Die 6 besten Sehenswürdigkeiten in St. Petersburg
Die Hafenstadt St. Petersburg liegt an der Ostsee an der südwestlichen Grenze Russlands und ist eine der bedeutendsten Städte des Landes. Dies liegt nicht nur an ihrer hohen Einwohnerzahl, die sie zur zweitgrößten Stadt Russlands macht. Jahrelang – von 1712 bis 1918 – war sie Hauptstadt des Zarenreiches bis zu dessen Auflösung.
Über St. Petersburg
St. Petersburg ist eine Stadt geprägt vom Wandel. Selbst der Name der Stadt hat sich mehrfach geändert. Zeitweise wurde sie beispielsweise als Petrograd und Leningrad bezeichnet. Heutzutage gibt es viele Synonyme für die russische Großstadt. Bei vielen ist sie als „Venedig des Nordens“ bekannt aufgrund der zahlreichen Kanäle, die sich einen Weg durch die Stadt bahnen und viele Inseln bilden. Andere kennen St. Petersburg auch als „Stadt der weißen Nächte“, da es hier an manchen Sommertagen nicht einmal nachts ganz dunkel wird. Wegen deren nördlicher Lage ist es in den Sommermonaten rund um die Sommerwende selbst um Mitternacht noch hell draußen oder zumindest dämmert es nur.
Auch wenn St. Petersburg heutzutage nicht mehr die Hauptstadt des russischen Reiches ist, so ist sie zumindest die Kulturhauptstadt Russlands. Die Stadt ist nicht nur Zentrum für Wirtschaft, sondern auch aus kultureller Sicht ein Sammelpunkt für Künstler, Architekten und Tänzer aus aller Welt. Die historische Innenstadt wurde sogar 1991 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und bietet dir eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, die dir wohl die Entscheidung erschweren könnten.
Auf einem Städtetrip erwarten dich in St. Petersburg mehr als 2000 Paläste, Kathedralen und prunkvolle Bauwerke, die du erkunden kannst. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an historisch bedeutenden Plätzen und atemberaubend schönen Parkanlagen.
Lass dich von dieser Liste einmal inspirieren für deine nächste Reise nach St. Petersburg und lerne etwas über die eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten der Großstadt!
Blutkirche
Die Blutkirche – auch Auferstehungskirche oder Erlöserkirche genannt – ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt St. Petersburg und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten bei Backpackern. Sie ist ein Bauwerk des altrussisch-byzantinischen Stils.
Nicht nur deshalb hebt sie sich von den anderen architektonischen Prunkwerken St. Petersburgs ab, die eher nach italienisch bzw. klassizistischem Vorbild gebaut wurden. Schon von weitem stechen die 9 bunten, zwiebelförmigen Kuppeln der Kirche aus dem Stadtbild hervor. Einige dieser Kuppeln sind vergoldet, andere mit Emaille beschichtet und haben verschiedene Farben und Muster. Das Vorbild für den Bau der Blutkirche war die Basilius Kathedrale in Moskau, die ebenfalls derartige, typisch russische Kuppeln in Zwiebelform hat.
Die Kirche liegt nicht weit entfernt von der zentralen Prachtstraße der Stadt, dem Newski Prospekt. Sie wurde an der Stelle errichtet, an der am 1. März 1881 ein Bombenattentat auf den russischen Zaren Alexander II. verübt wurde. Bereits zuvor wurden einige Mordanschläge auf den Zaren versucht, doch dieser endete nun tödlich für ihn. Die Erlöserkirche wurde schließlich zur Ehrung und zum Gedenken des ermordeten Zaren von dessen Sohn Alexander III. in Auftrag gegeben.
Nicht nur von außen verzaubert die Erlöserkirche jeden Besucher. Die prunkvolle bunte Ornamentik und die zahlreichen Mosaike im Innern werden dir noch lange im Gedächtnis bleiben. Insgesamt sind ca. 7000 m2 der Kirche mit prächtigen Mosaiken bedeckt. Darüber hinaus kannst du zahlreiche Edelsteine, eindrucksvolle Schnitzereien aus Marmor und imposante Deckenbilder im Innern der Kirche bewundern.
Eremitage & Winterpalast
Für alle Kunstliebhaber steht diese Sehenswürdigkeit St. Petersburgs wohl ganz oben auf der Liste! Die Eremitage sowie der Winterpalast bilden zusammen eines der größten Kunstmuseen der Welt. In der Kunstausstellung in St. Petersburg findest du berühmte Werke von weltweit bekannten, renommierten Künstlern wie Rembrandt, Gauguin, Matisse, da Vinci und Picasso. In mehr als 350 Sälen kannst du die ungefähr 65 000 Ausstellungsstücke bewundern. Neben Gemälden sind auch archäologische Funde, Vasen, Waffen und Kleidungsstücke in der Sammlung vertreten. Von Exponaten der Prähistorik und Antike bis hin zu modernen russischen und europäischen Kunstwerken ist alles dabei. Und diese Ausstellungsstücke sind nur ein Bruchteil von dem, was alles im Archiv des Museums aufbewahrt wird. Dort befinden sich mehr als 2,7 Millionen Artefakte und Kunstwerke.
Der Gebäudekomplex des Museums umfasst insgesamt fünf Bauwerke: die kleine Eremitage, die alte Eremitage, das Eremitage-Theater, die neue Eremitage und den Winterpalast. Die Gründerin der Kunstsammlung, Katharina die Große, veranlasste zunächst 1764 den Bau der kleinen Eremitage und erwarb die ersten Kunststücke. Nach und nach wurde die Ausstellung dann unter den nachfolgenden Zaren Alexander I. und Nikolaus II. weiter ausgebaut. Wegen der Größe des Museums und der Ausstellung selbst planst du am besten mehr als einen Tag für den Besuch der Eremitage und des Winterpalastes ein, um in Ruhe die Sammlung anschauen zu können.
