Rainbow Mountain in Peru

Rainbow Mountain in Peru

Wer eine Reise nach Peru plant, der wird zunächst einmal bestimmt Machu Picchu ganz oben auf der Sehenswürdigkeitenliste stehen haben. Dabei wird für dich als Backpacker ein Besuch des Rainbow Mountain mindestens genauso lohnenswert sein. Insgesamt 7 Farben verlaufen parallel zueinander an der Oberfläche des Berges entlang. Es sieht aus als hätte jemand mit einem großen Pinsel über den Berg gemalt. Dieses Landschaftsphänomen ist wirklich außergewöhnlich und beschenkt dich mit unvergesslichen Erinnerungen!

Wo befindet sich der Rainbow Mountain?

Dieser regenbogenfarbige Berg – auch Vinicunca genannt – liegt in den Anden in der Provinz Quispicanchi im Süden von Peru. Wenn du eine Karte auspackst, wirst du erkennen können, dass sich der Berg genau zwischen der Stadt Cusco und dem Titicacasee befindet. Der Regenbogenberg ist Teil einer Gebirgskette in den Anden, die an der Stelle entlang verläuft, an der zwei tektonische Platten aufeinandertreffen. Dies erklärt auch die extreme Höhe des Berges von über 5200 Metern.

Der heilige Berg

Bei den Einheimischen ist der Regenbogenberg auch unter einem anderen Namen bekannt: als „Montaña de Colores“ – als Berg der Farben. Die lokale Bevölkerung begeistert sich allerdings nicht nur wegen seiner Farbenpracht für den Berg. Für sie gilt der Berg als heilig. So könnten dir auf dem Weg zu diesem Naturwunder auch der ein oder andere Pilger begegnen, der am Fuße des Berges beten wird oder Opfergaben bringt.

Regenbogenberge in Peru

Warum ist der Berg regenbogenfarben?

Die bunten Farben des Rainbow Mountain in Peru entstehen durch die Mineralien des Berges. Die rötliche Färbung entsteht durch das Mineral Eisen bzw. Eisenoxid. Die Regenbogenfarbe Gelb ist mit den Mineralien Schwefel und Eisensulfid in Verbindung zu bringen. Die dunklere schwarze oder gräuliche Färbung des Berges an einigen Stellen deutet darauf hin, dass Granit in den Gesteinsschichten enthalten ist. Einige Farben der Mineralien kommen auch erst dadurch zur Geltung, dass diese mit Sauerstoff reagieren. So erhält zum Beispiel das in den Bergschichten enthaltene Mangan durch die Reaktion mit Sauerstoff eine hellrosane Färbung. Ähnlich ist es bei den Farben Blau und Grün, die durch die Verbindung von Kupfer, Wasser und Sauerstoff zustande kommen.

Die Mineralien waren bereits seit Millionen von Jahren in Sedimentschichten des Berges gespeichert. Durch das Aufeinandertreffen der tektonischen Platten wurden diese Sedimentschichten aufgefaltet und an die Oberfläche gedrückt. Der Erosion – also dem Abtragen der obersten Erd- und Gesteinsschichten durch Wind und Regen – ist ebenso zu verdanken, dass die bunten Farben des Berges für uns heute sichtbar sind. Lange Zeit war die bunte Färbung des Berges nämlich verborgen unter einer dicken Schneeschicht. Erst durch den Klimawandel und die einsetzende Erderwärmung fing diese Schicht allmählich an zu schmelzen.

Geführte Wanderung zum Regenbogenberg

Am besten nimmst du an einer geführten Tour von der Stadt Cusco aus teil, um den Regenbogenberg zu besichtigen. Dies hat zwei wichtige Gründe:

  • Bei einer geführten Wanderung können dir die einheimischen Guides den Weg zeigen und dir während der Tour behilflich sein. Anders als in Deutschland gibt es in den peruanischen Anden keine deutlich gekennzeichneten Wanderwege. Wir empfehlen dir daher dich an die Einheimischen zu halten, die sich in dieser einsamen Bergregion doch sicherlich besser auskennen werden als du selbst. Wer sich natürlich mit einer solchen Situation auskennt, kann auch versuchen, mithilfe von Kompass und Karte eine eigene Route zu erstellen.
  • Durch das ständige Einwirken von Wind und Wetter auf die Bergregion um den Regenbogenberg können so manche sicheren Pfade mit der Zeit abgetragen werden und für dich unsicher sein. Einheimische Fremdenführer können dir hier helfen trittsichere Wege zu finden – auch fernab der gängigen Route zum Regenbogenberg.

