Arten des Backpackings – Welcher Reisetyp bist du?
Backpacking ist nicht gleich Backpacking. So unterschiedlich wie die Menschen, die du auf Reisen triffst, sind auch ihre verschiedenen Reisestile. Vielleicht warst du ja schon mal Backpacken und erkennst die verschiedenen Typen (und vielleicht auch dich selbst) wieder. Vielleicht geben dir die verschiedenen Backpacking-Arten aber auch Inspiration dafür, wie du deine nächste Reise gestalten willst. Wir geben dir einen kurzen Überblick übers Backpacken selbst und über ein paar der verschiedenen Formen des Backpackens.
Backpacking
Backpacker sind laut Definition Menschen, die mit einem Backpack durch die Welt reisen. Durch diesen sind die Reisenden sehr flexibel und spontan unterwegs. Doch auch wenn die Definition von Backpackern so einfach gehalten ist, kann Backpacking sehr verschieden sein. Es gibt unterschiedliche Arten, wie du deine Reise gestalten kannst. Das fängt schon bei der Planung an. Zum Beispiel kannst du beim Backpacking nur durch ein Land reisen, durch mehrere oder gleich über einen ganzen Kontinent. Es gibt unterschiedliche Transportmöglichkeiten – von Flugreisen über Busreisen bis hin zu Backpackern, die sich entscheiden, nur zu Fuß oder per Anhalter unterwegs zu sein. Dein Budget spielt bei der Gestaltung deiner Reise natürlich auch eine Rolle und wird deinen Backpacking-Stil ebenfalls beeinflussen. Die folgenden Unterscheidungsmerkmale geben dir einen Überblick darüber, welche Arten von Backpacking es überhaupt gibt. Vielleicht bieten sie dir ein wenig Orientierung, wie du deine nächste Reise gestalten willst oder lassen dich schmunzeln, weil dir die ein oder andere Art des Backpackings bekannt vorkommt.
Unterscheidungsmerkmal Budget
Wie bereits erwähnt ist das Budget, das dir während deiner Reise zur Verfügung steht, einer der größten Faktoren, der sich auf deine Reiseart auswirkt.
Flashpacker
Als Flashpacker werden Backpacker bezeichnet, die ein wenig mehr Budget mitbringen als der durchschnittliche Backpacker. Sie haben in der Regel nicht so viel Zeit für das Reisen eingeplant, nutzen die Zeit, die sie haben aber effektiv – auch wenn es etwas teurer wird. Der Flashpacker schreckt außerdem nicht davor zurück, sein Budget für Bequemlichkeiten auszugeben, die die Reise angenehmer machen. So buchen sie gerne ein Einzelschlafzimmer statt eines Dorm Rooms. Auch Taxifahrten oder Inlandsflüge gönnt sich der Flashpacker, um schneller an sein Ziel zu kommen. Viele Flashpacker erkennst du auch daran, dass sie mit teuer aussehenden Technikgeräten unterwegs sind. Laptop und Kameraequipment sind fast immer mit dabei. Oft sind Digitale Nomaden Flashpacker. Sie bevorzugen Einzelunterkünfte, da sie für ihre Arbeit ausgeruht und ungestört sein wollen. Durch ihre Arbeit haben sie aber auch das nötige Geld, um sich diesen Reisestil zu finanzieren.
Budgetpacker
Budgetpacker wollen mit ihrem Reisebudget die damit längst mögliche Reisezeit herausholen. Das heißt, sie wollen für weniger Geld länger oder genauso lang wie andere Backpacker reisen. Der Budgetpacker ist deswegen, was seine Komfortzone angeht, sehr flexibel und hat kein Problem diese den Umständen anzupassen. Große Schlafsäle mit fremden Menschen und ohne Klimaanlage sind für den Budgetpacker kein Problem. Auch längere Fußmärsche werden von Budgetpacker in Kauf genommen, wenn dadurch Geld für ein Taxi oder öffentliche Verkehrsmittel gespart werden kann. Für die meisten Budgetpacker sind 30€ am Tag ein grober Maßstab dafür, wie viel sie ausgeben wollen. Trotz des geringen Budgets schätzen die Budgetpacker Reisequalität und geben für besondere Erlebnisse oder Eintritte zu Sehenswürdigkeiten auch gerne einmal mehr aus. Auch wenn es sich anstrengend anhört, immer akribisch auf das Budget achten zu müssen – den meisten Budgetpackern macht es Spaß, minimalistisch unterwegs zu sein. Viele der Budgetpacker sind Langzeitreisende, die sich mit diesem Stil eine lange Reise – trotz geringen Budgets – ermöglichen.
