Chicago – Die Windy City am Lake Michigan

Chicago – Die Sehenswürdigkeiten der Windy City am Lake Michigan

Chicago ist wohl eine der coolsten und vielfältigsten Städte der USA, die wirklich für jeden etwas zu bieten hat. Die Stadt liegt im nördlichen Bundesstaat Illinois, direkt am Lake Michigan. Sie ist die Geburtsstadt der Wolkenkratzer, die auch heute noch die Skyline prägen.

Chicago trägt den Beinamen Windy City. Woher der Spitzname ursprünglich kommt, ist bis heute umstritten. Am naheliegendsten ist natürlich die Namensgebung aufgrund des starken Windes, der das ganze Jahr über durch die Stadt weht. Es gibt jedoch auch die Theorie, dass der Name einen politischen Ursprung hat: Denn Chicago war im 20. Jahrhundert eine der korruptesten Städte und viele Menschen waren der Ansicht, die Aussagen der Politiker seien nichts als „hot air“ – also leere Versprechungen.

Chicago hat von hohen Wolkenkratzern über grüne Parks bis hin zu Sandstränden unglaublich viel zu bieten. Es ist gut möglich, dass du dich bei der Größe und Vielfalt der drittgrößten Stadt der USA zuerst etwas überfordert fühlst. Deshalb möchten wir dir in diesem Beitrag zeigen, was du auf gar keinen Fall in der Millionenstadt verpassen solltest.

360 Chicago und der Willis Tower

Bevor du dich beim Erkunden der Stadt in das Getümmel stürzt, ist es gar nicht schlecht, dir erst einmal einen Überblick von ganz oben zu verschaffen. Dafür sind das 360 Chicago im John Hancock Center und der Willis Tower die besten Anlaufstellen. Diese beiden Plätze bieten Aussichtsplattformen mit einem grandiosen Panoramablick.

Im 360 Chicago, ehemals John Hancock Observatory, gelangst du mit einem Aufzug in den 94. Stock und kannst dort den Ausblick aus 300 Metern Höhe über der Magnificent Mile genießen. Das John Hancock Center ist zwar einer der ältesten Wolkenkratzer der USA, ist aber top-modern und besitzt einen der schnellsten Aufzüge der Staaten.

Wenn dir der Ausblick allein nicht ausreicht und du noch einen anderen Blickwinkel erleben möchtest, dann ist das TILT vielleicht was für dich. Das ist eine Attraktion im 360 Chicago, bei der du quasi auf einer Glasscheibe liegst, die sich um 45 Grad nach außen über die Stadt kippt. Das 360 Chicago ist aber auch von außen ein echter Hingucker und das Gebäude sticht mit seinen beiden Antennen wohl am meisten aus der Skyline heraus.

Eine andere Möglichkeit, um die Stadt von oben zu betrachten, bietet der Willis Tower, auch unter dem ehemaligen Namen Sears Tower bekannt. Es ist das höchste Gebäude der Stadt und der zweitgrößte Wolkenkratzer der USA. Im 103. Stock auf 412 Metern kannst du nicht nur die Skyline in alle Himmelsrichtungen bewundern, sondern (wenn du schwindelfrei bist) auch von einem Glasbalkon aus in die Tiefe blicken.

Du musst zwar einen gewissen Eintrittspreis für die Plattformen zahlen, aber der Ausblick, den du bekommst, ist unbezahlbar. Egal, ob du dich nun für 360 Chicago oder für den Willis Tower entscheidest, bereuen wirst du es auf keinen Fall. Ein kleiner Tipp: Falls es in deinen Zeitplan passt, geh kurz vor Sonnenuntergang dahin, somit kannst du Chicago bei Tag und bei Nacht sehen.

Millennium Park und Grant Park

Aufgrund der vielen Parks ist Chicago eine sehr grüne Stadt und bietet einen schönen Kontrast zu den ganzen Wolkenkratzern. Der bekannteste und größte Park ist der Grant Park. Er liegt direkt am Lake Michigan im Osten und westlich des Parks startet die bekannte Route 66, die in Los Angeles endet.

