Negev – unsere Top 5 in der Wüste von Israel

Negev – unsere Top 5 in der Wüste von Israel

Negev ist der Traum eines jeden Reisenden, der auf der Suche nach einem Abenteurer ist. Diese Region ist vollgepackt mit interessanten Sehenswürdigkeiten wie antiken Ruinen und umwerfend schönen Wüstenlandschaften.

Zu den Highlights gehören das wunderbare Panorama vom Gipfel des Machtesch Ramon, die alten nabatäischen Karawanenstädte und UNESCO-Weltkulturerbestätten Shivta, Avdat und Mampsis. Diese Wüste in Israel mit ihrer schroffen Schönheit gehört zu den beliebtesten Reisezielen für alle Menschen, die sich für die Natur interessieren.

Bei so viel Auswahl ist es schwierig, den Überblick zu bewahren. Wir verraten dir in diesem Artikel, was du in Negev alles machen kannst und welche Sehenswürdigkeiten du auf deine Bucket List setzen solltest. Zudem erfährst du von uns auch einiges über die Hintergründe der Region.

Die Geschichte der Wüste Israels

Negev scheint zwischen 10 000 und 7500 v. Chr. ein trockenes Gebiet geworden zu sein. Während des späten zweiten Jahrtausends v. Chr. wurde die Wüste von drei Völkern bewohnt. Im Norden lebten die Kanaaniter. Die Amalekiter haben sich hingegen im Süden niedergelassen. Im Osten und rund um die Aravasenke waren die Edomiter sesshaft. Letztere sind jedoch im sechsten Jahrhundert v. Chr. in Richtung Norden gezogen, wo sie sich zwischen Be’er Sheva und Hebron niedergelassen haben.

Ab dem ersten Jahrhundert v. Chr. versuchten die Nabatäer von ihrer Hauptstadt Petra aus, den Negev zu besiedeln und zu kultivieren. Dies gelang ihnen dank der Hilfe eines ausgeklügelten Bewässerungssystems. Infolgedessen sind Städte wie Avdat, Subeita und Mampsis entstanden.

Im 4. bis 6. Jahrhundert übernahmen die Byzantiner die Herrschaft von den Nabatäern und entwickelten die Region weiter. Nach der Ankunft der Araber sind die Bewässerungssysteme von Negev zusammengebrochen. Aufgrund dessen wurde die Wüste für mehr als tausend Jahre zu einer trockenen Region, welche von Beduinen bewohnt wurde.

David Ben Gurion gab den entscheidenden Anstoß, das Land wieder fruchtbar zu machen. Er war ein Bewohner des Kibbuz Sde Boker, wo er eine Universität zum Studium des Negev gründete. Die Schaffung des Nationalen Wasserträgers war von großer Bedeutung für die Wiederbesiedlung der Wüste, da dieser Wasser aus Nordisrael in den Negev brachte.

Sehenswürdigkeiten in Shivta

Shivta beherbergt die erstaunlich gut erhaltenen Ruinen der alten byzantinischen Stadt Subeita aus dem 5. und 6. Jahrhundert. Dazu gehören drei Klosterkirchen, Wohnhäuser, Wasserzisternen und gepflasterten Straßen. Sie wurde im ersten Jahrhundert v. Chr. von den Nabatäern erbaut und genutzt. Später wurde sie von den Byzantinern wieder aufgebaut.

Obwohl die Ruinen alle aus dieser späteren Phase stammen, verdient Shivta zu Recht seinen Status als UNESCO-Weltkulturerbe. Das liegt an der früheren Besiedlung durch die Nabatäer. Wenn du diese Stätte betrittst, stößt du zunächst auf die dreischiffige Basilika der Südkirche. An die Kirche ist zudem auch eine Moschee aus dem 7. Jahrhundert angebaut.

Etwas nördlich dieses Bauwerks befindet sich das Konzilhaus, das an der Kreuzung von zwei Straßen steht. Wenn du die Straße nach links nimmst, gelangst du zur Mittelkirche. Heute sind von der Kirche nur noch einige Mauerteile und die Südapsis erhalten. In Richtung Norden liegt neben dem Handwerkerviertel mit Töpferofen, Werkstätten und Bäckerei auch die Nordkirche.

Be’er Sheva

Im Alten Testament ist dieser Ort als Stadt der Patriarchen bekannt, aber innerhalb von wenigen Jahrzehnten hat sich Be’er Sheva zu einer der größten Städte im heutigen Israel entwickelt.

Die Ausgrabungen am Ufer des Flusses haben eine chalkolithische Siedlung aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. ans Licht gebracht, welche von Nomaden bewohnt wurde. Diese haben die Zisternen und unterirdische Behausungen gebaut, die von oben betreten wurden. Eine Reihe der Funde aus dieser Stätte in Be’er Sheva kannst du im Israel Museum in Jerusalem sehen.

Die wichtigste Sehenswürdigkeit in der Stadt ist der Beduinenmarkt. Hier kannst du Kissen, Sättel für Kamele, Kupferwaren und zahlreiche andere Kunsthandwerke erwerben. Natürlich kannst du aber auch das Museum für Kunst besuchen. Dieses befindet sich in der Straße Ha’atzmaut – in einem Gebäude aus der osmanischen Zeit. Am südöstlichen Ende der gleichen Straße befindet sich auch ein restaurierter Brunnen, der wahrscheinlich auch aus der osmanischen Zeit stammt.

