Auf Sizilien wildcampen – Tipps, Gefahren & Strafen im Überblick

Sizilien ist für viele ein Traumziel: türkisblaues Meer, imposante Vulkane, jahrtausendealte Kultur und eine Küche, die für sich schon eine Reise wert ist. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen die Insel nicht nur für einen kurzen Strandurlaub, sondern für ein echtes Outdoor-Abenteuer entdecken. Die Vorstellung klingt verlockend: Mit Zelt oder Camper irgendwo am Meer stehen, das Meeresrauschen im Ohr und den Sternenhimmel über sich. Doch so romantisch diese Bilder sind – in der Realität sieht es oft ganz anders aus.

Wildcamping in Italien und speziell auf Sizilien ist streng geregelt, Verstöße können teuer werden und die Risiken sind nicht zu unterschätzen. Gleichzeitig gibt es aber auch Möglichkeiten, legal mitten in der Natur zu übernachten, ohne auf Abenteuerfeeling verzichten zu müssen. Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Thema: Ist Wildcampen auf Sizilien erlaubt? Welche Regeln gelten? Mit welchen Strafen muss man rechnen? Und welche Tipps helfen, die Insel trotzdem möglichst authentisch zu erleben?

Ist Wildcampen auf Sizilien überhaupt erlaubt?

Die Antwort ist eindeutig: Nein, Wildcampen auf Sizilien ist offiziell nicht erlaubt. Das gilt sowohl für Zelte als auch für Wohnmobile, Wohnwagen oder ein Dachzelt auf dem Auto. Italien hat klare Bestimmungen, die das Campen außerhalb von offiziellen Campingplätzen oder Stellplätzen untersagen.

Besonders streng kontrolliert werden Küstenregionen, Nationalparks und touristische Hotspots. Dort ist es absolut tabu, ein Nachtlager aufzuschlagen. Die Gründe sind nachvollziehbar: Naturschutz, Brandgefahr, aber auch die Interessen von Gemeinden und Campingplätzen spielen eine Rolle.

Ein Unterschied besteht allerdings zwischen „klassischem“ Campen mit Zelt oder Wohnmobil und dem sogenannten Biwakieren. Wer in den Bergen für eine Nacht im Schlafsack unter dem Himmel übernachtet, ohne Zelt aufzubauen, bewegt sich in einer rechtlichen Grauzone. Auch das wird nicht offiziell erlaubt, wird aber in abgelegenen Regionen mitunter toleriert, solange man respektvoll mit der Natur umgeht und früh wieder weiterzieht.

Damit wird deutlich: Wer auf Sizilien wildcampen möchte, geht ein Risiko ein. Legal ist es nicht – wer es dennoch versucht, sollte sich zumindest der Konsequenzen bewusst sein.

Welche Regeln gelten konkret beim Campen auf Sizilien?

Auch wenn Wildcamping grundsätzlich verboten ist, gibt es bestimmte Regeln und Bestimmungen, die Reisende kennen sollten. Sie helfen einzuschätzen, wo die größten Risiken lauern und welche Möglichkeiten noch im Rahmen bleiben.

Grundsätzlich gilt:

  • Kein Campen auf Stränden oder direkt an den Küsten.
  • Nationalparks und Naturschutzgebiete sind absolut tabu.
  • In der Nähe von Wohngebieten oder auf öffentlichen Plätzen ist Übernachten nicht gestattet.
  • Offiziell ausgewiesene Stellplätze und Campingplätze sind die einzige legale Option.

 

Darüber hinaus haben einzelne Gemeinden auf Sizilien eigene Regelungen. Manche tolerieren etwa ein kurzes Übernachten im Wohnmobil auf einem Parkplatz, solange man weder Stühle noch Tische herausstellt. Andere reagieren sehr strikt und verhängen sofort Strafen.

Ein bisschen Flexibilität hilft: Wer in den Bergen abseits der Touristenzentren unterwegs ist, trifft manchmal auf Kommunen, die ein Auge zudrücken. In Küstenregionen hingegen wird man sehr schnell kontrolliert.

Die wichtigsten Regeln auf einen Blick

  • Strände meiden: Hier wird am strengsten kontrolliert.
  • Nicht auffallen: Kein Campingverhalten wie Grillen oder Markise ausfahren.
  • Kurze Nächte: Spät ankommen, früh weiterziehen.
  • Respekt vor der Natur: Kein Feuer, keinen Müll hinterlassen.
  • Lokale Unterschiede beachten: Infos in Gemeinden oder bei Touristeninformationen einholen.

