New York: Fantastische Locations abseits der Touri-Sehenswürdigkeiten

New York: Fantastische Locations abseits der Touri-Sehenswürdigkeiten

New York. Der Name der Metropole ruft in jedem von uns sofort zahlreiche Bilder hervor. Du denkst wahrscheinlich an die Freiheitsstatue, an den Broadway mit seinen Musicals, an die 5th Avenue mit seinen vielen Shopping-Möglichkeiten, an Wolkenkratzer wie das Empire State Building oder an das Rockefeller Center mit seiner bekannten Schlittschuh-Bahn.

“Die Vielseitigkeit dieser rund 8,4-Millionen Einwohner Stadt ist unmöglich in nur einem Artikel unterzubringen” – das schrieb Josephin in ihrem langen Blogbeitrag über New York City. Recht hat sie!

In diesem Beitrag möchte ich dir ein paar Highlights abseits des Tourismus-Mainstreams verraten. Locations, die ebenso sehenswert und faszinierend sind, trotzdem kennen sie nur wenige New-York-Reisende.

Mit der Seilbahn nach Roosevelt Island

Ein recht unbekanntes Highlight ist die Roosevelt Island Tramway. Richtig gelesen: Tramway! In Manhattan gibt es wirklich eine Seilbahn. Sie startet in der 60th Street, Ecke 2nd Avenue. Begibst du dich in eine der großen Gondeln wirst du ganz leise und sanft über den East River zur namensgebenden Roosevelt Island gebracht.

Während deiner Fahrt bekommst du einen fantastischen Blick auf den Osten von Manhattan und den Westen von Brooklyn. Zudem wirfst du einen Blick auf die Blechlawinen der parallel zur Seilbahn verlaufenden Queensboro Bridge, über die jeden Tag Zehntausende Autos fahren (oder auch mal im Stau stehen).

Auf Roosevelt Island kannst du durch den Southpoint Park flanieren und die zugewachsenen Ruinen des Smallpox Memorial Hospitals – einer ehemaligen Pocken-Klinik – betrachten. Und der ganz am südlichen Zipfel der Insel gelegene Franklin D. Roosevelt Four Freedoms State Park bietet sich an, um fantastische Fotos von der Hochhaus-Skyline von Manhattan zu schießen.

Greenwich Village: Das gemütliche Stadtviertel

Viele New-York-Touristen denken, Manhattan würde nur aus Hochhäusern bestehen, überall wäre es dunkel, dreckig, laut und hektisch. Das stimmt natürlich nicht!

Die Halbinsel hat zahlreiche Viertel zu bieten, in denen keine Wolkenkratzer stehen. Ebenso gibt es viele Straßen, in denen du denkst, du wärst eher in einem kleinen Städtchen, als in einer Millionen-Metropole.

Ein solcher Stadtteil ist Greenwich Village. Er liegt im Südwesten von Manhattan. Diese Gegend lädt ein mit schönen Backsteinhäusern, kleinen Parks und vielen sehenswürdigen Locations. Dazu gehören zum Beispiel die Gay Street und die benachbarte Christopher Street, wo die LGBT-Bewegung (Lesbian, Gay, Bi, Transgender) ihren Ursprung hat.

Zahlreiche TV-Serien spielen und spielten in Greenwich Village – oder wurden dort gedreht. Die bekannteste ist “Friends”. Das Gebäude, in dem sich angeblich das Appartement der sechs Freunde befand, steht in der 90 Bedford Street. Nur ein paar Meter entfernt gibt es ein weiteres Gebäude, das du vielleicht kennst: Das Haus der Familie Huxtables (“Bill Cosby Show”) findest am St. Lukes Place. Und zwischen diesen beiden Serien-Locations steht das schmalste Wohnhaus New Yorks, das mit der Adresse 75 ½ Bedford Street sogar nur eine halbe Hausnummer besitzt.

Parks, Parks, Parks

Wusstest du, dass es in New York City über 150 Parks gibt? Davon liegen zirka 30 in Manhattan. Die bekannteste Grünfläche ist der Central Park. Kein Wunder: Mit seiner Fläche von 330 Hektar (das entspricht 460 Fußballfeldern) hat er riesige Ausmaße. Und damit auch genügend Fläche, um ein paar Highlights zu bieten, die nicht jeder New-York-Besucher zu Gesicht bekommt.

Dazu gehört beispielsweise der Shakespeare Garden: Ein kleiner Park im Park, der mit knorrigen Bänken sowie vielen Bäumen, Blumen und Sträuchern zum Verweilen einlädt. Lässt du die Ruhe auf dich wirken, erblickst du vielleicht einen bunten Vogel. Ja, Birdwatching ist auch in New York angesagt!

