Island, das Land aus Feuer und Eis, ist weltberühmt für seine atemberaubenden Landschaften, Gletscher, Vulkane und natürlich die Vielzahl an heißen Quellen – auch Hot Tubs genannt. Diese geothermischen Wasserbecken bieten nicht nur pure Entspannung, sondern sind ein fester Bestandteil der isländischen Kultur und Geschichte. In diesem Artikel erfährst du, warum Island mit so vielen heißen Quellen gesegnet ist, welche Vorteile sie bieten und welche zehn heißen Quellen der Insel du auf keinen Fall verpassen solltest.
Heiße Quelle: Bild von Kateryna Kukota auf IStockPhoto
Warum ist Island mit heißen Quellen gesegnet?
Island liegt genau auf dem Mittelatlantischen Rücken, wo die eurasische und die nordamerikanische tektonische Platte aufeinandertreffen und langsam auseinanderdriften. Diese einzigartige geologische Lage sorgt dafür, dass heiße Magma nah an die Erdoberfläche tritt und die geothermische Energie Islands antreibt. Das Wasser, das durch Spalten und Gesteinsschichten sickert, wird tief in der Erde erhitzt und kehrt als heiße Quellen oder Dampf wieder an die Oberfläche zurück.
Die vulkanische Aktivität sorgt dafür, dass Island über mehr als 700 heiße Quellen verfügt, von natürlichen Pools mitten in der Wildnis bis hin zu modernen, luxuriösen Thermalbädern. Diese Quellen gehören zu den größten Schätzen des Landes und machen Island zu einem beliebten Ziel für Naturliebhaber und Wellness-Fans.
Heiße Quellen Island: Vorteile auf einen Blick
Heiße Quellen bieten nicht nur ein einmaliges Badeerlebnis, sondern sind auch mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen verbunden:
Entspannung pur
Die Kombination aus warmem, mineralhaltigem Wasser und der einzigartigen isländischen Naturkulisse schafft ein unvergleichliches Wohlfühlerlebnis. Das sanfte Plätschern des Wassers und die ruhige Umgebung abseits des Alltagslärms bieten die perfekte Gelegenheit, Körper und Geist zu regenerieren. Stress wird reduziert, während die Muskeln sich durch die Wärme entspannen können. Die natürliche Umgebung, oft geprägt von vulkanischen Landschaften, Bergen und Weiten, trägt zusätzlich dazu bei, den Kopf freizubekommen und die Gedanken zu ordnen. Ein Bad in einer heißen Quelle ist somit nicht nur eine Wohltat für den Körper, sondern auch eine meditative Auszeit.
Gesundheitsfördernd
Heiße Quellen enthalten oft zahlreiche Mineralien wie Silizium, Schwefel und verschiedene Salze, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können.
- Hauterkrankungen: Das mineralhaltige Wasser kann helfen, Beschwerden wie Ekzeme, Schuppenflechte und trockene Haut zu lindern. Der Schwefel wirkt entzündungshemmend und reinigend.
- Muskelverspannungen: Die Wärme des Wassers lockert die Muskulatur und lindert Gelenk- und Muskelschmerzen. Besonders nach langen Wanderungen oder sportlichen Aktivitäten ist das Baden ideal zur Regeneration.
- Kreislaufprobleme: Die Hitze fördert die Durchblutung, regt den Stoffwechsel an und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Ein regelmäßiges Bad in einer heißen Quelle kann dabei helfen, den Blutdruck zu regulieren und die allgemeine Vitalität zu steigern.
Natürliche Sauna
Die Dämpfe, die aus den heißen Quellen und Geysiren aufsteigen, wirken ähnlich wie eine Sauna, jedoch auf ganz natürliche Weise. Durch das Einatmen des warmen Dampfes wird die Atemwege befeuchtet und von Schleim befreit, was besonders in den Wintermonaten angenehm und gesundheitsfördernd ist. Gleichzeitig öffnen die aufsteigenden Dämpfe die Poren der Haut und unterstützen das Ausscheiden von Giftstoffen aus dem Körper. Dieser „natürliche Detox-Effekt“ trägt zu einem frischen Hautgefühl und zu einem gesteigerten Wohlbefinden bei.
Ganzjähriger Genuss
Egal zu welcher Jahreszeit – ein Besuch in einer heißen Quelle ist immer ein besonderes Erlebnis:
- Im Winter: Der Kontrast zwischen dem dampfenden Wasser und der schneebedeckten Landschaft schafft eine märchenhafte Atmosphäre. Das Eintauchen in das warme Wasser während klirrender Kälte sorgt für ein wohltuendes Gefühl und stärkt die Abwehrkräfte.
- Im Sommer: Bei milden Temperaturen ist das Bad in der heißen Quelle eine entspannende Aktivität, um die langen Tage der Mitternachtssonne zu genießen. Die Quellen sind in der Regel weniger frequentiert und bieten einen erfrischenden Rückzugsort nach Wanderungen oder Erkundungstouren.
Das ganzjährige Angebot macht heiße Quellen in Island zu einem unverzichtbaren Erlebnis, das unabhängig von der Witterung oder Jahreszeit einen Besuch wert ist. Heiße Quellen sind also nicht nur ein Naturphänomen, sondern auch eine wertvolle Quelle für Entspannung, Gesundheit und Wohlbefinden – eingebettet in die spektakuläre Kulisse Islands.