Tipps zur Buchung

Wenn du eine geführte Tour von Cusco aus buchen möchtest, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du buchst die Tour online oder vor Ort. Wendest du dich direkt an die Tourismusveranstalter vor Ort, dann wird die Tour für dich günstiger sein. Allerdings musst du dann auch etwas flexibler sein, was den Tag deiner Tour angeht.

Tagesausflug zum Rainbow Mountain

Wenn du den Regenbogenberg besuchen möchtest, dann empfehlen wir dir hierfür mindestens einen ganzen Tag einzuplanen. Gerade wenn du an einer geführten Tour von der Stadt Cusco aus teilnehmen möchtest, dann ist dies ein Muss, weil die Touren bereits früh morgens starten und du erst abends wieder zurück sein wirst.

Ob du nun an einer geführten Tour teilnimmst oder dich auf eigene Faust auf den Weg zum Regenbogenberg machen willst, du solltest auf jeden Fall bereit sein früh aufzustehen. Je früher, desto besser! Denn gerade um die Mittagszeit ist beim Rainbow Mountain ein ziemlicher Ansturm an Reisenden zu erwarten. Jeder möchte natürlich das perfekte Bild vom Vinicunca schießen.

Startest du von Cusco aus, so geht es zunächst einmal mit einer 2½-stündigen Autofahrt bis nach Cusipata los. Von dort geht’s eine Stunde weiter auf einer unbefestigten Straße in Richtung Regenbogenberg. Ab jetzt heißt es also gut festhalten und durchhalten. Nachdem du in Cusipata angekommen bist, geht’s auch schon mit Wandern los. Du bist am Ausgangspunkt für die Wanderung zum Berg hoch angelangt und kannst schon jetzt die schneebedeckten Berge der peruanischen Anden bewundern.

Die Wanderung zum Rainbow Mountain erstreckt sich über 4-7 Kilometer. Mehr als 600 Höhenmeter wirst du auf dem Weg bewältigen. Ca. 2-3 Stunden solltest du insgesamt für die Wanderung ab hier einplanen. Nicht nur aufgrund der Höhenlage des Berges von 5200 Metern wird der Anstieg die ein oder andere Pause von dir einfordern. Nur einmal zum Vergleich: Das nördliche Basislager des Mount Everest – Chomolungma Basislager – befindet sich auf einer ähnlichen Höhe von 5170 Metern. Selbst wenn es nur eine eher kürzere Wanderung ist, solltest du körperlich fit und gut vorbereitet sein. Wir empfehlen dir daher schon einige Tage vorher anzureisen, um dich an den Höhenunterschied und das Klima Perus zu gewöhnen.

Sollte es unterwegs einmal an Kondition oder auch genügend Verpflegung mangeln, dann können dir auch hier die Einheimischen behilflich sein: Entlang des Weges werden dir viele Locals begegnen, die Wasser und Snacks verkaufen. Sogar Pferde oder Mulis kannst du mieten, um dir den Weg nach oben zum Berg zu erleichtern.

Local in traditioneller Tracht auf Wanderung mit Pferd vor Gebirgskette der Anden

Mehrtägige Wanderung in den Anden

Falls du etwas mehr Zeit hast, dann empfehlen wir dir gleich mehrere Tage zum Wandern in den peruanischen Anden einzuplanen. Natürlich kannst du auch – wie eben genannt – einfach den Regenbogenberg an einem Tag erkunden und dich auf diese eine Sehenswürdigkeit beschränken. Allerdings würdest du so dann so einiges verpassen und nur einen kurzen Ausschnitt der traumhaften Berglandschaft der Anden sehen. Der Regenbogenberg ist nur einer von vielen schönen Spots in der Region und meistens derjenige, der am meisten von Touristen belagert wird.

