Edinburgh Sehenswürdigkeiten
Sie ist eine historische und architektonische Schönheit und wird jährlich von Millionen Touristen besucht – die Stadt Edinburgh. Als Hauptstadt von Schottland ist sie die erste Attraktion für Reisende und bietet eine atemberaubende Kulisse. Vom Schloss bis hin zu den grünen, blühenden Gärten, über verschlungene Pfade und Gassen, über Hügel und vorbei an den bunten Fassaden der Geschäfte: es ist eine Reise, die Menschen schon den Atem geraubt hat.
Die Royal Mile und Edinburgh Old Town
Obwohl Edinburgh kleiner als das naheliegende Glasgow ist, lockt die Stadt dennoch mehr Touristen an. Der Grund dafür ist einfach: Edinburgh ist geschichtsträchtig. Schon in der Eisenzeit haben sich Menschen in der Stadt niedergelassen und die Hügel in der Umgebung erkundet. Das Ergebnis der langen geschichtlichen Entwicklung ist heute in allen Straßen und Gassen der Stadt zu spüren. Deswegen darf ein Abstecher zu der berühmten „Royal Mile“ auch bei keinem Ausflug fehlen.
Bei der Royal Mile in Edinburgh handelt es sich um drei Straßen, die zusammen eine Meile ausmachen und direkt zum Edinburgh Castle führen. Royal Mile wird die Verbindung deshalb genannt, weil die Könige und Königinnen traditionell die Straße entlangfuhren, um dort dem Volk zu winken. So liegt die Royal Mile direkt im Herzen der Stadt und kann nicht übersehen werden, wenn man vorbei an der Waverley Zugstation den Hügel erklimmen will.
Heute wird die Royal Mile links und rechts von Geschäften und Pubs flankiert, die den schottischen Charme leben: Tartanröcke, Schals, silberne Broschen und Schmuck. Daneben findet man Bäckereien, die das schottische „Tablet“ (eine Mischung aus Zucker, Milch und Kondensmilch), „Shortbread“ (traditionelle Butterkekse) und „Haggis“ verkaufen. Haggis muss bei der Reise nach Schottland auf jeden Fall verköstigt werden – am besten mit Whiskeysoße. Das Gericht besteht traditionell aus einem Schafsmagen, der mit Innereien und Haferflocken gefüllt und dann mit Rüben- und Kartoffelpüree serviert wird.
Von der Royal Mile ist die Old Town (Edinburgh Altstadt) nicht zu übersehen. Mit „Old Town“ wird der Teil der Stadt bezeichnet, der sich im Laufe der Jahrhunderte zu den Winkeln und Seitengassen entwickelt hat, die sich heute durch den Stadtkern ziehen. Empfehlenswert sind die Victoria Street, die zum Grassmarket (einem berühmten Platz) führt, die Cockburn Street, in der eine Szene von Avengers: Infinity War gedreht wurde, oder das Schlendern auf eigene Faust. Oft findet man in den kleinen Gassen Lokale, die Gerichte aus aller Welt servieren.
Edinburgh Castle
Das Edinburgh Castle ist eine Befestigungsanlage, die auf einem Vulkanschlund inmitten der Stadt thront. Der Hügel wurde ursprünglich dazu genutzt, die Gegend zu überwachen, und hat sich somit im Laufe der Zeit in eine Befestigung entwickelt. Geschichtlich lassen sich 26 Angriffe auf die Burg festlegen, die das Edinburgh Castle somit zu einer der am meisten umkämpften Befestigungsanlagen der Welt macht. Das älteste Gebäude von Edinburgh liegt direkt im Edinburgh Castle. Dabei handelt es sich um die Begräbnisstätte von Queen Margaret, die 1093 von ihrem Sohn errichtet wurde.
Als historisches Monument bietet das Edinburgh Castle ein Museum und Touren. Auf dem Platz direkt vor dem Castle werden zudem Events und Konzerte abgehalten. Das berühmteste Event ist das Edinburgh Military Tattoo, eine militärische Show mit Dudelsack. Direkt vor dem Edinburgh Castle findet sich übrigens die Camera Obscura, ein Museum für optische Illusionen. Auf keinen Fall verpassen sollte man das tägliche Schießen der Kanone, das für viele Unternehmen in der Region pünktlich um 1 Uhr die Mittagszeit markiert.
Princes Street und Rose Street
Die Hauptstraße in Edinburgh ist die Princes Street, die West End (den Westen der Stadt) mit dem historischen Calton Hill verbindet. Letzterer ist ein UNESCO-Welterbe und wird an seinen römischen Säulen und Ruinen erkannt, die Richtung Arthur‘s Seat blicken. Die Princes Street ist mittlerweile mit der Straßenbahn (Tram) befahrbar, ist aber zu Fuß um einiges beeindruckender. So sieht man die Gebäude in der Innenstadt, oder New Town (im Gegensatz zur Old Town), die im gregorianischen Stil erbaut wurden, und die blühenden Gärten am besten. Gregorianische Bauten haben generell helle Fassaden und riesige Fenster sowie Symmetrie im Überfluss. Überall finden sich griechische und römische Elemente wie zum Beispiel Säulen und weiße Schornsteine.
Einkaufen lässt es sich in der Princes Street und der George Street, die parallel zur Hauptstraße verlaufen. Dort findet man auch Restaurants und Cafés aus aller Welt. Empfehlenswert sind die schottischen Pubs, die Mittagsmenü und Abendmenü in verschiedenen Preisklassen anbieten. Zwischen George Street und Princes Street liegt versteckt die Rose Street, die eine kleine Partymeile im Herzen der Stadt darstellt. So findet man hier Kellerpubs oder kleine Lokale, die das Sitzen im Freien im Sonnenschein ermöglichen. Fish and Chips sollte man nicht verpassen!
