Das Wadi Rum in Jordanien

Das Wadi Rum in Jordanien

Das Wadi Rum im Süden Jordaniens wird oftmals auch als Tal des Mondes bezeichnet. Zwischen Saudi-Arabien, Israel und dem Roten Meer im Südwesten Jordaniens kannst du das zeitlose und beeindruckende UNESCO-Weltkulturerbe bewundern. Es gehört zu den wohl großartigsten Landschaften unserer Erde und ist mit einer Fläche von 720 Quadratkilometern das größte Wadi in Jordanien.

Ein Wadi ist ein wüstenartiges Flusstal, das nur selten und nach starkem Regen Wasser führt. Unter der Wüstenlandschaft hingegen befindet sich nach wie vor ein enormer Wasserspeicher, der nicht nur für vereinzelte Grünflächen sorgt, sondern auch den Menschen und Tieren eine Quelle ist.

Die weiten Wüstenflächen und die monolithischen Gesteinsformationen des Wadi Rums wurden über Jahrtausende von Wind und Wetter geformt und lassen die Zeit für einen Moment stillstehen.

Die einzigartige Landschaft des Wadis kommt dir vielleicht bekannt vor, wenn du das Buch Die sieben Säulen der Weisheit gelesen hast. Es wurden aber auch viele bekannte Hollywood Filme hier gedreht, unter anderem Star Wars Rogue One, Der Marsianer und Lawrence von Arabien.

Wie du merkst, ist das Wadi Rum trotz seiner Wüstenähnlichkeit alles andere als öde, sondern ist sehr vielseitig und ermöglicht dir vor allem als Backpacker eine abwechslungsreiche und einzigartige Reise. Wir stellen dir in diesem Beitrag Aktivitäten vor, die du hier im Flusstal erleben kannst und die deinen Besuch unvergesslich machen.

Kamelreiten im Wadi Rum

Das Wadi Rum ist schon immer die Heimat der Beduinen. Im Gegensatz zu früher sind sie heute jedoch nicht mehr nomadisch, sondern sind sesshaft geworden. Viele ihrer anderen Traditionen sind aber bis heute erhalten geblieben, wie beispielsweise die Kamelzucht. Da neben der Viehzucht heutzutage der Reiseverkehr eine weitere Einnahmequelle für die Beduinen ist, nutzen sie ihre Tiere für Expeditionen durch die Wüste.

Bist du als Backpacker im Wadi Rum unterwegs, empfehlen wir dir eine Kameltour in den Sonnenuntergang.

Wir entschieden uns bei unserer Reise für den ersten Kamelritt um 15:30 Uhr und warteten auf Asef und seine Kamele, auf denen wir ein paar Kilometer in die Wüste reiten würden. Auch wir wollten den berühmten Wüstensonnenuntergang erleben.

Um 16:30 Uhr verabschiedete sich die Sonne allmählich, weswegen es schlagartig kälter wurde. Doch je später und kälter es wurde, desto schöner wurde unsere Aussicht: Kurze Zeit später sahen wir, wie die Sonne über den eindrucksvollen Gesteinsformationen unterging und sowohl den Himmel als auch das Tal in tiefen Rot- und Gelbtönen erscheinen ließ.

Nachdem wir den wunderschönen rötlich-gelben Sonnenuntergang gesehen und einige Fotos gemacht hatten, kehrten wir zu unserem Lager zurück, um uns an das Lagerfeuer zu kuscheln, welches unsere Gastgeber für uns vorbereitet hatten.

Übernachten in der Wüste

Wir entschieden uns dazu, nach dem Kamelausritt im Wadi Rum zu übernachten. In unserem Lager verbrachten wir einen schönen Abend mit angenehmen Gesprächen mit anderen Reisenden und einheimischen Beduinen aus dem Camp.

Wenn du Orte wie das Wadi Rum besuchst, kannst du die Zeit nicht nur dafür nutzen, dich zu amüsieren und schöne Landschaften kennenzulernen. Dein Besuch dient auch dazu, dass du die Dinge aus einer anderen Perspektive sehen und einen Moment lang die Stille, die Schönheit des Nachthimmels und andere kleinen Freuden genießen kannst.

