Die Sonneninsel Usedom – unsere 7 Highlights
Wenn wir an einen Strandurlaub denken, ist Deutschland nicht unbedingt der erste Ort, der uns einfällt. Aber das ist doch etwas schade, denn die Ostseeküste unseres Landes ist ein wunderschönes Fleckchen Erde. Diese Region befindet sich in den nördlichen Bundesländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und wird auch liebevoll als „deutsche Riviera“ bezeichnet.
Auf den ersten Blick mag sie nicht so glamourös erscheinen wie die französische oder italienische Riviera. Dennoch ist sie eines der schönsten Reiseziele in Europa. Aber nur wenige viele ausländische Reisende wissen von ihrer Existenz.
Eine der schönsten Inseln in der Ostsee ist Usedom. Sie ist die zweitgrößte Insel Deutschlands und ist unter dem Beinamen „Sonneninsel“ bekannt. Dies rührt daher, dass es hier mit mehr als 1 900 Stunden Sonnenschein die meisten Sonnenstunden pro Jahr innerhalb der Bundesrepublik gibt.
Usedom gehört allerdings nicht nur zu Deutschland, sie wird von Deutschland und Polen geteilt. Etwa 80 % der Insel gehören zum deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, während der östliche Teil von Usedom zur polnischen Woiwodschaft Westpommern gehört. Und in diesem Artikel verraten wir dir, was du auf dieser Insel so alles machen kannst.
Besuch der drei Kaiserbäder
Auf Usedom gibt es drei Kaiserbäder, Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Jedes von ihnen liegt in der Nähe der wunderschönen goldenen Strände der Insel. Es sieht fast so aus, als ob diese Orte versuchen, sich in Bezug auf Opulenz und Dekoration gegenseitig Konkurrenz zu machen.
Die atemberaubenden Gebäude in den drei Orten haben Merkmale von so ziemlich jedem architektonischen Stil. Sie sind in der Tat so unterschiedlich, dass du nie daran denken würdest, dass sie in der gleichen Zeit gebaut wurden. Du findest hier griechische Säulen, römische Fresken und bayerische Berghütten. Die Villen sind auf jeden Fall eine wahre Freude für das Auge.
Außerdem liegen alle drei Kaiserbäder an der Promenade direkt am Strand. Viele dieser teuren Häuser sind mittlerweile in Hotels umgewandelt worden.
Neben diesen schönen Villen solltest du unbedingt auch die Küste selbst besuchen. Die Seebrücken sind fast genauso schön wie die scheinbar endlosen Strände Usedoms. Zudem hast du von diesen Konstruktionen aus Holz einen atemberaubenden Blick auf die luxuriösen Gebäude des Seebades.
Besuche das Historisch-Technische Museum Peenemünde
Im Norden der Insel liegt ein beeindruckendes Überbleibsel des Zweiten Weltkriegs, das Historisch-Technische Museum Peenemünde. Schon bei der Ankunft wirst du von einer Rakete begrüßt, die einem hier gebauten Modell nachempfunden ist.
Da dieser Teil der Insel recht abgelegen ist, war dies für die Nazis der perfekte Ort, um ein gigantisches Forschungszentrum zu errichten. Mit der Hilfe von mehr als 12 000 Zwangsarbeitern stellten sie hier Tausende von Raketen her, welche sie dann auf Belgien, Frankreich und England abgefeuert haben.
Wenn du das Museum besuchst, lernst du, wie die Raketen erfunden und gebaut wurden. Des Weiteren erfährst du, warum dieser Ort dafür gewählt wurde und wie er am Ende komplett zerstört wurde. Außerdem gibt es einige Geschichten, die du von Zeugen dieser Zeit hören kannst. Diese verraten viele unangenehme Details über ihr Leben während des Zweiten Weltkriegs auf dieser deutschen Insel.
Im Anschluss solltest du unbedingt auch das benachbarte Kraftwerk besuchen. Hier erfährst du zwar nicht so viel über den Krieg selbst, aber die riesige Baracke gibt dir einen guten Einblick, wie schrecklich die Arbeitsbedingungen in der Kriegsfabrik gewesen sein müssen.
Entdecke mit dem Fahrrad die vielfältige Natur auf Usedom
Auf Usedom gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Schöpfungen von Mutter Natur in vollen Zügen zu genießen. Um all diese Schönheiten auf der großen Insel zu entdecken, gibt es eigentlich keine bessere Möglichkeit, als sie mit dem Fahrrad zu erkunden. Also schwing dich auf ein Rad, fahre entlang der windigen Strände und mach dich auf den Weg durch die märchenhaften Wälder. Es gibt genügend Radwege, die dich für ein paar Tage beschäftigen können.
Du kannst natürlich auch an einer geführten Radtour über Usedom teilnehmen. Dabei wirst du von einem ortskundigen Naturführer mitgenommen, der dir die schönsten und überraschendsten Orte der Insel zeigt und anregend von der wunderschönen Insel und ihrer fantastischen Natur erzählt.
Die Tour dauert etwa fünf Stunden, aber dabei legst du nur circa 20 Kilometer zurück. Du musst dir also keine Gedanken über dein Fitnesslevel machen. Zudem isst du mit dem Tourguide gemeinsam zu Mittag und es gibt immer wieder Pausen, bei denen du den faszinierenden Geschichten und Fakten über die Insel lauschen kannst.