Avdat

Die UNESCO-Welterbestätte Avdat ist eine der wichtigsten Stätten der nabatäischen, römischen und byzantinischen Zeit in Negev. Sie wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. erstmals besiedelt. Nomadische Stämme ließen sich hier nieder und übernahmen die Handelsrouten durch die Region. Später blühte die Stadt unter römischer und dann byzantinischer Besatzung auf. Nach der Eroberung durch die Araber im Jahr 634 n. Chr. wurde sie jedoch schließlich aufgegeben.

Kurz vor dem Eingang zur eigentlichen Stätte befindet sich ein nabatäisches Grab mit einem Türsturz-Relief, das einen gehörnten Altar darstellt. Dieser wird vom Mond, der Sonne und einem Stern flankiert. Vom Eingang aus führt ein Weg nach Norden durch ein Wohnviertel aus der Römerzeit, wo du auch einen Stein mit einer nabatäischen Inschrift sehen kannst.

Der Weg führt durch das Südtor in eine rechteckige byzantinische Festung. Von der Südostecke aus hast du hier einen hervorragenden Blick über die gesamte Anlage. An die Westseite der Festung schließt sich ein sakraler Bezirk an. Dieser stammt aus der byzantinischen Zeit und enthält zwei Kirchen, die an den Stellen früherer nabatäischer und römischer Tempel errichtet wurden. Außerdem kannst du hier auch eine Kirche entdecken – eine dreischiffige Basilika. Diese ist dem griechischen Märtyrer Theodor Tiro aus dem 4. Jahrhundert gewidmet.

In der Nähe der Ruinen von Avdat befindet sich zudem mit En Avdat eines der überraschendsten Naturwunder der Wüste Israels. Hier entspringen vier Quellen aus dem Felsen und stürzen in ein ruhiges Becken.

Israel Avdat

Mampsis

Das antike Mampsis ist die nördlichste nabatäische Stadt der Wüste Negev. Archäologische Ausgrabungen zwischen 1965 und 1973 haben eine nabatäische Siedlung ans Tageslicht gebracht, die während der Ära der Byzantiner kaum verändert wurde. Dadurch ist ihr ursprünglicher Charakter sogar noch besser erhalten als in Avdat, Nitzana oder Shivta.

Mampsis wurde gegründet, als die Nabatäer von Petra aus aufbrachen, um im Negev eine Kolonie aufzubauen. Im 1. Jahrhundert n. Chr. war sie eine florierende Handelsstadt mit einer Karawanserei, Ställen, Wohngebieten und sogar Verwaltungsgebäuden.

Die Byzantiner haben später das alte nabatäische Bewässerungssystem wieder in Gebrauch genommen und zwei Kirchen gebaut. Während der arabischen Eroberung wurde die Stadt im 7. Jahrhundert zerstört.

Wenn du die Stadt durch das Nordtor in der Stadtmauer betrittst, geht es weiter über die antiken Straßen zu zwei großen Verwaltungsgebäuden. In einem von ihnen sind die Gewölbe erhalten geblieben. Du kannst sogar in das obere Stockwerk klettern. Hier hast du einen schönen Überblick über die Anlage.

Unmittelbar vor den Ruinen eines Polizeipostens aus der britischen Mandatszeit liegt die Ostkirche, die den Heiligen Märtyrern geweiht wurde. Du erreichst sie am besten über eine breite Treppe, die von dem alten Marktplatz hinaufführt.

Die Westkirche ist an die Stadtmauer gebaut. Diese schiffsförmige Basilika wurde von St. Nilus von Sinai um 400 n. Chr. erbaut. Weitere interessante Gebäude in Mampsis sind die Ställe, ein Portikus mit nabatäischen Kapitellen und ein Gebäude mit gut erhaltenen Wandmalereien.

Die drei Machtesch-Krater

In der Wüste kannst du neben den Städten und Ruinen alter Völker auch drei riesige Krater entdecken. Diese werden Machtesch genannt. Auf Deutsch übersetzt bedeutet das Mörser. Der größte der drei elliptischen Krater ist der Machtesch Ramon mit einer Länge von 30 Kilometern und einer Breite von acht Kilometern. Er entstand vor 70 Millionen Jahren. Übrigens wurden hier auch riesige Fossilien von Sauriern gefunden, die vor 150 Millionen Jahren gelebt haben. In dem kleinen Ort Mitzpe Ramon kannst du auch in den Krater einen Blick werfen, dessen Boden 500 Meter tiefer liegt.

Machtesch Hagadol ist der mittlere der Krater in der Wüste. Er ist zwar kleiner als der Machtesch Ramon, aber trotzdem genauso interessant für Wanderer und Naturliebhaber. Wie auch der Machtesch HaKatan liegt er im Norden der Wildnis von Zin. Beide kannst du über Wanderwege in den Krater hinab erreichen und erkunden. Die kleine Stadt Yeruham ist der beste Ausgangspunkt, um beide Krater zu erreichen.

Negev Krater

Fazit

Negev ist eines der spannendsten Gebiete, die du in Israel erkunden kannst. Dank der alten Spuren von zahlreichen antiken Völkern kannst du dich darauf freuen, noch viel mehr über die ereignisreiche Vergangenheit der Wüste zu erfahren.

Ebenfalls interessant sind auch die drei riesigen Krater, die vor Millionen von Jahren hier in der Region entstanden sind.

Uns hat es jedenfalls gefallen, diese uralten Stätten zu erkunden. Und natürlich sind wir uns sicher, dass es auch dir so ergehen wird. Israel ist auch kein allzu großes Land. Du gelangst also von Tel Aviv oder Jerusalem schnell in die Wüste Negev.

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