Im Grant Park gibt es viel zu erkunden, wie beispielsweise das Art Institute of Chicago, welches eine riesige Kunstsammlung aus aller Welt ausstellt. Etwas weiter südlich findest du die Buckingham Fountain. Dies ist ein Springbrunnen, den du vielleicht aus dem Intro der Serie Eine schrecklich nette Familie kennst. Er wurde nach Vorbild der Brunnen im Schlossgarten von Versailles gebaut und von 8 bis 23 Uhr findet hier täglich eine Licht- und Wassershow mit einer bis zu 25 Meter hohen Fontäne statt.

An den Grant Park grenzt der Millennium Park. Hier befindet sich der Jay Pritzker Pavilion, in dem regelmäßig Klassik-, Pop- und Rock-Konzerte unter freiem Himmel stattfinden. Zudem zeigt die Stadt hier Kinofilme im Freien und veranstaltet Pilates- und Yogakurse.

Vor dem Pavillon befindet sich eine riesige Wiese, auf der du die Events völlig umsonst sehen kannst. Dies ist der perfekte Ort, um deinen Abend mit einem Picknick ausklingen zu lassen. Der Pavillon ist nicht nur tagsüber ein wahres Kunstwerk, sondern auch nachts, wenn er in bunten Farben beleuchtet ist.

Im Millennium Park findest du auch das Symbol für Chicago schlechthin: Das Cloud Gate, auch The Bean genannt. Den offiziellen Namen Cloud Gate erhielt die Skulptur, da sie je nach Position den Himmel und die Skyline Chicagos widerspiegelt. Der Name The Bean ist wohl ganz selbsterklärend, denn das Kunstwerk sieht einfach aus wie eine riesige Bohne.

Unter dieser berüchtigten Bohne kannst du übrigens hindurchgehen und verzerrte Fotos von dir und deiner Umgebung machen. Es ist ein absoluter Foto-Hotspot in Chicago. Deshalb ist es leider schwierig, die Bohne ohne Menschenmassen abzulichten – wenn du früh aufstehst aber nicht unmöglich. Außerdem ist die Skulptur nicht nur tagsüber eine super Fotokulisse, sondern ist auch nachts wunderschön anzusehen, wenn sich die Lichter der Stadt in ihr spiegeln.

The Loop und die Magnificent Mile

The Loop ist ein Bezirk im Herzen Chicagos. Der Stadtteil schließt viele Attraktionen wie den Millennium Park oder den Chicago Riverwalk ein. Letzteres ist eine Fußgängerpromenade am Südufer des Chicago Rivers, der direkt durch die Innenstadt fließt. Die Promenade lädt zu einem entspannten Spaziergang ein, bei dem du die Architektur auf dich wirken lassen kannst. Hier gibt es zudem viele Cafés, Bars und Restaurant – perfekt für eine kleine Pause während des Sightseeings.

Der lebhafte Bezirk bietet eine umfassende Theaterszene sowie über 460 Shops, 275 internationale Restaurants und 60 Hotels. Der Großteil davon befindet sich auf der Magnificent Mile. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei wirklich um eine prächtige und dekadente Meile.

Sie liegt zwischen dem Chicago River und dem Lake Shore Drive und erinnert stark an die Fifth Avenue in New York oder an den Rodeo Drive in Los Angeles. Auch wenn unser Budget wohl nicht für einen Shoppingbummel durch die Läden von Louis Vuitton, Chanel, oder Tiffany ausreicht, ist die Meile trotzdem schön anzusehen. Denn am auffallendsten ist wahrscheinlich die wunderschöne Architektur. Wenn du von dieser gar nicht genug bekommen kannst, dann ist die Bootstour Architecture Cruise auf dem Chicago River eine tolle Option, um die Gebäude und Brücken besser kennen zu lernen.

Navy Pier und Chicago Beach

Wenn du Chicago zum ersten Mal besichtigst, ist es wohl etwas unerwartet zu hören, dass die Stadt ganz fern des Ozeans wunderbare Sandstrände zu bieten hat. Hier kannst du schwimmen, Boot fahren oder einfach im Sand entspannen. Wenn deine Füße also vom ganzen Laufen durch die Stadt brennen, ist dies der perfekte Ort, um erstmal runterzukommen.

Zugegeben, im Winter lädt es vielleicht nicht gerade ein, sich in den Sand zu legen oder im Wasser zu schwimmen, denn es wird ziemlich kalt in Chicago. Im Sommer hingegen können die Strände am Lake Michigan locker mit denen in Miami und Los Angeles mithalten. Der Sommer ist in Chicago nämlich in der Regel sehr heiß und die Strände locken sowohl Besuchende als auch Einheimische an.