Besuche das Haus auf dem Kopf
Das Haus auf dem Kopf hat seinen Namen in der Tat von dem Fakt, dass es komplett verkehrt herum steht. Fast so, als wäre es von einer der starken Windböen, die hier auf Usedom gerne mal wehen, umgeworfen worden.
Auf den ersten Blick mag diese Touristenattraktion natürlich etwas kitschig aussehen. Aber sobald du durch die auf den Kopf gestellte Tür gegangen bist, wirst du erkennen warum du hier unbedingt mal vorbeischauen solltest. Alle Möbel im Inneren sind fest an die Decke geklebt.
Bei deinen ersten Eindrücken wirst du bestimmt erst einmal etwas desorientiert sein. Sobald sich dein Gehirn jedoch an die Gegebenheiten dieses untypischen Hauses gewöhnt hat, ist es natürlich an der Zeit, dass du dich auf die Suche nach dem perfekten Fotostandort machst.
Wenn du im Anschluss die Bilder einmal in einem Bildbearbeitungsprogramm horizontal spiegelst, kannst du so manches skurrile Foto mit deinen Freunden oder deiner Familie teilen. Du kannst auf deinen Bildern z. B. wie eine Spinne an der Decke hängen oder einige der Möbel auf deinem Kopf balancieren. Deiner Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Erkunde bei einem Bootsausflug das Achterwasser
Wenn du eine Insel besuchst, dann ist es nur logisch, auch einen Ausflug mit dem Boot zu machen. Wenn du schon einmal von einem romantischen Segeltörn geträumt hast, dann solltest du dies auf Usedom auf jeden Fall ausprobieren.
Bei den hier angebotenen Segeltouren kannst du unter anderem das Achterwasser erkunden. Das ist die Lagune, welche die Insel vom Festland trennt. Auf dem Weg dorthin werden dir alle möglichen Tricks und Kniffe der Bootsfahrt verraten. Manchmal darfst du das Boot sogar mal selbst steuern, was extrem viel Spaß macht.
Du solltest bei der Erkundung des Achterwassers aber nicht nur den Blick auf das schwappende Wasser richten. Auch in der Luft gibt es einiges zu sehen. Unter anderem fliegen hier einige wunderschöne Adler oder riesige Kraniche vorbei.
Übertrete die Grenze nach Polen
Wie wir bereits zu Beginn erwähnt haben, liegt Usedom sowohl auf deutschem als auch auf polnischem Gebiet. Obwohl Deutschland der größte Teil der Insel gehört, leben hier mehr Polen als Deutsche. Das liegt in erster Linie daran, dass die polnische Stadt Swinemünde so ziemlich die einzige große Stadt auf der Insel ist.
Aber eigentlich wirst du kaum bemerken, dass du gerade eine Grenze überquert hast. Denn auch auf der anderen Seite der Grenze wirst du oft nur auf Deutsch angesprochen. Ein Besuch in Swinemünde ist auf jeden Fall ein entspannter Tagesausflug. Diese Stadt hat im Vergleich zu den anderen Küstenstädten auf Usedom viel mehr moderne Gebäude. Das liegt daran, dass dieser Teil der Insel im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert wurde, weshalb hier fast alles von Grund auf wieder aufgebaut werden musste.
Erkunde den Naturhafen Krummin
Der kleine Hafen Krummin liegt ziemlich abgelegen. Deshalb kann es durchaus sein, dass du der einzige Besucher bist. Du kannst den Holzsteg entlangschlendern oder dir all die schönen Boote anschauen, die hier vor Anker liegen. Das ganze Gebiet ist mit Schilf umzäunt, dadurch erzeugt selbst der kleinste Windstoß ein magisches Flüsterkonzert.
Wenn dir dieser Ort besonders gut gefällt, kannst du natürlich auch eine der Holzhütten mieten, die sich an der Hafenterrasse befinden. Diese solltest du allerdings möglichst frühzeitig buchen, denn viele Leute würden gerne an diesem bezaubernden Ort aufwachen.
Fazit
Usedom ist eine wundervolle und traumhafte Insel in der Ostsee. Sie liegt zum größten Teil auf deutschem Staatsgebiet, aber der östlichste Teil gehört zu Polen. Da jedoch die einwohnerstärkste Stadt der Insel, Swinemünde, zu Polen gehört, hat die Insel mehr polnische Einwohner als deutsche.
Auf der Insel kannst du auch die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin besuchen. Dort haben sich schon in der Vergangenheit einflussreiche Menschen einen luxuriösen Urlaub gegönnt.
Wenn du etwas über die Vergangenheit der Insel als Stützpunkt der Nazis erfahren möchtest, können wir dir einen Besuch des Historisch-Technischen Museums Peenemünde ans Herz legen. Für kuriose Fotomotive solltest du hingegen das sogenannte Haus auf dem Kopf aufsuchen.
Zu den Highlights gehören vor allem eine Radtour rund um Usedom oder ein Ausflug mit dem Boot auf dem Achterwasser. Während du bei der ersten Tour viel über die Natur und die Insel selbst erfährst, lernst du auf der Fahrt über die Lagune viel über die Bootsfahrt und das Gewässer. In beiden Fällen sind die extrem liebenswerten Guides aber der Hauptgrund, warum du diese Touren nie wieder vergessen wirst.
Du siehst also, dass Usedom in der Tat eine aufregende Insel ist, in der du jede Menge erleben kannst. Hier wird dir garantiert nicht so schnell langweilig werden.