Arthur‘s Seat
Landschaftlich hat Edinburgh einige Überraschungen parat. So thront die Stadt auf einem Hügel und wird von dem Castle Hill und Arthur‘s Seat überragt. Arthur‘s Seat ist der größere der beiden und aufgrund seiner steinigen Oberfläche eindeutig erkennbar. Der Aufstieg ist nicht schwer, der Ausblick dafür umso atemberaubender, da er den Blick auf das Meer und die Brücken ermöglicht, die Edinburgh mit dem naheliegenden Festland von Fife verbinden.
Am Fuße von Arthur‘s Seat liegt der Palast von Holyrood – Holyrood Palace. Kommt die Queen nach Schottland, verbringt sie ihre Zeit in dem beeindruckenden Bau. Direkt gegenüber liegt das schottische Parlament, das mit seiner modernen Fassade aus der Umgebung heraussticht. Das Sandsteingebäude wird mit Holzplatten und Gittern verziert und lässt heute noch die Fahnen von Schottland und der Europäischen Union im Wind flattern.
Stadtteile
Neben seinen zahlreichen Museen, wie dem National Museum of Scotland (Nationalmuseum), ist Edinburgh für seine Stadtteile bekannt und beliebt. Der wohl bekannteste Teil der Stadt ist Leith, wo sich historisch die Häfen der Stadt befunden haben. So manch eine Gruselgeschichte hat sich um Leith gedreht, während die Einheimischen heute behaupten, Leith würde eigentlich gar nicht zu Edinburgh gehören. Im Bus lässt es sich den langen Leith Walk entlangbrausen, bis man zum Meer gelangt. Die Royal Yacht Britannia, das ehemalige Schiff der Queen, hat hier in Leith angedockt und fungiert heute als über das Einkaufszentrum Ocean Terminal betretbares Museum.
Stockbridge ist durch seine Lage am Fuße des Hügels in Edinburgh vielleicht nicht sofort zu erkennen. Folgt man aber den Straßen Richtung Norden, findet man den Stadtteil direkt am Fluss (Water of Leith). Das Viertel ist eines der teuersten in Edinburgh und voller Secondhandshops. Zudem wird hier jeden Sonntag ein Bauernmarkt abgehalten, bei dem man lokale Delikatessen wie zum Beispiel Whiskey und Edinburgh Gin probieren kann. Die besten Bäckereien liegen an der Kerr Street. Einige von ihnen wurden sogar mit Preisen ausgezeichnet.
Pubs und Essen
Ein Besuch im Pub darf bei keiner Reise nach Edinburgh fehlen.. Es ist der Bestandteil des schottischen Alltags und tagtäglich stürmen die Leute auf der Princes Street in die naheliegenden Pubs, wenn die Arbeit pünktlich um 5 Uhr endet. Pubs sind in Großbritannien nicht nur ein Ort, wo getrunken wird, sondern auch ein Teil der Kultur. So gehen Familien auch gerne mit ihren Kindern in Pubs, weil sich das Essen zum Fast Food für die ganze Familie entwickelt hat.
Schottische Spezialitäten lassen sich am besten in Pubs testen. An Haggis kommt man in Edinburgh nicht vorbei. Mittlerweile gibt es das traditionelle Gericht auch als vegetarische Alternative, damit jeder/e einmal den Geschmack probieren kann. Edinburgh Gin und lokale Whiskeys kann man überall verköstigen und Nachspeisen gibt es im Überfluss. Am beliebtesten sind bei den Schotten/innen Kuchen mit Custard (eine süße Soße aus Eiern) und Sticky Toffee Puddings, während sich bei Touristen die sogenannten „Deep Fried Mars Bars“ (Ja, Marsriegel werden hier in Edinburgh in die Fritteuse geworfen) beliebt gemacht haben. An Kalorien darf es in den kalten Wintermonaten eben nicht fehlen.
Wer lieber Lust auf Kaffee oder Gebäck hat, sollte unbedingt bei der Kette „Greggs“ vorbeischauen. Die Geschäfte sind überall in Edinburgh zu finden und verkaufen pikante und süße Waren, die über den kleinen Hunger bei der Reise hinweghelfen können. Hat man sich etwas Bestimmtes ausgesucht, empfiehlt es sich immer, am Morgen zu Greggs zu gehen. Die Einheimischen fallen mittags nämlich regelrecht über die günstigen Geschäfte her.
Tipps und Tricks
Die Temperaturen reichen in Edinburgh in den Sommermonaten durchschnittlich von 10°C –19°C und fallen im Herbst und Winter meistens unter 10°C. Trotz kurioser Gerüchte regnet und stürmt es in Edinburgh nicht täglich. Im Englischen und Deutschen beschreibt man den „Regen“, den man in der Stadt erlebt, eigentlich als „Nieseln“. So kommt es selten zu Unwettern, von denen Touristen gerne berichten. Allerdings sollte man auf jeden Fall eine Windjacke oder wasserfeste Bekleidung einpacken, da es am Abend gerade im Frühling kühl sein kann. Das meistgekaufte Bekleidungsstück in Edinburgh ist, wie erraten, eine Jacke.
Im Sommer findet in Edinburgh das weltbekannte Fringe Festival statt. Das Kunst- und Musikfestival füllt die Stadt jährlich mit Touristen und treibt die Preise in der Stadt hoch. Wer nicht an dem Fringe Festival oder dem Bücherfestival interessiert ist, sollte Edinburgh im August demnach vermeiden. Die besten Reisemonate sind Juni und Anfang Juli, da die Temperaturen für Europäer wärmer sind. Wer eher am schottischen Herbst und buntem Laub interessiert ist, sollte eine Reise auf jeden Fall zwischen September und Oktober planen.