Der North Avenue Beach ist durch den weichen Sand, die coolen Bars und die Top-Lage der beliebteste Strand. Im Sommer kann es ziemlich voll werden, aber es gibt auch noch alternative Strände wie beispielsweise den Oak Street Beach, den 31st Street Beach, den Hollywood Beach und viele andere.

Am Strand liegt auch der Navy Pier, den du auf keinen Fall verpassen solltest. Hierbei handelt es sich um eine Landzunge am Ufer des Lake Michigans. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: Shopping- und Essensangebote, ein Kino, Fahrgeschäfte, Bootsrundfahrten, Bars und vieles mehr. Die bekannteste Attraktion am Navy Pier ist das Riesenrad, das Centennial Wheel. Auf dem Pier finden auch gelegentlich Konzerte statt und in den Sommermonaten gibt es jeden Samstag ein Feuerwerk. Aber auch unter der Woche ist es ein toller Ort, um die schönen Sommertage ausklingen zu lassen.

Da es ein absoluter Hot-Spot in Chicago ist, sind die Preise dementsprechend auch sehr hoch. Wenn du nicht so viel für einen Kaffee oder eine Kugel Eis ausgeben möchtest, findest du entlang des Strandes oder etwas weiter Downtown günstigere Alternativen.

Pizza, Popcorn und jede Menge Käse

In Chicago wirst du wohl kaum um sie herumkommen: Die Deep Dish Pizza. Für Käseliebhaber und -liebhaberinnen das Paradies, für Menschen mit Laktoseintoleranz eher weniger. Diese Chicago‑Style Pizza unterscheidet sich stark von der klassischen italienischen Sorte, denn die rund 5 Zentimeter hohe Pizza mit einer dicken Kruste ist vollkommen mit Käse gefüllt und wird mit Tomatensauce obendrauf serviert. Das klingt zwar ziemlich mächtig, aber nach einem erfolgreichen Sightseeing‑Tag hast du dir das auch verdient.

Die besten Restaurants, in denen du die Deep Dish Pizza bekommst, sind Lou Malnati’s, Giordano‘s und Gino’s East, aber der Großteil aller Pizzerien wird diese Spezialität servieren. Aber auch wenn du die klassische Pizza bevorzugst, wird dich Chicago nicht enttäuschen.

Ein weiterer Chicago-Klassiker ist Garrett Popcorn. Das ist eine Popcorn-Kette, in der du selbstgemachtes Popcorn in den verschiedensten Varianten kaufen kannst. Die Spezialität der Kette ist der Garret Mix, eine Mischung aus süßem Karamell-Popcorn und herzhaftem Käse-Popcorn.

Klingt nicht sehr appetitlich? Fälle bloß kein Urteil, bevor du es nicht probiert hast! Die Schlangen vor den Shops sprechen für sich, denn die Kombination ist ein absolutes Highlight und gehört für viele zu ihrem Chicago-Trip dazu. Falls du aber nach der Deep Dish Pizza erstmal keinen Käse sehen möchtest, gibt es viele weitere süße Optionen zu kaufen, wie z. B. Cashew- oder Mandelpopcorn.

Fazit

Chicago steht leider oft im Schatten von New York City. Dabei ist die Windy City mindestens genauso vielfältig und ist zudem eine sehr grüne und saubere Stadt. Außerdem wirkt die Stadt nicht so hektisch wie der Big Apple und verwandelt sich im Sommer richtig zum Strandparadies.

Die Strände und der Navy Pier sind wirklich ein Must-See, und wenn du auf die Weiten des Lake Michigans blickst, vergisst du glatt, dass es kein Meer ist. In der Innenstadt gibt es ebenfalls viel zu erkunden. Einige der besten Sehenswürdigkeiten Downtown sind der Grant Park und der Millennium Park sowie The Loop mit der Vielzahl an Geschäften, Restaurants und Bars.

Bei guter Planung schaffst du es in kürzester Zeit, das Wichtigste der Stadt zu sehen. Um Chicago aber in vollen Zügen zu genießen und ganz in Ruhe zu erkunden, empfehlen wir dir, mindestens drei Tage einzuplanen.

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