Wohnwagen oder Wohnmobil?
Du stehst kurz vor deinem ersten Campingausflug? Dabei musst du an vieles denken. Zuallererst solltest du dir aber Gedanken über dein bevorzugtes Transportmittel machen. Viele Reisende können sich hierbei nicht zwischen einem Wohnwagen und einem Wohnmobil entscheiden.
Wenn du dich gerade in einer ähnlichen Situation befindest, dann lies weiter! Denn wir werden in diesem Artikel den genauen Unterschied zwischen Wohnwagen und Wohnmobil erklären – inklusive Vor- und Nachteile. Auf diese Weise hast du am Ende eine gute Übersicht und kannst dich leichter zwischen den beiden Varianten entscheiden.
Unterschied zwischen Wohnwagen und Wohnmobil
Zuerst wollen wir dir den grundlegenden Unterschied zwischen einem Wohnwagen und einem Wohnmobil erklären. Der Wohnwagen muss an ein Auto gekuppelt werden – hat demnach also keinen eigenen Antrieb. Das Wohnmobil hingegen hat einen eigenen Antrieb und fungiert als eigenes Fahrzeug. Außerdem ist ein Wohnmobil größer und bietet mehr Fläche. Des Weiteren besitzt es eine eigene Wasser-, Gas- und Stromversorgung.
Natürlich haben die beiden Transportmittel sowohl Vor- als auch Nachteile. Welche das sind – das erfährst du jetzt.
Vorteile eines Wohnwagens
Wir fangen mit den Vorteilen eines Wohnwagens an.
Unabhängigkeit und Flexibilität auf deiner Reise
Der erste große Vorteil eines Wohnwagens ist definitiv die Flexibilität auf deiner Reise. Es handelt sich bei einem Wohnwagen ja nur um eine Kupplung an den PKW. Somit kannst du diesen natürlich jederzeit vom Auto entfernen. Auf diese Weise kannst du mit deinem Auto wie gewohnt die Gegend erkunden, schnell einkaufen fahren oder etwas abholen. Außerdem bist du weitaus unabhängiger und findest einfacher einen Parkplatz ohne eine Sondergenehmigung zu benötigen. Du kannst uns glauben: Das macht die Fahrten um einiges angenehmer und weniger aufwändig.
Du kannst bereits dein vorhandenes Auto benutzen
Ein weiterer Vorteil, welcher aus dem vorherigen Punkt hervorgeht: Du musst dich nicht so sehr umgewöhnen. Natürlich ist es schwieriger, mit einem so großen Anhänger zu fahren – aber du weißt, wie sich das Auto fährt und bist dadurch sicherer. Bei einem Wohnmobil hingegen musst du dich erst einmal in alles einlesen und ausprobieren. Du willst beim Fahren in einer Stresssituation ja nichts falsch machen.
Weniger Pflege und Aufwand
Es ist definitiv weniger aufwändig, einen Wohnwagen intakt zu halten als ein Wohnmobil. Schließlich ist ein Wohnwagen kleiner und besitzt keinen eigenen Antrieb. Du musst hier also nicht so häufig alles kontrollieren lassen und in eine Werkstatt fahren. Das spart nicht nur Kosten, sondern auch Zeit. Eine Reise mit einem Wohnwagen ist also etwas entspannter – denn du kannst dich darauf verlassen, dass es während der Fahrt zumindest im „Wohnraum“ keine großartigen Probleme geben wird.
Günstiger als Wohnmobil
Preislich ist das Wohnmobil dem Wohnwagen mit Sicherheit weit voraus. Selbstverständlich ist ein Wohnwagen auch nicht gerade günstig: Die Preisspanne liegt im Durchschnitt bei
15 000 bis 20 000 Euro. Bei einem neuen Wohnmobil musst du trotzdem weitaus tiefer in die Tasche greifen. Hier fangen Modelle erst bei ca. 35 000 Euro an und können auch mal locker bis zu 50 000 Euro kosten. Du kannst zwar Wohnmobile mieten, aber auch da wird sich das Geld mit der Zeit summieren.