Luxuspacker
Genau das Gegenteil vom Budgetpacker ist der Luxus- oder Poshpacker. Wie der Name schon vermuten lässt, hat der Luxuspacker viel mehr Budget zur Verfügung. Geld spielt für ihn beim Reisen keine Rolle und er legt viel Wert auf Privatsphäre und Komfort. Extravagante Unterkünfte und teure Aktivitäten machen für den Luxuspacker die Reise erst zu einem richtigen Spaß. Dennoch muss auch für ihn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen. Denn unnötig Geld zum Fenster rauswerfen ist auch für den Luxuspacker ein No-Go. Luxuspacker wirst du eher selten treffen (außer du bist natürlich selbst einer), da sie sich kaum in Hostels oder anderen Backpackerunterkünften herumtreiben
Unterscheidungsmerkmal Reiseart
Neben deinem Budget, spielt auch die Reisemotivation eine Rolle dabei, welche Art Backpacker du bist.
Slackpacker
„Slack“ ist Englisch und bedeutet übersetzt so etwas wie „Abhängen“. Und genau das macht der Slackpacker auch gerne. Am liebsten hängt er den ganzen Tag am Strand oder auf Inseln ab. Abgelegene ruhige Orte sind für ihn das Paradies. Denn Stress und Hektik will der Slackpacker um jeden Preis vermeiden. Wenn er dann ein Örtchen gefunden hat, an dem er sich besonders wohlfühlt, hält er sich hier auch gerne mal etwas länger auf. Drei oder vier Monate an demselben Ort zu verbringen ist für Slackpacker keine Seltenheit. Um sich die Kosten für die Unterkunft leisten zu können, verdienen sich viele Slackpacker nebenbei etwas dazu oder tauschen Arbeit gegen Unterkunft. Das heißt, sie arbeiten beispielsweise in einem Hotel an der Bar und dürfen im Gegenzug kostenlos dort wohnen.
Partypacker
Partypacker sind meist junge Menschen, die auf ihren Reisen ein großes Ziel verfolgen – so viel Party machen wie möglich! Da der Fokus mehr auf dem Party machen als auf dem Reisen an sich liegt, suchen sich Partypacker oft bestimmte Reiseziele aus, von denen bekannt ist, dass man dort gut Party machen kann. Solche Orte sind zum Beispiel Cancun in Mexiko oder Ko Phangan in Thailand. Ko Phangan ist besonders für die legendäre dort stattfindende Full Moon Party bekannt. Neben Partyhotspots gibt es auch Hostels, die speziell aufs Partymachen und für Partybackpacker ausgerichtet sind. Diese findest du zum Beispiel in Südamerika, wie das Loki Cusco in Peru.
Solopacker
Auch hier erklärt der Name wahrscheinlich schon das meiste. Solopacker sind Backpacker, die allein mit ihrem Rucksack losreisen und das Abenteuer suchen. Allerdings ist das Ziel der meisten Solopacker nicht, die ganze Reise über allein zu bleiben. Die meisten suchen nach Gesellschaft und Travelbuddys, die sie zumindest für einen Teil der Reise begleiten. Solopacker lieben es, neue Menschen kennenzulernen und interessante Gespräche zu führen. Die meisten Backpacker sind Solopacker und du wirst sie überall antreffen – in Hostels, auf Busreisen und bei bekannten Sehenswürdigkeiten. Wer auf Reisen ist und wirklich jemanden kennenlernen will, wird in der Regel nicht lange suchen müssen. Gleichgesinnte Solopacker, die ebenfalls nach einer Reisebegleitung Ausschau halten, wirst du sobald du dich ins Backpacking -Getümmel stürzt schnell finden.
Kategoriendenken
Egal ob Partypacker, Slackpacker oder Budgetpacker. Das alles sind lediglich Kategorien, die dem Spaß an der Einordnung dienen. Das heißt nicht, dass du nur einer Kategorie zugehörig sein kannst oder dich gar zwangsläufig einer bestimmten zuordnen musst. Wichtig ist, dass du für dich selbst die Form des Reisens wählst, die am besten zu dir passt. Dabei musst du auf keinen Fall in irgendwelche Kategorien passen oder dich danach richten, was andere um dich herum machen. Und letztendlich haben doch auch alle Backpacker etwas gemeinsam: Die Motivation zu reisen und die Welt zu erkunden. Auf welche Art und Weise das passiert, bleibt am Ende jedem selbst überlassen.
Fazit
Eines ist klar, du wirst auf deinen Reisen jeder Menge unterschiedlicher Arten des Backpackings begegnen. Manche werden wandelnde Stereotype sein und andere wiederum werden sich überhaupt nicht in Kategorien einordnen lassen.
Dieser Artikel konnte dir hoffentlich zeigen, wie unterschiedlich Backpacking aussehen kann und dass jeder seine Reise ganz individuell und nach seinen Bedürfnissen planen und umsetzen kann. Nicht nur Faktoren wie das Budget bestimmen dabei den Reisestil, sondern auch die Art des Reisens an sich.
Wir hoffen natürlich, dass auch du deine ganz persönliche Lieblingsart des Reisens gefunden hast und bald in dein nächstes Abenteuer aufbrechen kannst!