Derzeit geht die Boomer-Generation (Jahrgänge von 1949 bis 1964) in den Ruhestand. Die meisten dieser Menschen sind bei bester Gesundheit. Sie freuen sich darauf, dass in Zukunft mehr Zeit zur Verfügung steht, um lang ersehnte Träume wie eine Weltreise oder den Erwerb eines Wohnmobils zu verwirklichen. Leider ist es in vielen Fällen so, dass der finanzielle Spielraum für diese Vorhaben nicht zur Verfügung steht.
Glücklich kann sich schätzen, wer eine Wohnimmobilie sein Eigen nennt. Seit einiger Zeit ist es nämlich möglich, über das Modell des sogenannten Immobilien-Teilverkaufs den finanziellen Spielraum im Ruhestand spürbar zu erweitern. In der Immobilie gebundenes Kapital wird auf diese Weise wieder liquide. Das Beste an dieser Lösung ist der Umstand, dass die Eigentümer die Immobilie weiterhin nutzen können.
Für wen eignet sich der Teilverkauf und was ist dabei zu beachten?
Was ist unter einem Immobilien-Teilverkauf zu verstehen?
Bei einem Immobilien-Teilverkauf veräußern Eigentümer bis zu 50 Prozent ihrer Immobilie an einen Teilverkaufsanbieter, wie zum Beispiel an die Deutsche Teilkauf. Dafür erhalten Sie eine Wunschauszahlung und bleiben weiterhin zu Hause wohnen, während der Teilkäufer zum stillen Miteigentümer wird.
Die Teilverkäufer profitieren von dem sofortigen Liquiditätszufluss. Zudem erhalten sie ein Nießbrauchrecht, das rechtssicher im Grundbuch eingetragen wird. Im Einzelnen bedeutet dieser Umstand, dass die Eigentümer in der Immobilie wohnen dürfen. Außerdem behalten Sie die Entscheidungshoheit und können die Immobilie problemlos vermieten. Im Gegenzug erhebt der Teilkäufer ein monatliches Nutzungsentgelt.
Für wen ist ein Teilverkauf geeignet?
Das Modell des Teilverkaufs richtet sich vornehmlich an Personen, die das 55. Lebensjahr überschritten haben. Sie stehen kurz vor der Rente und es ist absehbar, dass mit dem Wegfall von Lohn und Gehalt Finanzlücken entstehen.
Mit dem anteiligen Verkauf ihrer Immobilie erhöhen sie ihre Liquidität sofort und ohne großen bürokratischen Aufwand. Als einzige Bedingung fordern die Anbieter eine Mindestauszahlungssumme von 100.000 Euro. Die infrage kommende Immobilie sollte also einen Marktwert von mindestens 200.000 Euro vorweisen.
Dieses Kapital ist allemal ausreichend, um die bizarren Gebirgszüge Costa Ricas, die malerischen Sandstrände Balis oder die fremden Kulturen Asiens mit eigenen Augen zu erleben. Zumal im Falle einer kompletten oder partiellen Vermietung der Immobilie ein stetiger Kapitalfluss aufrechterhalten werden kann. Zwischen den Reisen bleibt die Immobilie zudem als “Basis-Station” erhalten.
Welche weiteren Finanzierungsmöglichkeiten bestehen?
Um im Seniorenalter den finanziellen Spielraum zu erweitern, kann auch auf andere Lösungen zurückgegriffen werden. Diese stellen wir kurz vor.
Komplettverkauf
Bei einem Komplettverkauf der Immobilie wird der finanzielle Spielraum noch breiter aufgestellt. Allerdings geht das Wohn- und Nutzungsrecht verloren, sodass keine Mieteinnahmen generiert werden können und ein Umzug notwendig wird.
Ratenkredit
Auch ein herkömmlicher Ratenkredit erhöht die Liquidität. Allerdings vergeben die Banken einen Kredit selten an ältere Menschen, weil sie langfristig um dessen Tilgung bangen müssen. Wenn ein Kredit doch vergeben wird, ist er mit hohen Zinsen ausgestattet, die dieses Risiko abdecken sollen.
Leibrente
Auch bei dieser Lösung wird die Immobilie komplett veräußert. Der anfallende Kaufpreis wird in der Regel bis ans Lebensende in Form einer monatlichen Rente ausgezahlt. Das Wohnrecht bleibt erhalten, allerdings ist eine Vermietung nicht möglich. Verstirbt der Begünstigte vorzeitig, verfallen die Ansprüche, sodass sich das Modell der Leibrente nur eignet, wenn keine Erben vorhanden sind.
Rückmietverkauf
In diesem Falle wird die gesamte Immobilie veräußert. Gleichzeitig erhält der ehemalige Besitzer einen Mietvertrag, sodass er weiterhin in der Immobilie wohnen darf.
Fazit
Um als Immobilieneigentümer im Rentenalter eine größere Liquidität zu erreichen, empfiehlt es sich, das in der Immobilie gebundene Kapital freizusetzen. Von den beschriebenen Möglichkeiten bietet der Teilverkauf die meisten Vorteile. Zum einen muss man sich nicht verschulden. Zum anderen bleibt über das Nießbrauchrecht die Entscheidungshoheit über die Immobilie erhalten.