Belfast: Nordirlands Hauptstadt – Die 5 schönsten Sehenswürdigkeiten
Die Hauptstadt Nordirlands kennen wir hierzulande vor allem durch Kreuzworträtsel, in denen nach den sieben Buchstaben der geheimnisvollen Stadt gefragt wird. Belfast hat allerdings viel zu bieten: Grüne Gärten, Bauwerke, die die Geschichte der Jahrhunderte erzählen und unglaublich freundliche Menschen verwandeln die Stadt in ein Reiseabenteuer. In unserem Artikel findest du alle Informationen, die du brauchst, um Belfast zu bereisen.
Wo liegt Belfast?
Nordirland gehört mit seinen zwei Millionen Einwohnern wie Schottland, Wales und England zum Vereinigten Königreich (United Kingdom). Nordirland liegt allerdings nicht wie die anderen drei Länder in Großbritannien, sondern auf der Insel Irland, genauer genommen nordöstlich von der Republik Irland.
Belfast liegt im Osten von Nordirland und liegt hauptsächlich imCounty Antrim. In der Stadt hörst du überall den nordirischen Akzent, während du durch die Straßen schlenderst und die schmackhaften traditionellen Gerichte verköstigst. Am einfachsten reist du per Flugzeug nach Nordirland, dann landest du am Flughafen von Belfast. Zudem gibt es Seeverbindungen zur Insel Großbritannien und bequeme Landverbindungen zur Republik Irland.
Belfast ‒ ein Stück Geschichte
Belfast ‒ beeindruckend ist eine Untertreibung. Die Stadt ist ein architektonisches Meisterwerk, das dem Verfall der Zeit getrotzt hat. Das Erste, das dir bei der Ankunft den Atem raubt, sind die Bauwerke in der Innenstadt. Die verschiedenen Epochen zeichnen sich in den Fassaden und Verzierungen ab und zeigen dir, was die Stadt einst so erfolgreich machte.
In der Joy Street und der Rosemary Street findest du die typischen symmetrischen Häuser des gregorianischen Baustils mit weißen Fenstern und hellen Fassaden. Sie haben die klassischen Schornsteine, die wir aus Filmen wie Mary Poppins kennen und erzählen Geschichten aus dem 18. Jahrhundert, als die Stadt hauptsächlich vom Handel lebte.
Zugleich finden wir die Fußspuren des 19. Jahrhunderts in den viktorianischen Gebäuden, die mit ihrem Prunk schon unzählige Reisende fasziniert haben. Nennenswerte Gebäude sind das Belfast Castle, die Bauten in der Waring Street und das Lanyon Gebäude der Queens-Universität.
Skulpturen und Verzierungen findest du vor allem auf den eduardianischen Gebäuden. Das schönste Beispiel dafür ist die City Hall, die mit römischen Säulen, Büsten und kupfernen Kuppeln im Herzen der Stadt thront und jährlich Tausende Reisende anlockt.
Seit 1921 gehört Nordirland offiziell zum Vereinigten Königreich. Die blutige Geschichte der Insel Irland, in der sich Protestanten und Katholiken bekämpften, führte zur Spaltung des irischen Landes. Einst wurde Irland komplett von der britischen Monarchie regiert. Irland selbst wurde allerdings erst 1949 zur heutigen Republik Irland.
Die Spuren des Unabhängigkeitskrieges und der zahlreichen Aufstände sind noch heute in Nordirland zu spüren, allerdings hat sich das Land auf eine neue Mentalität eingestellt. Die Postmoderne hat ein Umdenken in der Gegenwart gebracht. Atheismus und Humanismus im Vereinigten Königreich haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Bevölkerungen von Nordirland und Irland nicht mehr mit ihren früheren Religionen identifizieren. Heutzutage gibt es keine Aufstände in Nordirland mehr.