Neben dem Shakespeare Garden befindet sich ein kleines Schloss: Belvedere Castle. Dieses stammt allerdings nicht aus dem Mittelalter, sondern wurde erst 1869 errichtet. Und in ihm wohnt angeblich Graf Zahl aus der “Sesamstrasse”. Apropos: Wusstest du, dass seit ein paar Jahren die offizielle Sesame Street im Big Apple beheimatet ist? Das Straßenschild siehst du am Broadway, Höhe 63. Straße.

Bleiben wir bei den Grünanlagen von Manhattan. Der Stadtteil bietet eine weitere große Grünfläche: den Riverside Park. Der liegt am Hudson River und ist fast so lang wie der Central Park, allerdings deutlich schmaler.

Viel, viel kleiner fällt der Paley Park aus. Er befindet sich in der 53. Straße zwischen den Hochhausschluchten. Viel Natur siehst du hier nicht, dafür bietet der Mini-Park einen rund drei Meter hohen, künstlichen Wasserfall.

Da wir gerade bei den Kuriositäten sind: Der Gramercy Park im Südosten Manhattans ist zwar dicht bewachsen, kann aber nur von den Anwohnern betreten werden. Ein hoher Zaun und ein abgeschlossenes Tor halten dich vom Flanieren ab. Trotzdem lohnt sich ein Besuch, denn ringsherum um den Gramercy Park befinden sich schicke Stadthäuschen. Eines wird sogar von zwei im Eingangsbereich stehenden Ritterrüstungen “bewacht”.

Augen und Ohren auf!

Das Tolle an New York: Viele außergewöhnlichen Locations wurden gar nicht versteckt – du musst nur ein wenig deine Sinne schärfen. Zum Beispiel gibt es am Bryant Park eine öffentliche Toilette, in der klassische Musik läuft. Und die Subway Station des American Museum in der 81st Street bietet tolle Tier- und Dinosaurier-Ornamente an der Wand, die man in der Hektik vielleicht übersieht.

Ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in New York stellt das weltbekannte Grand Central Terminal dar. Es gehört zu den größten Bahnhöfen der Welt. Ein Besuch lohnt sich, schon alleine wegen der gigantischen Eingangshalle. Geh‘ ein Stockwerk tiefer in Richtung „Fressmeile“. Auf dem Weg befindet sich die Whispering Gallery: Flüsterst du dort etwas in die Ecke, kann man deine Worte an den Wänden gegenüber hören.

Hinter dem Grand Central Terminal befindet ein Gebäude, das du sicherlich schon auf zahlreichen Fotos von New York gesehen hast: das Helmsley Building. Das wurde bereits 1929 erbaut. Das alleine macht es noch nicht besonders. Ungewöhnlich ist, dass die Park Avenue (die ursprünglich 4th Avenue hieß), mitten durch das Hochhaus führt.

Hochhäuser, davon gibt es Tausende in New York. Und ständig kommen neue hinzu. Die Architekten versuchen immer wieder besondere Akzente zu setzen. So sieht der recht neue Beekman Tower in Lower Manhattan so aus, als hätte Godzilla das Gebäude im Würgegriff gehabt. Und der wenige Straßen entfernte Jenga Tower erinnert wirklich frappierend an das Klötzchen-Spiel.

Erinnerungen, die bekommst du auch im Norden der 2nd Avenue – und zwar an Deutschland. Hier befindet sich die Metzgerei “Schaller & Weber”, in der du neben Wurst und Fleisch auch viele deutsche Biere kaufen kannst. Das Geschäft hat sich nicht nur wegen seines Angebots einen Namen gemacht: Es gilt als eines der letzten Überbleibsel vom ausgestorbenen Stadtteil Little Germany.

Fazit

New York hat unglaublich viel zu bieten. Jedes Jahr entstehen neue Sightseeing-Highlights, die um die Aufmerksamkeit der Besucher buhlen. Zum Beispiel entwickelt sich der neue Stadtteil Hudson Yards mit seinem Aussichtspunkt Edge und dem Bienenstock-artigen Gebilde The Vessel zum neuen Touristenmagneten. Ebenso angesagt: die High Line. Eine ehemalige, hochgelegene Güterzug-Trasse, die nun komplett begrünt ist und zum Spazieren einlädt.

Hast du genügend Zeit, solltest du in Manhattan die Hotspots verlassen und auch die “versteckten” – sprich: eher unbekannten – Orte aufsuchen. Es lohnt sich!

Geschrieben von Jürgen Kroder

Über den Autor:

Jürgen ist seit seinem vierten Lebensjahr verliebt in New York. Die pulsierende Metropole lässt ihn nicht mehr los. Auf seiner Webseite “New York Geheimtipps” empfiehlt er besondere Locations abseits des Tourismus-Mainstreams und gibt wichtige Ratschläge für Reisende.

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