Viele atemberaubende Schluchten, Täler, Seen und abgelegene Dörfer erwarten dich in der ruhigen Bergregion um den Rainbow Mountain. Du könntest zum Beispiel zum roten Tal wandern, welches durch dessen rote Färbung besonders hervorsticht und einen schönen Kontrast bildet zum Grün der in diesem Gebiet wachsenden Pflanzen.

Auch der Nevado Ausangate sollte definitiv auf deiner Wanderroute dabei sein. Es ist der 5. größte Berg Perus mit 6384 Metern. Der schneebedeckte Berg ist während einer Wanderung zum Vinicunca im Hintergrund zu sehen. Der Ausangate Trek führt dich innerhalb von 5-7 Tagen über Gipfel und Täler an frei grasenden Alpaka- oder Lama-Herden und türkisblauen Seen vorbei um den Nevado Ausangate herum. Übernachten kannst du in Dörfern oder Campingplätzen, die auf deinem Weg liegen werden.

Wanderer auf rotfarbenem Wanderweg in den Anden in Peru

Was solltest du für einen Trip zum Rainbow Mountain einpacken?

Wir haben dir hier einmal eine Packliste erstellt mit allem, was du für einen Tagesausflug zum Regenbogenberg in Peru dabeihaben solltest:

  • Festes Schuhwerk
  • Rucksack
  • Zwei Liter Wasser
  • Wanderstöcke
  • Regenjacke
  • Wanderhose
  • Pullover
  • T-Shirt
  • Sonnenschutz: Creme, Käppi/ Mütze, Sonnenbrille
  • Snacks

Für eine mehrtägige Wanderung zum Rainbow Mountain solltest du ebenfalls Folgendes einpacken:

  • Taschenlampe und Batterien
  • Thermoschlafsachen
  • Taschenmesser
  • Fernglas
  • Noch mehr warme Kleidung
Zum Teil schneebedeckte Berge der peruanischen Anden mit markanter roter Färbung

Ist es die Anstrengung wert?

Wenn du zum Regenbogenberg gelangen willst, steht dir eine anstrengende Wanderung mit teils steilen Anstiegen bevor. Du musst gut vorbereitet und körperlich fit sein. Außerdem muss das Wetter stimmen. Bei zu viel Wind und Regen ist es wegen der Erosion zu gefährlich, eine Wanderung zum Rainbow Mountain anzutreten. Hinzukommt, dass bei schlechtem Wetter der Berg nicht ansatzweise so schön aussieht wie bei klarem Himmel und Sonnenschein. Ist es dann nun wirklich wert, sich auf zum Vinicunca zu machen?

Auf jeden Fall! Natürlich wird die Wanderung nicht ganz leicht sein, aber wie heißt es doch so schön: „No pain, no gain“. Oben am Berg angelangt wirst du belohnt mit einer traumhaften Aussicht auf den Regenbogenberg, den Nevado Ausangate, das rote Tal und die schneebedeckten Gipfel der peruanischen Anden. Außerdem kannst du nach eigenem Ermessen entscheiden, ob du lieber eine Tageswanderung auf dem Rücken von einem Pferd machen möchtest oder dich gleich mehrere Tage beim Wandern in den Anden auspowern willst. Klar kann das Wetter auch mal schlecht sein. Aber wenn du deine Reise ordentlich planst und zur besten Reisezeit – in der Trockenzeit von Mai bis September – anreist, dann solltest du die besten Chancen für gutes Wetter haben.

Außerdem solltest du bedenken, dass es dieses geologische Naturwunder nur zweimal auf der Welt gibt. Nur in Peru beim Vinicunca und im Nordosten Chinas im Zhangye-Danxia-Geopark lässt sich dieses natürliche Farbenspiel bewundern.

Fazit

Wie du siehst, der Rainbow Mountain ist ein Naturwunder, dass du dir auf deiner Backpackingreise durch Peru auf keinen Fall entgehen lassen solltest! Pack deine Wanderschuhe und etwas Kondition mit ein. Dann wird das Erklimmen des Berges und die Erkundung der Anden ein Klacks für dich sein und definitiv ein Erlebnis der besonderen Art!

Laura Schleder

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