 

Wer diese Regeln beachtet, reduziert das Risiko – auch wenn es eine legale Erlaubnis nicht ersetzt.

Mit welchen Strafen muss man rechnen?

Die italienischen Behörden gehen beim Thema Wildcamping vergleichsweise hart vor. Wer auf Sizilien beim unerlaubten Campen erwischt wird, muss mit Bußgeldern zwischen 100 und 500 Euro rechnen. Häufig liegen die Strafen bei rund 300 Euro.

Besonders teuer wird es, wenn man in Schutzgebieten oder direkt an den Stränden übernachtet. Hier greifen die Beamten sofort durch. Zuständig sind verschiedene Behörden, darunter die Polizia Municipale, die Carabinieri und Forstbehörden.

Manchmal reicht schon der bloße Aufbau eines Zelts oder das sichtbare „Campen“ am Wohnmobil, um belangt zu werden. Auch wer sich mit einem Dachzelt auf einen Parkplatz stellt und Tische oder Stühle nach draußen holt, signalisiert klar: Hier wird gecampt – und riskiert damit eine Strafe.

Wichtig ist auch zu wissen, dass Strafen nicht nur finanziell wehtun. In Einzelfällen können Behörden verlangen, dass man den Platz sofort räumt oder sogar das Fahrzeug umsetzt. Das kann gerade nachts sehr unangenehm werden.

Kurz gesagt: Wildcamping in Italien und speziell auf Sizilien ist keine Kleinigkeit. Wer erwischt wird, zahlt nicht nur Geld, sondern erlebt auch eine unangenehme Situation.

Wie hat sich die Rechtslage zum Wildcampen in Italien und Sizilien entwickelt?

Dass Wildcamping auf Sizilien heute streng verboten ist, hat historische und kulturelle Gründe. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es in ländlichen Regionen durchaus üblich, dass Reisende oder Pilger spontan ihr Nachtlager aufschlugen. Mit dem Boom des Tourismus in den 1970er- und 1980er-Jahren änderte sich das jedoch. Immer mehr Menschen kamen mit Campern, Wohnwagen und Zelten – und ließen nicht selten Müll oder Schäden an der Natur zurück.

Um die Landschaft und die Gemeinden zu schützen, führten die italienischen Regionen schrittweise strengere Bestimmungen ein. Besonders betroffen waren Küsten und Strände, weil dort die Belastung durch Massentourismus am größten war. Heute gilt ein einheitliches Verbot, das durch regionale Gesetze und kommunale Verordnungen noch verschärft werden kann.

Warum reagieren Gemeinden so empfindlich?

  • Naturschutz: Sizilien hat zahlreiche Schutzgebiete, in denen seltene Pflanzen und Tiere leben. Schon wenige unachtsame Camper können diese Lebensräume dauerhaft schädigen.
  • Sicherheit: Brände sind ein großes Risiko. In heißen Sommern reicht eine Zigarette oder ein kleines Feuer, um ganze Hänge in Flammen zu setzen.
  • Wirtschaft: Viele Gemeinden leben von Campingplätzen und Agriturismi. Wildcamping wird daher nicht nur als Regelverstoß, sondern auch als wirtschaftliche Konkurrenz gesehen.

Wo liegen die Gefahren beim Wildcampen auf Sizilien?

Neben den rechtlichen Risiken gibt es noch weitere Gefahren, die man nicht unterschätzen sollte. Sizilien ist zwar eine traumhafte Insel, aber auch hier gilt: Wer unbedacht irgendwo übernachtet, kann Probleme bekommen.

Juristische Risiken

Die größte Gefahr sind die Strafen selbst. Bußgelder bis 500 Euro können ein Reisebudget massiv belasten. Hinzu kommt die Unsicherheit, ob ein Platz nun wirklich erlaubt ist oder nicht.

Sicherheit für Camper

Diebstähle sind gerade in touristischen Regionen ein Thema. Wer mit einem Wohnmobil oder Camper auffällig frei steht, macht sich schnell zum Ziel. Auch unbefestigte Plätze in den Bergen können riskant sein – besonders nach Regen, wenn das Auto oder Wohnmobil im Boden einsinkt.

