Snaefellsjökull bieten.
Der Vatnajökull-Nationalpark
Der Vatnajökull-Nationalpark im Südosten Islands ist nicht nur das größte geschützte Gebiet in ganz Europa, sondern es beherbergt zudem mit dem Vatnajökull den größten Gletscher innerhalb Europas. Er ist ein Zusammenschluss aus den vorherigen Nationalparks Skaftafell und Jökulsárgljúfur. Auch hier findest du eine unglaublich vielseitige Natur vor, die du auf Wanderungen bestaunen kannst.
Vom Besucherzentrum Skaftafell aus erreichst du in unter einer Stunde einen wahren Hingucker des Parks: Der Svartifoss, „der schwarze Wasserfall“ stürzt inmitten dunkler Basaltsäulen herab. Du kannst es dir vielleicht schon denken: Hier findest du ein einzigartiges Fotomotiv.
Vom Campingplatz Skaftafell lassen sich noch einige weitere spektakulären Ausflüge unternehmen. Es ist ein geeigneter Ausgangspunkt, um auf den höchsten Berg Islands zu wandern, den Hvannadalshnjúkur. Für die Erklimmung des 2110 m hohen Gipfels sind Kondition und Erfahrung notwendig. Viele absolvieren diese 10-15-stündige Herausforderung mithilfe eines Guides, da für bestimmte Streckenabschnitte die Absicherung per Gurt und Kletterseil nötig sind.
Geführte Wanderungen auf dem beeindruckenden Vatnajökull kannst du auf mehreren seiner gewaltigen Ausläufe unternehmen, auf denen du einen schönen Überblick über die Gebiete des Nationalparks bekommst. Ein besonderes Highlight ist der Jökulsarlón. Dies ist der wunderschöne Gletschersee des Vatnajökulls. Eine Gletscherzunge kalbt in die eisblaue Gletscherlagune, auf der kristallklare Eisblöcke treiben.
Der See ist über einen kurzen Fluss direkt mit dem Meer verbunden, in das das geschmolzene Eis schließlich hinausgespült wird. Die Ringstraße, die Hauptstraße der Vulkaninsel, führt dich direkt an einem Parkplatz vor diesem Naturschauspiel vorbei, von dem aus du beliebig lange Wanderungen unternehmen kannst.
Fazit
Island und Wandern sind zwei Dinge, die sich nicht voneinander trennen lassen. Über die ganze Insel verteilt findest du unzählige Möglichkeiten, die einzigartige Natur zu erkunden. Die pure Freiheit an der frischen Luft und die Vielfalt der Landschaft lassen jedes Backpacker-Herz höherschlagen und wir sind uns sicher, dass auch du auf Wanderungen auf der Vulkaninsel aus dem Staunen nicht mehr herauskommst.