Asien und das Müllproblem
Dieses Thema gehört in Deutschland einfach dazu: der Umweltschutz. Er ist in aller Munde und es wird überall diskutiert, wie man ihn effektiver gestalten kann. Doch leider ist das gar nicht so einfach. Das hängt unter anderem mit dem Müll zusammen, denn dieser hat vielerorts überhandgenommen.
Insbesondere Länder in Asien haben mit einem wachsenden Müllproblem zu kämpfen. Wie genau das Problem mit dem Abfall in Asien aussieht, welche Gründe es dafür gibt und was du dagegen tun kannst, haben wir dir in diesem Artikel zusammengeschrieben.
Der Tropenstrand und sein Müll
Auch wenn wir eher ungern über das Thema „Müll“ lesen, sollte trotzdem öffentlich darüber gesprochen werden. In Deutschland merken wir von der Problematik kaum etwas, aber wenn du schon einmal im asiatischen Raum warst, dann weißt du vielleicht, wovon wir sprechen.
In Deutschland wird wild darüber debattiert, wie wir die Umwelt am besten schützen können, welche Abkommen in der EU getroffen werden müssen und wann das Diesel-Verbot auch in deine Stadt kommt. Das alles sind Fragen, die in Deutschland mittlerweile an der Tagesordnung stehen und viele Menschen beginnen, den Umweltschutz in ihren Alltag einzubauen.
In anderen Regionen der Erde, beispielsweise in Asien, ist das Thema Umweltschutz bei weitem nicht so stark in den Köpfen der Menschen verankert. Am schädlichsten für die Umwelt ist dort neben den vielen Abgasen unter anderem der Müll.
Du begegnest ihm überall: am Strand, an Flüssen, im Regenwald, in der Stadt und auch in den Bergen; und das leider im Überfluss. Das Problem hierbei ist leider noch nicht im Bewusstsein vieler Menschen angekommen.
An manchen abgelegenen Stränden, die nicht täglich aufgeräumt werden, kannst du dich schon gar nicht mehr mit deinem Handtuch hinlegen, denn du wirst kein freies Plätzchen zwischen all den Zahnbürsten, Plastikflaschen und Tüten finden.
Wieso bekommst du an den Stränden nichts vom Müll mit?
Viele Strände in den beliebten und viel besuchten Gegenden werden von den ansässigen Hotelanlagen sauber gehalten. In den frühen Morgenstunden, wenn die Gäste noch friedlich schlafen, sorgen kleine Aufräumtrupps dafür, dass der Strand schön sauber ist.
Aber auch hier gibt es leider ein Problem: Der aufgesammelte Müll wird nicht recycelt. Meist landet der Müll genauso wieder an einem anderen Ort, von wo aus er ungehindert im Meer landen kann.
Begibst du dich aber mal zu Stränden ohne Hotelzugänge, merkst du, wie es in Wirklichkeit aussieht. Und das kann manchmal echt schockierend sein. Der Müll zerstört dann das schöne Bild eines tropisch-paradiesischen Strandes, an dem wir uns alle nur zu gerne hinlegen würden. Überall liegt irgendwelcher Abfall verteilt, vom alten Schuh bis hin zur Bierdose. Wahrscheinlich würdest du dann am liebsten mit einem großen Bagger kommen und den ganzen Müll irgendeinem Plastikkonzern vor die Tore schieben.
Die Müll-Kultur in Asien
Leider handeln viele Menschen in den meisten Teilen Asiens noch nicht so umweltbewusst, wie wir es in Deutschland schon teilweise tun. Es gibt dort keine strengen Vorschriften, wie genau der Müll zu trennen ist. Auch unter dem Wort „Diesel-Verbot“ kann sich dort niemand etwas vorstellen.
Viele der asiatischen Länder hängen dem Fortschritt des Westens in Sachen Umweltschutz noch weit hinterher. Um zu erklären, wieso das so ist, müssen wir recht weit ausholen. Das hat zum einen mit Bildung zu tun, zum anderen damit, dass die Menschen nicht wissen, wie sie dort mit dem ganzen Plastik umgehen sollen.
Gerade bei der älteren Bevölkerung ist ein weiterer Faktor im Umgang mit Müll die Gewohnheit. Denn: Früher waren Mahlzeiten meist in Bananenblätter eingepackt, die einfach auf den Boden geworfen wurden. Diese sind dann ganz natürlich verrottet und haben niemanden weiter gestört. Daher war die Verbreitung von Plastikverpackungen in diesen Ländern zwar ein großer Fortschritt, aber verursachte gleichzeitig viele Probleme. Denn mit Plastik verhält es sich nun einmal nicht wie mit den Bananenblättern.
Außerdem sind auch ihre Möglichkeiten der Müllentsorgung begrenzt. Wenn du zum Beispiel durch die Straßen Bangkoks läufst und gerade eine Flasche Wasser geleert hast, wirst du merken, dass du diese leere Plastikflasche nicht loswirst.