Sehenswürdigkeiten
Architektur und Geschichte ‒ Belfast ist ein wunderschönes Reiseziel für Backpacker. Und das solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen:
Belfast City Hall
Durch das vergoldete Messing Tor findest du die beeindruckende Fassade der City Hall. Dabei handelt es sich um das Rathaus von Belfast, das erst an die 100 Jahre alt ist. Glasmalerei und Marmor treffen hier auf römische Säulen und Statuen, während die kupfernen Kuppeln im Laufe des Jahrhunderts allmählich grün geworden sind. Das Gebäude ist umgeben von Parks und Gärten, in denen die Einheimischen gerne ihr Mittagessen genießen.
Belfasts Stadtzentrum
Die architektonisch beeindruckende Innenstadt ist ein Muss für alle Backpacker. Cathedral Quarter ist ein berühmtes Viertel mit Häusern mit weißen Mauern und Holzverzierungen. Im 19. Jahrhundert wurde hier die satirische Zeitung The Northern Whig gedruckt, dort feiern die Belfaster die ganze Nacht in den Pubs und Clubs unter der Straße. Beim Schlendern durch das Viertel wirst du die St.-Annes-Kathedrale und viele Restaurants finden.
St. Georges Market befindet sich im Süden des Cathedral-Viertels und ist ein Einkaufsmarkt, der zwischen 1890 und 1896 errichtet wurde. Der Markt ist von Freitag bis Sonntag geöffnet und zieht die Einheimischen aufgrund seiner Unterhaltungsmöglichkeiten an. So gibt es Geschäfte, Livemusik und Essensstände, die das Wochenende zu einem echten irischen Erlebnis machen.
Der Crown Liquor Saloon befindet sich im Südwesten des Cathedral-Viertels und ist das wohl authentischste Pub, das du in Nordirland finden wirst. Hier begrüßt dich dunkles Holz und Glasmalerei, während du den besten Whiskey und das beste Bier trinkst. So lässt du den Reisetag gemütlich ausklingen, außerdem ist Alkohol in Nordirland günstiger als in England.
Das Titanic Museum
Als Bauort der Titanic hat Belfast alle Informationen parat, die du über die Titanic jemals wissen wolltest. Das Museum erklärt dir, wie das Schiff gebaut wurde und beschreibt die Umstände als die Titanic in See stach. Wie wurde die Titanic über Wasser gehalten und wie sah das Leben der Crew aus? Die Liebe zum Detail erweckt das Titanic Museum zum Leben.
Das Museum wird heutzutage für Events wie Hochzeiten gebucht und fasziniert Besuchende aufgrund seiner nachgebauten Kulissen. Zudem kannst du die SS Nomadic betreten, die benutzt wurde, um die letzten Überlebenden von der Titanic zu retten.
Crumlin Road Gaol
Wenn du dich besonders für die Geschichte von Nordirland interessierst, ist das Gefängnis in Belfast die richtige Anlaufstelle für dich. Das Gebäude ist das einzige Gefängnis aus der viktorianischen Zeit in Irland und hielt im Laufe der Jahrhunderte an die 25 000 Menschen fest, viele von ihnen waren der Bürokratie zum Opfer gefallen. Tourguides beschreiben dir die geschichtliche Bedeutung des Gebäudes, der Ausbruchsversuche und Streiks. Zudem erklären sie dir den Einfluss auf Frauen und Kinder in Belfast, während du erfährst, warum das Gefängnis heute ein Museum ist. Das Gefängnis wurde nicht umsonst oft als Hölle auf Erden beschrieben.
Queen‘s University und botanische Gärten
Das beeindruckende Gebäude der Queens University, das im Tudor-Stil erbaut wurde, befindet sich Süden der Stadt. Die Universität ist unter den Top 200 der Welt und bietet Platz für bis zu 20 000 Studierende. Um die Ecke findest du die botanischen Gärten, die bereits 1828 geöffnet wurden. Nicht aber das Palmenhaus, dieses wurde 1840 fertiggestellt und verdankt dieser Zeit seinen viktorianischen Baustil. Das berühmte Glashaus der Gärten ist ein frühes Beispiel der Glaskunst und stellt einige der ältesten Pflanzen der Welt zur Schau. Aufgrund der Nähe zur Universität sind die Gärten besonders beliebt bei Studierenden und somit immer voller lesender Menschen.