Zusätzlicher Stauraum
Ein Wohnwagen ist im Regelfall kleiner als ein Wohnmobil. Dennoch hast du mit dem Reisen in deinem PKW einen erheblichen Vorteil. Wenn du schon mal mit deinem Auto gereist bist, dann kannst du dessen Kapazitäten gut einschätzen: Du weißt, wie viel Gepäck in den Kofferraum und eventuell auch noch auf die Rückbank des Autos passt. Diesen extra Stauraum kannst du natürlich auch bei deiner Reise mit dem Wohnwagen nutzen.
Nachteiles eines Wohnwagens
Leider hat das Reisen mit einem Wohnwagen auch Nachteile: Das sollte dir auf jeden Fall bewusst sein.
Schwieriger zu fahren
Klar: Du hast den Vorteil, den Wohnwagen abzukuppeln und gemütlich mit deinem Pkw zu fahren. Jedoch ist es besonders für ungeübte Autofahrer schwierig, mit einem extra Anhänger gegebenenfalls durch enge Gassen zu fahren, zu drehen und vor allem zu parken. Ein Wohnwagen ist hierbei viel störrischer als ein kompaktes Wohnmobil.
Regeln
Wusstest du, dass die Regeln und Auflagen für einen Wohnwagen ziemlich streng sind? Es kann gut sein, dass du mit deinem Wohnwagen nicht auf bestimmten öffentlichen Plätzen parken darfst. Auch auf manchen Campingplätzen sind Wohnwagen nicht gern gesehen – Wohnmobile werden teilweise präferiert. Einen Abstellplatz zu finden, ist schwierig und oft recht teuer. Mach dich am besten immer vorher im Internet schlau oder frage vor Ort nach.
Ganz grundsätzlich gilt aber: Wenn es keine Sonderregelungen gibt, darfst du bis zu zwei Wochen am Straßenrand oder auf öffentlichen Plätzen parken. Außerhalb eines Campingplatzes ist das Übernachten jedoch nur für allerhöchstens zehn Stunden erlaubt.
Langsamer als ein Wohnmobil
Ein weiterer Nachteil ist die geringere Geschwindigkeit. Mit einem Wohnwagen darfst du auf Autobahnen nur 70 km/h und auf manchen maximal 100 km/h fahren.
Vorteile eines Wohnmobils
Kommen wir nun zu den Vorteilen von Wohnmobilen.
Alles in einem
Der wohl größte Vorteil eines Wohnmobils ist, dass du alles kompakt in einem hast: Fahrzeug und Wohnfläche gemeinsam. Dadurch verlierst du nicht so schnell den Überblick und bist auch viel weniger dazu geneigt, etwas zu vergessen.
Einfacheres Fahren
Diesen Punkt haben wir bereits bei den Nachteilen eines Wohnwagens aufgelistet. Das Fahren mit einem Wohnmobil ist – wie der Name es schon sagt – einfach mobiler. Hierbei musst du dir keine Sorgen um einen Anhänger machen, sondern fährst ein einziges Fahrzeug. Auch wenn es insgesamt ein größeres Fahrzeug ist, gestaltet sich das Einparken damit deutlich leichter als mit einem großen Anhänger.
Schnelleres Fahren
Du kannst mit dem Wohnmobil schneller fahren – und bist dementsprechend schneller am Ziel. Nur mit 70 km/h über die Autobahn zu fahren, kann einem ganz schön auf die Nerven gehen. Besonders, wenn du so richtig im Reisefieber bist! Mit dem Wohnmobil hingegen kommst du viel schneller voran.
Mehr Auswahl an Stellplätzen
Wenn du mit deinem Wohnmobil unterwegs bist, wirst du bei einer Stellplatzsuche nicht so viel Zeit einplanen müssen. Ob es ein kleinerer oder ein speziell für Dauercamper angelegter Campingplatz ist – du wirst mit Sicherheit fündig. Ein Wohnmobil erleichtert die Suche enorm: Besonders, wenn du dich spontan für einen Campingplatz entscheidest oder dich nur für ein bis zwei Tage aufhalten willst.