Wenn du sie nicht einfach auf die Straße werfen willst, dann wirst du sie wohl wieder bis zu deinem Hotel mittragen müssen, denn Mülleimer oder ähnliches wirst du dort kaum finden. Du wirst höchstens mal einen Abfallhaufen finden, zu dem deine Flasche ganz gut passen würde. Auch an den Stränden gibt es häufig keine Möglichkeit, seinen Müll wegzuwerfen.
Daher ist es wichtig, dass wir als Backpacker und Gäste in asiatischen Ländern unseren Teil dazu beitragen, dass der Müll nicht durch unsere eigene Hand in der Natur landet.
Was können wir dagegen tun?
Gerade wir Reisenden haben einen sehr großen Einfluss auf die Länder, die wir besuchen. Was wir tun können? Im Allgemeinen gilt es natürlich, deine Reise so nachhaltig wie möglich zu gestalten, ganz egal, wohin du reist.
Bei einer Asien-Reise gilt spezifisch: So gut wie möglich auf Plastik verzichten! Außerdem können wir versuchen, den Einheimischen das Bewusstsein zu schärfen, wie sie besser mit dem Müll umgehen können.
Häufig reicht es hier schon, im Supermarkt auffällig zu verneinen, wenn dir eine Plastiktüte angeboten wird. Du kannst natürlich auch selbst aktiv werden: Wenn du am Strand spazieren gehst, nimm am besten einen Müllbeutel mit, sammle deinen eigenen Abfall darin und hebe vielleicht sogar umher liegende Plastikteile auf. Verzichte in Restaurants und Cafés auf den Strohhalm und sage auch sonst überall, wo es dir einfällt, „nein“ zu Plastik. Da kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen.
Auch wenn in asiatischen Ländern noch nicht so bewusst mit dem Plastikmüll umgegangen wird, darfst du dich nicht einfach aus Bequemlichkeit daran anpassen. Im Gegenteil, du solltest den bewussten Umgang mit Plastik und Müll vielmehr verbreiten.
Denn natürlich ist es leicht, es den Menschen in ihren Ländern gleichzutun und dort wieder eine Plastiktüte nach der anderen in den Graben zu werfen. Vor allem, weil meistens auch nur wenige Mülleimer zur Verfügung stehen.
Aber gerade deshalb ist es so wichtig, der Bequemlichkeit nicht nachzugeben, sonst ändert sich nie etwas. Nimm dir doch bei deinem nächsten Strandbesuch vor, mindestens fünf Plastikteile, die du findest, mitzunehmen und in einen Mülleimer zu werfen. Jeder kann bei sich selbst anfangen, und wenn das irgendwann jeder tut, dann könnte das ganz schön was bewirken.
„Das bringt doch alles sowieso nichts!“
Doch, das tut es ganz bestimmt! Denn wenn jeder einen kleinen Teil beiträgt, dann kann etwas Großes bewirkt werden.
Natürlich lässt sich argumentieren, dass der meiste Müll sowieso wieder im Meer und an den Stränden landen wird, weil es häufig keine Recyclinganlagen in diesen Ländern gibt. Aber das ist die falsche Denkweise! Denn es geht darum, im Kleinen anzufangen und damit etwas Größeres ins Rollen zu bringen.
Wenn dich jemand das nächste Mal am Strand sieht, wie du Müll einsammelst, wirst du etwas in seinem Bewusstsein wecken. Vielleicht bringst du die Person dazu, die nächste Plastiktüte nicht einfach an den Straßenrand zu werfen. Vielleicht wird sie selbst sogar das nächste Mal am Strand Müll einsammeln und wird wieder bei der nächsten Person etwas im Kopf wecken.
Fazit
Leider ist der Umgang mit dem Abfall gerade in Asien, aber auch in vielen anderen Teilen der Erde, alles andere als umweltfreundlich. Auch wir selbst haben noch einen langen Weg vor uns, bis wir wahrhaft umweltschützend handeln. Doch auch wenn dieser Weg anstrengend ist und es bequemer wäre, einfach weiterzumachen wie bisher: Solange wir diese Erde noch haben, müssen wir alles dafür geben, sie zu schützen. Alles, wozu wir bereit sind.
Und es tut wirklich nicht weh, ein bisschen Müll einzusammeln. Oder die leere Plastikflasche wieder mit ins Hotel zu nehmen und dort in einen Mülleimer zu werfen.
Kleinigkeiten wie diese sind manchmal umständlich, mit mehr Aufwand verbunden und teilweise einfach nur nervig. Aber so ist das nun mal. Manche Dinge im Leben müssen getan werden, auch wenn sie nerven. Und wenn du daran denkst, welch wunderbaren Planeten wir dadurch bewahren können, dann fällt es doch gleich ein bisschen leichter.