Schloss Peterhof
Das prunkvolle Schloss Peterhof war die Sommerresidenz der ehemaligen Zarenfamilie Russlands. Es liegt ungefähr 30 km westlich vom Zentrum St. Petersburgs beim städtischen Vorort Peterhof. Es bietet sich also an, dass du einen halben, wenn nicht sogar ganzen Tag für den Besuch des Schlosses und der umliegenden Parkanlage einplanst. Zunächst wurde 1704 von Peter dem Großen lediglich eine kleine Residenz an jener Stelle errichtet. Der Zar fertigte selbst Entwürfe für den Bau des Schlosses an.
Außerdem wurde das Schloss von Versailles als Vorbild genommen. Daher wird Schloss Peterhof auch häufig als „russisches Versailles“ bezeichnet, da es in ähnlich barockem klassizistischem Stil gebaut wurde. Über die Jahre wurde das Schloss immer weiter ausgebaut und blieb bis ins 19. Jahrhundert ein noch nicht fertig gestelltes Bauprojekt der russischen Zarenfamilie. Abgesehen von dem Schloss selbst solltest du allerdings nicht vergessen, einen Abstecher zum Schlossgarten zu machen. Dieser beeindruckt Besucher mit unzähligen Wasserspielen, Fontänen und wunderschönen Kaskaden.
Katharinenpalast
Genauso wie das Schloss Peterhof ist auch der Katharinenpalast eine ehemalige Sommerresidenz der russischen Zaren. Der Palast liegt ebenfalls etwas außerhalb von St. Petersburg selbst, 25 km südlich in dem Vorort Puschkin. Über die Jahre wurde die Palastanlage einige Male umgebaut, sodass sich das Erscheinungsbild mehrfach geändert hat. Angefangen hat es mit dem Bau eines kleinen Steinhauses unter Zarin Katharina I. Sie gab schließlich den Umbau der Anlage zum prächtigen Gebäudekomplex, wie wir ihn heute kennen, in Auftrag. Bekannt ist der Palast vor allem wegen des sogenannten Bernsteinzimmers, welches auch als „achtes Weltwunder“ bezeichnet wird. Dieses ist ein prachtvoller, goldbraunfarbiger Saal, der unter Katharina der Großen aus dem Bernsteinschmuck des Zaren Peter des Großen angefertigt wurde. Schätzungsweise eine halbe Million einzelne Bernsteine wurden zur Verzierung des Saales von 100 m2 Fläche verwendet. Im Übrigen finden sich auch hier prachtvolle Mosaike an den Innenwänden. Neben der prunkvollen, luxuriösen Einrichtung im Innern kannst du auch einfach den Tag draußen in der zum Palast gehörigen paradiesischen Parkanlage genießen.
Isaakskathedrale
Diese prächtige Kathedrale inmitten der Stadt solltest du auf deiner Liste an Sehenswürdigkeiten für einen Städtetrip nach St. Petersburg auf keinen Fall vergessen. Die Isaakskathedrale ist die größte Kirche der Stadt und fällt schon von weitem wegen ihrer großen vergoldeten Kuppel besonders auf. Die Kuppel selbst hat einen Durchmesser von ca. 22 Metern und ist umgeben von zahlreichen Statuen. Nicht zuletzt der wie Marmor gemusterte rosa-graue Stein des Gebäudes, die Granitsäulen und das fein verzierte Eingangstor versetzen dich zurück in die goldene Zeit des Zarenreiches.
Auch von innen wird dich dieses Bauwerk zum Staunen bringen, da die Innenwände mit Mosaiken verziert und Gemälden bedeckt sowie die Säulen von Gold, Lapislazuli und Malachit überzogen sind. Die für russische Kirchen typische Vielzahl an Abbildern von Ikonen wird dir nicht entgehen können. Du kannst sogar bis hoch zur Kuppel gelangen und einen traumhaften Ausblick auf die Stadt genießen.
Schlossbrücke bei Nacht
Als Hafenstadt mit vielen Kanälen, die sich durch das Innere der Großstadt ziehen, stellen die Brücken St. Petersburgs einen wichtigen Bestandteil der Infrastruktur dar. Dabei ist die Schlossbrücke, – auch Palastbrücke genannt – die über den Fluss Newa verläuft, die beliebteste. Bei Tag mag die Brücke vielleicht eher unscheinbar wirken, doch bei Nacht zeigt sich ihr ganzes Flair. Wenn sich nachts um ca. halb zwei morgens die hell erleuchtete Brücke für einige Stunden für den Schiffsverkehr öffnet, dann ist dies wahrlich ein perfekter Abschluss für einen schönen Städtetag. Vor allem in den nachts hellen Sommermonaten treibt es viele noch spät zur Schlossbrücke, um nach dem Feiern dieses Ereignis mitzuerleben. Fast magisch sieht es aus, wenn sich das dämmrig helle Licht nachts auf der Newa widerspiegelt.
Fazit
Es gibt so viel, was du in St. Petersburg alles erkunden und erleben kannst. Nicht nur Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte kommen hier auf ihre Kosten. Wir hoffen, dass wir dir hiermit einen guten Überblick geben konnten, welche Sehenswürdigkeiten auf deiner Sightseeing-Liste stehen sollten. Also, wann geht’s für dich los nach St. Petersburg?
Laura Schleder