Nachteile eines Wohnmobils
Aber natürlich kommen auch beim Reisen mit einem Wohnmobil Nachteile auf.
Je nach Typ darfst du das Fahrzeug eventuell nicht fahren
Das ist wohl ein Punkt, den viele Reisende erst vor Ort mit Schrecken feststellen müssen: Je nach Typ darfst du das Wohnmobil eventuell nicht fahren. Ab 4,25 Tonnen brauchst du nämlich einen Führerschein der Klasse C1. Beim Wohnwagen hingegen kannst du deinen gewöhnlichen B-Klasse-Führerschein verwendet. Doch auch hier gilt: Ab einem Gewicht von 7,5 Tonnen brauchst du einen Führerschein der Klasse C1!
Auf deiner Reise unflexibler
Auch wenn das Fahren insgesamt einfacher und kompakter ist, bist du im Gegensatz zum Wohnwagen – den du ja einfach von deinem Pkw abkuppeln kannst – unflexibler und eingeschränkter. Wenn du also in einer kleinen Stadt in Italien mit dem Wohnmobil verreist und noch einmal eben etwas einkaufen willst, dann mach dich auf einiges gefasst: Enge Gassen, Gegenverkehr und winzige Parkplätze könnten dir das Leben eventuell sehr schwer machen. Vielleicht überlegst du dir dann noch einmal, ob du denn wirklich einen Ausflug mit dem Wohnmobil machen willst. Denn das kann im Zweifelsfall recht anstrengend sein.
Instandhaltungskosten höher
Ein Wohnmobil kostet weitaus mehr als ein Wohnwagen. Doch dazu kommen natürlich auch noch die Instandhaltungskosten. Diese sind aufgrund des eigenen Antriebs und Strombetriebs viel höher. Außerdem könnte es zu dem Problem kommen, dass du dich finanziell doppelt belastest: Vielleicht besitzt du bereits ein Auto. Wenn du jetzt aber lieber ein Wohnmobil hättest, dann musst du doppelte Steuern bezahlen.
Fazit
Das Reisen mit Wohnwagen oder Wohnmobil bedeutet Freiheit. Einfach reinzuspringen und deinen Wohnbereich gemütlich im Gepäck zu haben ist toll – und wird auch immer beliebter. Dennoch ist so ein Kauf eine Investition. Immerhin sprechen wir hier von mehreren tausend Euro.
Du solltest dir bei deiner Entscheidung also ganz sicher sein. Beide Fahrzeuge haben ihre Vor- und Nachteile. Der Wohnwagen ist günstiger und du hast damit nicht so viel Arbeit. Dazu bist du auf der Reise viel flexibler. Allerdings ist das Wohnmobil kompakter und bietet mehr Wohnfläche. Außerdem ist es schneller und du hast nicht so große Probleme, einen ordentlichen Stellplatz zu finden. Jedoch solltest du dir auch bewusst sein, dass das Fahren in kleineren Städten anstrengend ist und eine eventuelle doppelte finanzielle Belastung auf dich zukommt.
Du solltest dir die Fragen stellen, wie du deine Reisen verbringen und gestalten willst. Wenn du spontane Ausflüge während deiner Reise liebst, dann ist der Wohnwagen möglicherweise die richtige Wahl für dich. Wenn du aber lieber deine Zeit auf dem Campingplatz verbringen möchtest, weil du dort nette Menschen kennengelernt hast und es dort tolle Strecken zum Wandern oder Fahrradfahren gibt, dann ist ein Wohnmobil womöglich praktischer.
Egal, für welches Modell du dich letztendlich entscheidest: Wir wünschen dir auf deinem nächsten Campingtrip viel Spaß und hoffen, dass dir unser Artikel weitergeholfen hat!