Der St. Patrick’s Day weltweit
Der St. Patrick’s Day, auch Paddy’s Day genannt, ist ein irischer Feiertag am 17. März. Früher nur in Irland bekannt, wird er heute auf der ganzen Welt gefeiert. Jedes Jahr gibt es mehr und auch größere Veranstaltungen. Immer mehr Menschen, vor allem auch Nicht-Iren, nehmen an den Festlichkeiten teil. Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn du den Spaß und die gute Laune bedenkst, die sie in ihren Gesichtern tragen.
Typischerweise gibt es eine Parade und weitere Festaktivitäten – ganz nach amerikanischem Vorbild. Wir zeigen dir in diesem Artikel, wie verschiedene Länder aus aller Welt den St. Patrick’s Day feiern.
Allgemeines zum St. Patrick’s Day
Gefeiert wird am 17. März, dem Todestag des Bischofs Patrick. Dieser hat im 5. Jahrhundert in Irland gelebt und soll der erste christliche Missionar gewesen sein. Über das Jahr seines Todes, ob 461 oder 493, sind die Menschen sich bis heute uneinig. In den 1780er-Jahren wurde er sogar zum Schutzpatron Irlands ernannt.
Heute wird der St. Patrick’s Day auf der ganzen Welt hauptsächlich mit Paraden und Festen gefeiert und die traditionellen Gottesdienste treten eher in den Hintergrund.
Grün, Orange und Weiß ─ die Farben der irischen Flagge sind an diesem besonderen Tag überall zu finden. In den Kostümen, der Dekoration und selbst im Essen. Grünes Bier ist eine Tradition, die nicht mehr wegzudenken ist. Zudem werden weltweit bekannte Orte, Gebäude und Denkmäler wie zum Beispiel die Christus-Statue in Rio de Janeiro im Rahmen des „Global Greening“ angestrahlt. Dieses Projekt soll den Iren Solidarität zeigen.
Grün ist die Nationalfarbe Irlands und steht für das Glück. Interessant ist daran, dass die eigentliche Farbe des Schutzpatrons gar nicht grün, sondern blau war. Dass heute trotzdem alles Grün geschmückt wird, liegt am „Shamrock“. Dies ist ein junges, dreiblättriges Kleeblatt und wurde von St. Patrick als Metapher für die Dreieinigkeit des Heiligen Geistes, des Vaters und des Sohnes genutzt. Weitere typische Symbole sind unter anderem die Glücks-Kobold Leprechauns mit ihrem Gold und den grünen Hüten, die irische Harfe und das keltische Kreuz.
St. Patrick’s Day in Europa
Als Herkunftsland des Feiertages wird er in Irland natürlich besonders groß gefeiert. Es gibt eine gigantische Parade in Dublin und kleinere in den meisten irischen Städten. Mehr dazu kannst du allerdings in unserem Artikel über den St. Patrick’s Day in Irland lesen.
Auch in Manchester gibt es eine Parade und speziell die Stadt London kann sich in Sachen Feierlichkeiten zum Paddy’s-Day blicken lassen. Jedes Jahr kommen über 150 000 Besucher, um die große Parade mit irischen Songs, Tänzern, Musik, Sportclubs und Marschkapellen zu sehen. Es gibt außerdem einen Markt mit traditionellem Essen, ein Comedy- und Filmfestival und es wird eine Menge Kunst ausgestellt. Das Highlight der Stadt ist jedoch das grün beleuchtete London Eye.
Falls du den Nationalfeiertag in Deutschland erleben willst, dann empfehlen wir dir München als Ziel. Auch hier gibt es eine große Parade und besonders die Biertradition wird hier stark verfolgt. Mehr dazu und welche Gebäude in der Stadt beleuchtet sind, kannst du allerdings hier lesen.
Neben München und London nehmen noch weitaus mehr Städte und Attraktionen in Europa am „Global Greening“ Projekt teil. Dazu gehören unter anderem der Schiefe Turm von Pisa, das Kolosseum in Rom, das Riesenrad im Wiener Prater, der Rheinfall in der Schweiz, der Cibeles-Brunnen in Madrid und der Fürstenpalast in Monaco.