Umwelt & Natur

Waldbrandgefahr ist auf Sizilien im Sommer ein ernstes Problem. Schon kleine Feuer oder Funken können Katastrophen auslösen. Zudem sind viele Küsten- und Bergregionen ökologisch sehr sensibel. Wer dort ein Nachtlager aufschlägt, hinterlässt Spuren, die lange sichtbar bleiben.

Typische Gefahren beim Wildcampen

  • Bußgelder und Kontrollen durch Polizei
  • Unsichere Plätze mit Gefahr für Fahrzeug oder Zelt
  • Diebstahl in abgelegenen oder touristischen Gegenden
  • Waldbrandgefahr im Sommer
  • Schäden an sensibler Natur

 

Die Gefahren machen klar: Wildcamping auf Sizilien ist nicht nur eine Frage von Romantik und Abenteuer, sondern auch von Verantwortung und Risikoabwägung.

Welche Alternativen gibt es zum Wildcampen?

Auch wenn es auf Sizilien verlockend klingt, irgendwo am Strand zu übernachten – die Realität ist, dass legale Alternativen oft entspannter, sicherer und gar nicht so teuer sind. Wer flexibel bleibt, kann trotzdem ein echtes Outdoor-Abenteuer erleben, ohne ständig Angst vor Strafen oder Kontrollen haben zu müssen.

Campingplätze

Sizilien verfügt über viele Campingplätze, die über die ganze Insel verteilt sind. Manche liegen direkt am Meer, andere in den Bergen oder in der Nähe historischer Städte. Der Vorteil: Man bekommt nicht nur einen sicheren Platz für Zelt oder Wohnmobil, sondern auch Infrastruktur wie Duschen, Toiletten und oft sogar kleine Restaurants oder Bars.

Stellplätze

Neben klassischen Campingplätzen gibt es auf Sizilien auch zahlreiche Stellplätze für Wohnmobile. Diese sind oft günstiger und weniger komfortabel, bieten aber die wichtigsten Basics wie Strom, Wasser und Entsorgung. Für Reisende, die mit einem Wohnmobil oder Camper unterwegs sind, sind Stellplätze die beste Wahl, um legal und praktisch zu übernachten.

Agriturismi

Eine charmante Alternative sind die sogenannten Agriturismi. Dabei handelt es sich um Bauernhöfe oder Landgüter, die Stellflächen für Camper oder manchmal auch Wiesen für Zelte anbieten. Häufig darf man dort die Produkte des Hofes probieren oder bekommt ein kleines Frühstück. Der Kontakt zu den Gastgebern macht die Erfahrung besonders.

Private Grundstücke

Auch die direkte Nachfrage bei Einheimischen kann helfen. Wer freundlich fragt, ob er eine Nacht mit seinem Zelt oder Camper auf einem Grundstück stehen darf, hat oft Erfolg. Sizilianische Gastfreundschaft ist legendär – und ein Lächeln öffnet viele Türen.

Vergleich der Möglichkeiten

Option Vorteile Nachteile
Campingplatz Infrastruktur, Sicherheit, Meerzugang Teilweise teuer, weniger flexibel
Stellplatz Günstig, funktional, oft zentral Wenig Komfort, manchmal eng
Agriturismo Authentisch, Natur, regionale Küche Plätze begrenzt, vorher anfragen
Privatgrundstück Persönlich, oft idyllisch Keine Infrastruktur, Verhandlung

Welche Tipps helfen beim sicheren und unauffälligen Übernachten?

Auch wenn man sich entscheidet, legal auf Campingplätzen oder Stellplätzen zu übernachten, sind Tipps für ein entspanntes Reisen Gold wert. Und für diejenigen, die sich trotzdem in eine Grauzone wagen, gilt umso mehr: Je unauffälliger, desto besser.

Praktische Tipps für Camper und Zelt

  • Spät ankommen, früh weiterfahren: Wer nicht auffallen will, sollte nicht stundenlang an einem Ort verweilen.
  • Unauffälliges Campen: Keine Stühle oder Tische herausstellen, kein Lagerfeuer und keine grelle Beleuchtung.
  • Müll mitnehmen: Klingt selbstverständlich, wird aber oft missachtet. Alles, was man in die Natur bringt, sollte auch wieder mitgenommen werden.
  • Respekt vor Gemeinden: Nicht mitten in einem Dorfplatz oder direkt an einer belebten Straße stehen.
  • Nebensaison nutzen: Im Frühling oder Herbst ist es weniger voll, und die Kontrollen sind entspannter.

