Selbstfindung und Reisen
Was bedeutet Selbstfindung? Wie hängt Selbstfindung mit dem Sinn des Lebens zusammen? Und vor allem: Was hat das Reisen mit all dem zu tun?
Über diese Fragen musst du dir nicht alleine den Kopf zerbrechen. Wir haben uns nämlich die gleichen Fragen gestellt und versuchen nun, für dich und uns selbst eine Antwort darauf zu finden.
Was genau ist Selbstfindung eigentlich?
Jeder Mensch beschäftigt sich mindestens einmal im Leben mit Fragen wie: Warum sind wir hier? Warum passieren bestimmte Dinge? Kurz gesagt: Wir fragen nach dem Warum – und damit nach dem Sinn des Lebens.
Nun wäre die nihilistische Antwort, dass es keinen Lebenssinn per se für uns auf der Erde gibt. Das klingt unserer Meinung nach jedoch ziemlich düster und „outdated“. Ein Leben so ganz ohne Sinn wäre doch langweilig! Deshalb haben wir eine positivere, mehr zeitgemäße Antwort auf diese Frage gefunden:
„Der Sinn des Lebens ist es, dem Leben einen Sinn zu geben.“
So weit, so gut. Und was nun?
Dem eigenen Leben einen Sinn zu geben, klingt erstmal gar nicht so leicht. Du wirst aber schnell merken: Wir geben dem Leben in dem Moment Sinn, in dem wir etwas machen, was uns begeistert. Und wenn wir es dann geschafft haben, den persönlichen Lebenssinn zu finden, wollen wir diesem wahrscheinlich all unsere Aufmerksamkeit schenken.
Sobald wir den Sinn nämlich gefunden haben, spielen Zeit, Geld und viele andere wertgeschätzte Güter nur noch eine nebensächliche Rolle. Denn wir alle würden für das, was uns begeistert, wahrscheinlich unendlich weit gehen, auf vieles andere verzichten und wären bereit, unzählige Kompromisse einzugehen.
Vielleicht würdest auch du dich lieber ein ganzes Jahr nur von Instant-Nudeln ernähren und bei Freunden auf der Couch schlafen als deine Hingabe für das, was deinem Leben Sinn gibt, niederzulegen.
Aber wie genau finden wir nun den Sinn unseres Lebens?
Rationales Denken und Inuition
Unseren Lebenssinn werden wir nicht im Internet oder auf Social-Media-Plattformen finden können, das steht fest. Stattdessen müssen wir uns auf einen anderen Weg begeben.
Der Weg, den wir gehen müssen, ist dunkel und hell, kurz und lang. Er ist der für uns wahrscheinlich unbekannteste Weg. Und das, obwohl er näher bei uns ist als alles, was unsere Sinne wahrnehmen können.
Dieser Weg führt nämlich nach innen. Alle Antworten zu dem Sinn des Lebens liegen nämlich in uns. Das ist doch beruhigend zu wissen!
In den wenigsten Fällen lässt sich der Sinn des Lebens durch rationales Denken finden. Das ist der Grund, warum wir heutzutage nur selten den Grund für unsere Existenz kennen: Wir sind zu sehr auf unsere Rationalität fokussiert, weil sie uns in unzähligen alltäglichen Lebenssituationen ein guter Ratgeber ist.
Doch gerade im Hinblick auf die Suche nach dem Lebenssinn gibt es Grenzen dieser rationalen Form des Denkens. Kennst du diese Momente, wenn eine Entscheidung rational begründet eigentlich die richtige sein müsste, aber es sich einfach nicht richtig anfühlt?
Dieses Gefühl ist unser Bauchgefühl. Meistens ist es unmöglich für uns, den Grund oder die Herkunft dieses Gefühls zu beschreiben. Trotzdem verlassen wir uns darauf, dass unser Bauchgefühl Recht hat. Komisch, nicht?
Sich selbst zuhören
Unser Bauchgefühl ist unser Unterbewusstsein, welches in diesen Momenten mit uns kommuniziert.
Es gibt viele Formen der Wahrnehmung, die für unser rationales Denkvermögen nicht unmittelbar zugänglich sind und deshalb oft als nicht existent abgestempelt werden. Es sind oftmals aber genau diese Formen der Wahrnehmung, die uns mehr über uns selbst verraten.
Letztendlich ist der Weg oder die Reise zu unserem persönlichen Sinn des Lebens nichts anderes als Selbstfindung.