Top 10 der heißen Quellen in Island
Island bietet eine beeindruckende Vielfalt an geothermischen Bädern und natürlichen Quellen, die über das ganze Land verteilt sind. Von luxuriösen Thermalbädern mit modernen Spa-Angeboten bis hin zu abgelegenen Naturpools mitten in der Wildnis ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die folgende Liste präsentiert die zehn besten heißen Quellen, die bei keinem Island-Besuch fehlen dürfen.
1. Die Blaue Lagune (Bláa Lónið)
Die Blaue Lagune ist wohl der bekannteste Hot Pot Islands und eines der meistbesuchten Ziele des Landes. Sie liegt in der Nähe des Flughafens Keflavík und besticht durch ihr milchig-blaues Wasser, das reich an Silizium und Mineralien ist. Die Kombination aus warmem Wasser und vulkanischer Landschaft schafft eine außergewöhnliche Atmosphäre. Neben dem Baden bieten luxuriöse Spas und Massagen weitere Entspannung.
2. Sky Lagoon
Die Sky Lagoon in Reykjavík ist eine der jüngsten Attraktionen und bietet einen spektakulären Infinity-Pool, der direkt in den Atlantik zu führen scheint. Besonders beeindruckend ist die Kombination aus modernem Design und ischändischer Natur. Ein Highlight ist das 7-Schritte-Wellness-Ritual, das körperliche und seelische Entspannung verspricht.
3. Hvammsvik Hot Springs
In Hvammsvik erwartet dich ein natürliches Badeerlebnis inmitten unberührter Natur. Die heißen Quellen liegen direkt am Meer, sodass du den Ausblick auf die Küste genießen kannst. Ein wahres Naturschauspiel, das es nicht zu verpassen gilt! Das Wasser variiert in Temperatur und sorgt so für individuelle Entspannung.
4. Mývatn-Naturbecken
Im Norden Islands, nahe des Mývatn-Sees, findest du diese geothermische Oase. Die Mývatn-Naturbecken sind weniger besucht als die Blaue Lagune, bieten jedoch ein ähnlich entspannendes Erlebnis. Das mineralhaltige Wasser wirkt beruhigend auf die Haut und die vulkanische Umgebung rundet das Erlebnis ab.
5. Vök-Bäder
Die Vök-Bäder am See Urriðavatn im Osten Islands sind einzigartig, da die Pools direkt auf dem Wasser schwimmen. Das klare, geothermische Wasser ist zum Trinken geeignet, und die Aussicht auf die umliegende Natur ist atemberaubend.
6. Forest Lagoon
Umgeben von Wäldern in Akureyri bietet die Forest Lagoon ein ruhiges, naturnahes Badeerlebnis. Die Quellen wurden erst kürzlich erschlossen und bestechen durch ihr modernes Design, eingebettet in die Natur.
7. GeoSea Sea Baths
In Húsavík kannst du die GeoSea-Bäder besuchen, die eine besondere Mischung aus Meerwasser und geothermischem Wasser bieten. Der Infinity-Pool bietet einen spektakulären Blick über die Küste und das Meer.
8. Fontana-Geothermalbad
Das Fontana-Geothermalbad in Laugarvatn verbindet Tradition mit Moderne. Hier kannst du nicht nur in heißen Pools entspannen, sondern auch das natürliche Dampfbad über geothermischen Spalten erleben.
9. Krauma-Geothermalbad
Im Krauma-Bad in Westisland fließt das heiße Wasser aus der Deildartunguhver-Quelle, der kraftvollsten Heisswasserquelle Europas. Die Mischung aus heißem Quellwasser und kaltem Gletscherwasser sorgt für ein angenehmes Badeerlebnis.
10. Bier-Spa Björböðin
Eine ganz besondere Erfahrung bietet das Bier-Spa in Árskógsströnd. Hier kannst du in einem Bad aus warmem Bier, Hopfen und Hefe entspannen. Die Inhaltsstoffe sollen eine heilende Wirkung auf Haut und Haar haben.
FAQ
Wo sind die heißen Quellen auf Island? Heiße Quellen gibt es überall in Island, besonders in Regionen mit hoher vulkanischer Aktivität wie dem Südwesten, Norden und in den Hochländern.
Wo liegt das Tal der heißen Quellen? Das Tal der heißen Quellen, Hveradalir, befindet sich im Hochland von Kerlingarfjöll und ist bekannt für seine dampfenden Fumarolen und farbenprächtigen geothermischen Felder.
Wie viele blaue Lagunen gibt es in Island? Die bekannteste Blaue Lagune liegt bei Keflavík, jedoch gibt es mehrere kleinere geothermische Bäder, die ähnlich sind.
Wie viele Thermalquellen gibt es in Island? Island hat über 700 heiße Quellen, von natürlichen Pools bis zu modernen Spa-Einrichtungen.
Fazit
Heiße Quellen sind ein essenzieller Bestandteil der isländischen Kultur und ein Muss für jeden Besucher des Landes. Egal ob luxuriöse Badeeinrichtungen wie die Blaue Lagune oder abgelegene Naturpools – Island bietet für jeden Geschmack das passende Erlebnis. Ein Bad in diesen geothermischen Quellen ist nicht nur entspannend, sondern auch ein unvergessliches Erlebnis inmitten der einzigartigen Natur des Landes. Wer Island besucht, sollte sich die Zeit nehmen, mindestens eine der genannten Quellen zu entdecken und die Magie der geothermischen Energie zu spüren.