Die besten Tipps im Überblick

  • Kleines Zelt statt riesiger Wohnwagen auffällt weniger
  • Dachzelt schnell auf- und abbauen – praktisch für spontane Übernachtungen
  • Ein bisschen Recherche vorab spart Ärger – Stellplätze und Campingplätze gibt es viele
  • GPS-Apps und Community-Seiten liefern Infos zu legalen Übernachtungsmöglichkeiten
  • Ein freundliches Wort auf Italienisch („posso stare qui?“) hilft oft mehr als man denkt

 

Diese Tipps zeigen: Auch wenn Wildcamping streng verboten ist, lassen sich mit Planung und Respekt trotzdem naturnahe Nächte auf Sizilien verbringen – ohne böse Überraschungen.

Wie unterscheidet sich Wildcampen mit Zelt, Wohnmobil oder Dachzelt?

Nicht jede Art von Campen wird gleich bewertet. Auf Sizilien macht es durchaus einen Unterschied, ob man mit einem kleinen Zelt unterwegs ist, ein großes Wohnmobil parkt oder ein Dachzelt auf dem Auto nutzt.

Zelt

Ein klassisches Zelt ist die offensichtlichste Form von Wildcamping – und deshalb auch am auffälligsten. Wer ein Zelt am Strand oder in der Natur aufbaut, riskiert sofort Ärger. Anders sieht es in abgelegenen Bergen aus, wo Biwakieren manchmal stillschweigend geduldet wird. Trotzdem gilt: Ein Zelt ist ein klares Zeichen für Campen, und genau das ist verboten.

Wohnmobil

Mit einem Wohnmobil oder Camper ist man flexibler, hat aber ebenfalls ein Problem: Sobald man den Eindruck erweckt, länger zu stehen, wird es kritisch. Auch wenn man offiziell auf einem Parkplatz übernachten darf, sollte man nichts herausstellen. Das bloße Stehen wird manchmal akzeptiert, aber echtes Campen nicht.

Dachzelt

Ein Dachzelt bietet eine Art Mittelweg. Von außen wirkt es wie eine große Box, die schnell auf- und zugeklappt wird. Wer diskret ist, kann so in Ausnahmefällen eine Nacht überbrücken. Aber auch hier gilt: Legal ist es nicht, und gerade in touristischen Regionen sind die Behörden aufmerksam.

Biwak

Das reine Biwakieren – also ohne Zelt im Schlafsack unter freiem Himmel schlafen – ist die unauffälligste Variante. Sie wird in manchen Regionen Italiens geduldet, wenn man wirklich nur eine Nacht bleibt und keinen Müll hinterlässt. Auf Sizilien ist auch das keine offizielle Erlaubnis, aber in den Bergen fernab der Küsten etwas realistischer umsetzbar.

Welche Regionen Siziliens sind für Outdoor-Abenteuer interessant?

Auch wenn Wildcamping auf Sizilien offiziell verboten ist, bleibt die Insel ein Paradies für alle, die Natur, Freiheit und das Gefühl von Abenteuer suchen. Gerade weil die Landschaft so vielfältig ist, lohnt es sich, die Regionen genauer zu betrachten. Wer die Unterschiede kennt, kann seine Reise besser planen – und auch entscheiden, wo Übernachten erlaubt ist und wo es besonders riskant wäre.

Berge im Landesinneren

Das Herz Siziliens ist überraschend bergig. Die Madonie-Berge im Norden und die Nebrodi im Nordosten bieten eine eindrucksvolle Kulisse. Hier ist die Natur rau, es gibt tiefe Wälder, hohe Gipfel und einsame Pfade. Biwakieren im reinen Sinne – also nur mit Schlafsack für eine Nacht – wird hier in abgelegenen Gegenden teilweise toleriert. Ein klassisches Campen mit Zelt oder Wohnmobil bleibt jedoch verboten.

Auch der Ätna ist ein Magnet für Outdoor-Fans. Der größte aktive Vulkan Europas ist ein Erlebnis für sich. Wer eine Wanderung dort plant, sollte unbedingt die Bestimmungen im Nationalpark beachten: Zelten ist untersagt, dafür gibt es Hütten und offizielle Übernachtungsmöglichkeiten.