Du denkst dir jetzt womöglich: Wie finde ich mich denn selbst, ich bin doch schon hier?!
Richtig! Und deshalb ist die Suche einfacher als gedacht. Alles, wonach wir suchen, ist schon hier. Wir müssen es nur noch zum Vorschein bringen. Bei der Selbstfindung dreht sich nämlich alles nur um aufmerksames Zuhören. Dein Unterbewusstsein schickt dir immer eine Antwort, solange du die Frage stellst.
Frag dich einmal selbst: Was genau bereitet dir richtige Freude? Was fällt dir unglaublich leicht und fühlt sich ganz natürlich für dich an? Denk an deine persönlichen Eigenschaften und Erfahrungen.
Rationalisiere deine Antwort nicht, sondern verlass‘ dich einfach auf dein Bauchgefühl. Sei nicht frustriert, denn es kann ein Weilchen dauern, bis die Antwort hinter all den subtilen Nachrichten deines Unterbewusstseins hervorguckt.
Selbsterschaffung als Mosaik
Stell dir das Selbst, welches dich auszeichnet, als ein Mosaik vor. Es ist dein Projekt und es bist du, den du kreierst. Du fängst mit ein paar kleinen Scherben und Steinen an und legst sie in eine von dir gewünschte Konstellation. So wie ein Marionettenspieler das Schicksal seiner Marionette bestimmt, so bist du es, der die Teile dieses Mosaiks auswählt.
Mosaiksteine für dein Selbst sammelst du ganz leicht: Schau dich an so vielen Orten wie möglich um, hör dir so viele Meinungen wie möglich an und lies, was das Zeug hält. Beachte aber immer, dass du allen Situationen und Meinungen mit einer stets offenen, aber dennoch prüfenden und wachsamen Einstellung gegenübertrittst. Frage dich stets, „Wie fühlt sich das für mich an?” und vertraue deinem Gefühl. Vertraue dir selbst.
Sammle diese Erfahrungen, Gefühle, Werte und Gedanken und nutze sie als Bausteine für dein Mosaik. Was einst nur ein paar Scherben und Steine waren, wird zu einem immer größeren und einzigartigen Muster heranwachsen.
Lass dich auch von den Meisterwerken anderer Menschen begeistern und inspirieren. Diese Personen sind den gleichen, langen Weg gegangen wie du und haben selbst ein wunderschönes Bild erschaffen.
Bleib dir und deinem unverwechselbaren Selbst, deiner einzigartigen Kreation, aber immer treu. Denn nur so kannst du ein wahres Unikat und selbst zur Inspiration für andere werden.
Solange dein Mosaik noch unvollständig ist, wird es oft schwierig sein, dir ein klares Bild deiner Kreation zu machen. Vertraue dem Prozess und sei geduldig, denn: Alles Gute braucht seine Zeit. Wenn es um Selbstfindung geht, gibt es keine Life Hacks und keine Shortcuts, es gibt nur den langen Weg. Die gute Nachricht ist aber, dass der Weg trotz seiner vielen Hindernisse einen enormen Spaß machen wird.
Sobald du die ersten klaren Formen in deinem Mosaik siehst, kannst du dein Meisterwerk Stein für Stein verschönern. Jetzt weißt du, wonach du suchen musst, um das Bild nach deinen Vorlieben zu schmücken. Du hast dich selbst gefunden. Oder besser gesagt: Du hast dich selbst erfunden!
Fazit
Mit der Metapher des Mosaiks im Hinterkopf wird klar, warum auch Reisen eine so wichtige Rolle in der Selbst(er)findung spielt.
Neue Kulturen und Lebensweisen, Kompromisse mit uns selbst und anderen sowie unvergessliche Erlebnisse helfen uns dabei herauszufinden, was uns Vollkommenheit bringt.
Sei es an schwindelerregenden Klippen in Thailand oder Unterwasser bei absoluter Stille im Great Barrier Reef, nichts zeigt uns besser, was es bedeutet, wirklich zu leben, als das Reisen. Und es gibt fast nichts leichteres, als zu reisen.
Es liegen unendlich viele, einzigartige Scherben und Steine überall auf unserer Erde verstreut. Sie warten nur darauf, von dir auf deiner Reise aufgehoben zu werden. Allein mögen sie unbedeutend erscheinen. Aber wenn du sie behutsam zusammenlegst, entsteht allmählich ein unverwechselbares Meisterstück: dein wahres Selbst.