Wetter und Reiseinformationen
In Nordirland fallen die Temperaturen selten unter 5 °C und bleiben auch im Winter konstant bei circa 10 °C. In den Sommermonaten hat es durchschnittlich 15 °C bis 18 °C – dann wird die Hauptstadt auch am attraktivsten für Reisende.
Trotz der hartnäckigen Gerüchte regnet es in Belfast nicht täglich. Es gibt zwar durchschnittlich 220 Regentage im Jahr, allerdings ist der Niederschlag verhältnismäßig gering, wenn man ihn mit anderen Städten in Europa vergleicht. Wusstest du, dass die englische Sprache mehr Wörter hat, um die Stärke und Vehemenz ihres Regens zu beschreiben?
Egal ob Winter oder Sommer ‒ für die Reise nach Belfast empfehlen wir warme Kleidung und eine Kapuzenjacke, die gerade für Backpacker hilfreich ist. Wanderschuhe solltest du in der Innenstadt nicht tragen, da du so schnell zum Gespött der Einheimischen wirst.
Als Reisender solltest du bedenken, dass Nordirland zum Vereinigten Königreich gehört und demnach nicht das metrische Einheitensystem verwendet. Statt Kilometer werden Meilen verwendet und Größenangaben kommen in Feet (Fuß) und Inches (Zoll) oder Stone, wenn es um das Gewicht geht. Bei dem Mieten von Wohnmobilen oder Autos solltest du darauf Rücksicht nehmen.
Nordirland gehört ab dem ersten Januar 2021 nicht mehr zur Europäischen Union und bei Einreisen kann es zu Kontrollen kommen. Bitte informiere dich also vor deiner Reise am besten über die Einreisebedingungen.
Belfasts kulinarische Abenteuer
Nachdem du eines der berühmten Black-Cabs (schwarzen Taxis) benutzt hast, das dich die Stadt mit den Augen der Einheimischen erleben lässt, kannst du deine Reise mit nordirischen Spezialitäten ausklingen lassen. Wer Belfast besucht, muss eines der zahlreichen Pubs für Bier, Whiskey und Wein besuchen und dort eine Nachspeise genießen.
Nordirland hat seine eigenen Spezialitäten. Am bekanntesten ist heute die Comber Potato (Kartoffel), die sogar von der EU geschützt wurde. So darf das Produkt nur den Namen tragen, wenn es auch wirklich aus der Comber-Region kommt.
Fisch steht hier ganz oben auf der Speisekarte: Besonders beliebt sind die Lough Neagh Aale, die Strangford Lough Austern und derGlenarm Lachs – alles aus der Region. Hier kannst du also leckere nordirische Kulinarik genießen, die dich im kalten Wetter stärkt.
Zu den berühmtesten Gerichten gehören in Nordirland Ardglass Potted Herring, der in Essig, Salz und Beeren eingelegt wird, Kartoffelbrot in verschiedenen Variationen, das als Beilage genossen wird, und Ulster Fry. Letzteres ist das ultimative Wohlfühlerlebnis, das traditionell britisches Frühstück mit nordirischen Ideen vermischt. So wird das Gericht mit Würstchen und gebratenem Speck serviert. Laut Tradition darf es nur Zutaten enthalten, die im Schweinefett gebraten wurden, was im Laufe der Jahre immer wieder zu Diskussionen geführt hat. Denn niemand weiß genau, was das beliebte Frühstück noch enthalten darf.
Fazit: Wie backpackerfreundlich ist Belfast?
In Belfast gibt es einige Hostels und auch über unterschiedliche Apps kannst du Unterkünfte finden. Für größere Gruppen gibt es oftmals die besten Preise, da oft ganze Häuser zur Vermietung angeboten werden. Belfast hat nur 200 000 Einwohner und ist dementsprechend unbekannt bei Reisenden. Das macht die Stadt für Reisende interessant, die sie wirklich erleben wollen. Für Backpacker, die die Wildnis in Nordirland erleben wollen, ist Belfast der perfekte Startpunkt.
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