Küsten und Strände

Siziliens Küsten sind ein Traum – und genau deshalb streng geschützt. Die Strände sind touristisch stark frequentiert, die Kontrollen entsprechend intensiv. Wer denkt, hier sein Zelt aufzuschlagen oder mit dem Wohnmobil direkt am Meer zu stehen, wird in den meisten Fällen sehr schnell von der Polizei vertrieben und muss mit Strafen rechnen.

Es gibt jedoch Campingplätze direkt an den Küsten, die fast das gleiche Gefühl vermitteln: Man schläft unter Palmen, hört das Meeresrauschen und sieht den Sonnenuntergang am Horizont – nur eben legal und ohne Stress.

Abgelegene Stellplätze im Hinterland

Wer flexibel ist, kann im Hinterland Siziliens echte Schätze entdecken. Kleine Gemeinden bieten manchmal einfache Stellplätze an, häufig kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr. Dort gibt es meist nur Wasser und Abfallentsorgung, aber für Camper und Wohnmobile reicht das oft völlig.

Gerade in den weniger touristischen Provinzen ist die Gastfreundschaft groß. Ein kurzer Plausch mit Einheimischen kann oft zu Tipps führen, wo man sicher übernachten darf.

Regionen mit besonderer Naturvielfalt

  • Madonie-Berge: Wanderparadies mit rauer Natur und viel Ruhe
  • Nebrodi-Gebirge: Waldreich, abgelegen, perfekt für Outdoor-Fans
  • Ätna-Region: Spektakulär, aber streng reguliert
  • Küste bei Cefalù: Campingplätze mit Meerblick
  • Südost-Sizilien: Kombination aus Stränden und barocken Städten
  • Insel Ustica: Klein, abgeschieden, ideal für Taucher und Naturfreunde

 

Diese Vielfalt zeigt: Sizilien ist zwar kein einfaches Pflaster fürs Wildcamping, doch für legale Outdoor-Abenteuer gibt es unzählige Möglichkeiten.

Wie plane ich eine Reise nach Sizilien mit Fokus auf Campen?

Eine Reise nach Sizilien verlangt etwas Vorbereitung – besonders, wenn man mit Wohnmobil, Zelt oder Camper unterwegs ist. Wer spontan einfach irgendwo stehen bleiben will, riskiert viel. Mit ein wenig Planung wird die Reise aber zu einem entspannten Roadtrip durch Bella Italia.

Anreise

Die meisten Besucher erreichen Sizilien mit der Fähre. Von Kalabrien aus dauert die Überfahrt nach Messina nur rund 20 Minuten. Auch von Neapel oder Genua gibt es Fährverbindungen, die sich besonders für Camper, Wohnmobile oder Autos mit Dachzelt anbieten. So hat man direkt vor Ort sein eigenes Fahrzeug.

Für alle, die mit dem Flugzeug anreisen, gibt es die Möglichkeit, ein Wohnmobil oder Auto zu mieten. Viele Anbieter bieten sogar Fahrzeuge mit Dachzelt an – eine spannende Wahl für alle, die flexibel reisen möchten.

Roadtrip-Routen über die Insel

Sizilien ist groß und vielfältig. Wer wirklich etwas von der Insel sehen will, sollte mindestens zwei Wochen einplanen. Beliebt ist die Route entlang der Küsten, einmal rund um die Insel. Sie führt vorbei an Palermo, Cefalù, Taormina, Syrakus und Agrigent.

Im Landesinneren warten hingegen einsame Regionen, die weniger touristisch sind, aber dafür authentisches Leben bieten. Hier erlebt man nicht nur Natur, sondern auch die Vielfalt der sizilianischen Kultur.

Infrastruktur für Camper

Die Infrastruktur für Reisende ist insgesamt gut. Campingplätze und Stellplätze sind zahlreich vorhanden, besonders entlang der Küsten. Im Landesinneren sollte man jedoch etwas genauer planen, da die Auswahl kleiner ist. Moderne Apps und Websites helfen, aktuelle Infos zu Stellplätzen, Preisen und Bewertungen zu bekommen.