Welchen besseren Abschluss eines perfekten Tages in der Wüste gibt es, als gemeinsam mit Einheimischen die Sterne zu beobachten, die Sternbilder aufgezeigt zu bekommen und die Bedeutsamkeit der Sonne in der Wüste zur Zeitbestimmung zu lernen?

Wenn du auch in der Wüste des Wadis übernachten möchtest, können wir dir das Rum Planet Camp ans Herzen legen. Hier bekommst du zu einem niedrigen Preis Lunch und ein typisch jordanisches Abendessen mit ausgefallenen Gewürzen. Das Frühstück sowie ausreichend Tee sind sogar inklusive.

Du kannst als Backpacker auch unter freiem Sternenhimmel schlafen. Denke aber an warme Kleidung, da die Temperaturen nachts stark abfallen und es schnell um die 4 Grad kalt sein kann!

Eine Jeeptour durch das Wadi Rum

Nach unserer Kameltour und Übernachtung in der Wüste wurden wir am nächsten Tag um 9:30 Uhr morgens von Ahmed, einem unserer Gastgeber, mit dem Jeep vor dem Lager empfangen, um dieses Mal auf Rädern auf Wüstenerkundung zu gehen.

Wir hatten großes Glück mit dem Wetter: Wir hatten einen sonnigen Tag erwischt, aber wegen des Winds war es nicht sonderlich heiß. Ergo: Das perfekte Klima, um die Wüste zu erkunden.

Zu unserer Überraschung war die Fahrt nicht nur für unsere Augen interessant. Während wir durch die beeindruckende Landschaft fuhren, erzählte Ahmed uns die Geschichte jeden Ortes. Durch dieses Wissen wirkten die aufgenommenen visuellen Reize noch viel imposanter.

Ein interessanter Fakt über das Wadi Rum, den uns Ahmed erzählte, ist die Geschichte des britischen Offiziers Thomas Edward Lawrence, besser bekannt als Lawrence von Arabien. Er war eine sehr wichtige Figur für die arabische Rebellion, weil er ihnen bei ihrem Aufstand gegen die osmanische Herrschaft half. Ahmed zufolge verliebte Lawrence sich im Wadi Rum und ließ sich deshalb dort nieder. Aus diesem Grund wird er von den Einheimischen Jordaniens verehrt und sehr geliebt.

Auf unserer Tour kamen wir an zahlreichen Sehenswürdigkeiten und beeindruckenden Monumenten vorbei. Wir konnten unter anderem die Felszeichnungen der alten nabatäischen Städte, das Haus des Laurentius von Arabien, verschiedene Schluchten, die berühmte und meistfotografierte Rote Sanddüne und vieles mehr bestaunen.

Wenn auch du die Wüste auf Rädern entdecken möchtest, dann probiere doch mal eine Jeeptour! Mit dem Geländewagen kannst du zwei Stunden lang die bekanntesten Orte des Wadis bestaunen und erfährst zahlreiche interessante Fakten durch informative Gespräche mit der Reiseleitung.

Fazit

Schlussendlich war unsere Reise in die Wüste von Wadi Rum ein absolut traumhaftes Erlebnis. Allein wegen der Eindrücke, die wir im Flusstal sammeln konnten, sind wir uns sicher, dass wir nach Jordanien zurückkehren werden.

Auf unserer Reise schlossen wir Freundschaften mit Einheimischen, machten zahlreiche unvergessliche Erinnerungen und erhielten eine neue Perspektive auf den Nahen Osten. Als wir wieder zu Hause angekommen waren, haben wir sofort unseren Freunden und Freundinnen von unseren neuen Erfahrungen erzählt und sie mit dem Reisefieber angesteckt.

Wir hoffen, dass wir durch unseren Beitrag auch dein Reisefieber und deine Neugier geweckt haben. 

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