St. Patrick’s Day in Amerika
USA
Die USA setzen einige Rekorde und Highlights in Bezug auf die Feierlichkeiten. In New York wird zum Beispiel die größte und älteste Parade der Welt gefeiert. Diese dauert bis zu fünf Stunden, besteht aus 150 000 Läufern und lockt jedes Jahr über 2 Millionen Besucher an. Unter den Läufern befinden sich Feuerwehrleute, militärische und politische Gruppen sowie Bands, kulturelle Organisationen, irische Landesvertreter und Darsteller. Grün beleuchtet sind an diesem Tag das Empire State Building und das One World Trade Center.
30 % der Bostoner Bevölkerung sind Iren, weshalb die Feierlichkeiten hier eine lange Tradition haben. Die geplanten Events ziehen sich fast einen Monat lang, wobei das Highlight die zweieinhalb Stunden lange Parade ist, die mit über 600 000 Besuchern um den 17. März herum stattfindet. Die Stadt hat sogar eine eigene irische Punk-Gruppe, die häufig auftritt.
In Boston befinden sich außerdem die meisten Irish Pubs der ganzen USA und fast alle bieten in dieser Zeit tolle Live-Musik und großartige Events sowie besondere Speisekarten. Bei einem geplanten Besuch dieser Pubs solltest du allerdings unbedingt beachten, dass du in den USA mindestens 21 Jahre alt sein musst, um überhaupt hereinzukommen. Der Eintritt wird übrigens streng kontrolliert. Mehr zu Alkohol im Ausland kannst du hier erfahren.
Chicago wird nicht umsonst als „Grünste Stadt der Welt“ bezeichnet. Sie ist weltweit bekannt für ihre Festlichkeiten und besonders für den grünen Chicago-River. Dieser wird mithilfe von pflanzlichen Stoffen jedes Jahr zum St. Patrick’s Day eingefärbt.
Washington D.C veranstaltet ein Shamrock-Fest, das Coachella of St. Patrick’s Day genannt wird. Auf fünf Bühnen treten über 50 irische Performer und DJs auf. Es gibt viel Bier und Essen, Wettbewerbe, Karnevalsbuden und sogar ein kleines irisches Dorf. Die Parade dauert knapp zweieinhalb Stunden und wird danach in den Irish Pubs unter dem Namen Parade-Partys weitergeführt. In diesen gibt es oft irische Künstler, Tänzer, viel Guinness und traditionelle Gerichte.
Schon seit 1825 wird in Savannah im US-Bundesstaat Georgia eine Parade gefeiert, was sie zu einer der ältesten des Landes macht. Ergänzt wird sie durch ein Festival, das sich über zwei Tage zieht, mit Tanzveranstaltungen, Live-Musik und vielen Ständen.
San Antonio in Texas feiert den St. Patrick’s Day wie kaum jemand sonst. Hier findest du auf einem Event neben keltischen Tänzern und authentischem irischem Essen jedes Jahr ein Kartoffelkroketten-Wettessen. Ein weiteres Highlight ist außerdem der um 13 Uhr stattfindende River Walk, bei dem der Fluss grün gefärbt wird.
Das weltweit größte Shamrock kannst du in O’Neill in Nebraska finden. Es ist auf eine Kreuzung gemalt, die das Zentrum für das Fest und die Parade bildet. Eine weitere Tradition in O‘Neill ist das gemeinsame Essen von Schinken und grünen Eiern zum Frühstück.
Karibischen Insel
Montserrat auf den karibischen Inseln ist neben Irland der einzige Ort auf der Welt, in dem der 17. März ein Nationalfeiertag ist. Dieser wurde zuerst von irischen Pionieren besiedelt und gefeiert wird an diesem Tag die Unabhängigkeit, die 1768 von Sklavenfreiheitskämpfern gebracht wurde.