Saisonzeiten und Preise

  • Hauptsaison (Juli & August): voll, teuer, hohe Nachfrage. Wildcamping ist hier besonders riskant, weil die Behörden streng kontrollieren.
  • Nebensaison (Mai, Juni, September, Oktober): entspannter, besseres Klima, mehr freie Plätze. Ideal für Zelt, Wohnmobil oder Dachzelt.
  • Winter: mildes Klima im Süden, weniger geöffnete Campingplätze, aber ruhig und günstig.

Hilfreiche Tipps für die Planung

  • Fähre frühzeitig buchen, besonders mit großem Wohnmobil oder Wohnwagen.
  • In der Hauptsaison Stellplätze reservieren, um Stress zu vermeiden.
  • Apps wie Park4Night oder Campercontact nutzen, um Plätze zu finden.
  • Bargeld einplanen – viele kleine Campingplätze und Agriturismi nehmen keine Karten.

 

Wer seine Reise so vorbereitet, kann die Insel entspannt genießen. Statt ständig Angst vor Strafen zu haben, verbringt man die Nächte sicher und erlebt Sizilien mit all seiner Vielfalt.

Lohnt sich Wildcamping auf Sizilien wirklich?

Die Vorstellung ist verlockend: einfach das Zelt am Strand aufschlagen, den Sonnenuntergang genießen und zum Meeresrauschen einschlafen. Doch so schön die Idee klingt – die Realität sieht anders aus. Wildcamping auf Sizilien ist offiziell verboten, und wer es trotzdem versucht, riskiert empfindliche Strafen. Gerade an den Küsten oder in Nationalparks gibt es keinerlei Toleranz, und Kontrollen sind häufig.

Für alle, die auf ein echtes Outdoor-Abenteuer hoffen, ist das zunächst ernüchternd. Aber es bedeutet nicht, dass man auf Sizilien auf Natur und Freiheit verzichten muss. Im Gegenteil: Mit ein bisschen Planung gibt es jede Menge Möglichkeiten, das Leben unter freiem Himmel zu genießen – nur eben legal.

Was spricht gegen Wildcamping?

  • Hohe Strafen: Bis zu 500 Euro können schnell das Reisebudget sprengen.
  • Gefahren für Natur und Sicherheit: Waldbrandgefahr, Diebstähle oder unsichere Plätze machen es zusätzlich riskant.
  • Strenge Regeln: Vor allem an Stränden und Küsten gibt es keine Spielräume.

Was spricht für legale Alternativen?

  • Campingplätze bieten Infrastruktur, Sicherheit und oft auch direkten Zugang zum Meer.
  • Stellplätze sind praktisch für Wohnmobile, günstig und oft gut gelegen.
  • Agriturismi verbinden Natur, Kultur und Gastfreundschaft auf authentische Weise.
  • Private Grundstücke können ein Geheimtipp sein, wenn man Einheimische freundlich fragt.

Ein bisschen Abenteuer bleibt

Auch wenn Wildcampen tabu ist, kann man auf Sizilien mit Dachzelt, Wohnmobil oder Zelt trotzdem nah an der Natur sein. Die Insel bietet unzählige Plätze, an denen man legal übernachten und dabei trotzdem die Vielfalt der Landschaft genießen kann. Die Berge, Strände und kleinen Kommunen machen Sizilien zu einem der abwechslungsreichsten Reiseziele Europas.

Am Ende hängt alles von der Einstellung ab: Wer nur auf das Verbot schaut, wird enttäuscht sein. Wer aber offen bleibt für legale Optionen, entdeckt ein Paradies, das weit mehr zu bieten hat als nur einen Platz für die Nacht.

Fazit: So kannst du legal und sicher auf Sizilien campen

Sizilien ist eine Insel, die Reisende mit offenen Armen empfängt – solange man sich an die Regeln hält. Wildcamping ist hier zwar keine Option, doch die vielen Stellplätze, Campingplätze und Agriturismi bieten mehr als genug Möglichkeiten, trotzdem draußen zu leben und die Natur zu genießen. Mit Respekt gegenüber Land, Leuten und Umwelt wird die Reise nicht nur entspannter, sondern auch nachhaltiger.

Also: Plane deine Route, buche ein paar Plätze vor, lass dich auf das Abenteuer Sizilien ein – und genieße Bella Italia in seiner ursprünglichsten Form. Das Gefühl von Freiheit entsteht nicht nur durch Wildcampen, sondern durch die Vielfalt der Erlebnisse, die diese Insel bereithält.

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