Die Festaktivitäten dauern eine Woche und der Höhepunkt ist eine Maskerade, bei der sich die Einwohner mit bunten Hüten kleiden. Durch den irischen Einfluss in der Vergangenheit werden heutzutage die landestypischen Traditionen mit den irischen gemischt. Das Shamrock ist ein wichtiges Symbol und auch grünes Bier ist Teil der Tradition.
Kanada
Toronto feiert eine der größten, ältesten und auch wildesten Paraden der Welt. Sie dauert etwa eineinhalb Stunden und hat über 500 000 Besucher. Danach wird in Pubs, Restaurants und anderen Orten weitergefeiert. Viele bieten extra für diesen Tag Specials an.
In Montreal gibt es seit 1759 eine Parade. Sie ist damit die Älteste in Kanada, dauert drei Stunden und wird von einem Großmarschall angeführt. Außerdem laufen noch Bands, Umzugswagen, kulturelle Gruppen und Teile der irischen Community mit. Restaurants und Pubs bieten verschiedene Events und haben besondere Speisekarten. In einigen gibt es zum Beispiel ein typisch irisches Frühstück mit irischem Kaffee, Soda-Brot, Würstchen, Kartoffelbrei und weiteren Delikatessen.
Ein Highlight sind in Kanada die grün beleuchteten Niagara-Fälle.
Argentinien
In Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires findet die größte St. Patrick’s Day Parade in Südamerika statt. Neben dieser eindrucksvollen Festlichkeit mit Elfen, Feen und irischen Tänzern gibt es auch ein jährliches Straßenfest mit viel Tanz und Musik. Es treten unter anderem auch irische Rockbands auf.
St. Patrick’s Day in Australien
Im australischen Sydney ist das Sydney Opera House beleuchtet und es gibt eine große Parade mit Entertainern in den Farben der irischen Flagge sowie auch mit Bannern des Landes, Umzugswagen, Bands und Tänzern. Die hier lebenden Iren veranstalten zur Feier des Tages einen Jahrmarkt mit Essensständen, Karussellen, Gesichtsbemalungen, gälischem Fußball, typischer irischer Musik und Tänzen.
Sydneys Parade war früher mal die größte nach New York, heute ist sie „nur“ noch die größte im südlichen Teil der Welt. Jedes Jahr gibt es über 1500 Teilnehmer, darunter Stepptänzer, andere Tanzgruppen und Dudelsackspieler. Auf dem dazugehörigen Festival gibt es unter anderem irische Sprachkurse, traditionelles Essen und familienfreundliche Aktivitäten wie Gesichtsbemalung. In dieser Stadt darf es nicht fehlen, dass das Sydney Opera House beleuchtet wird.
St. Patrick’s Day in Asien
In China ist die Chinesische Mauer Teil des „Global Greening“-Projekts. In Hongkong wird eine Parade abgehalten und fast jede Stadt beheimatet Irish Pubs. Trotzdem ist der St. Patrick’s Day bei den Einwohnern nicht wirklich bekannt.
In Japan hingegen wird der Tag genutzt, um die japanische und irische Bevölkerung einander näherzubringen. Auch hier gibt es eine Parade und häufig reisen irische Politiker ein, um den Tag zu unterstützen.
In Südkorea findet eine kleine Veranstaltung in Seoul statt. Highlights sind ein Gewinnspiel, Bier, Live-Performances, ein Kostüm-Wettbewerb und das Bemalen der Gesichter. Die meisten Besucher kommen allerdings aus Europa und Amerika.
Fazit
Der St. Patrick’s Day am 17. März verbreitet auf der ganzen Welt gute Laune mit mitreißender Musik, grandiosem Essen und aufwendigen Paraden sowie erstaunlichen Performances. Viele Orte bieten einzigartige Highlights und die richtige Stimmung wirst du definitiv überall finden. Such doch nach einem geeigneten Ort in deiner Nähe oder plane eine Reise, um diesen Tag in vollen Zügen zu genießen!